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Die ehemalige Nahost Koordinatorin des Weltfrauenprozesses, Meral Cicek, schickte uns aktuelle Informationen zum Überfall der Türkei auf das in Syrien gelegene Rojava.

Die Angriffe haben in der Nacht vom 19. auf den 20. November flächendeckend gestartet. Es ist das erste Mal gewesen, dass vom westlichsten Punkt in Rojava (Shahba-Gebiet, wo die Flüchtlinge aus Afrin leben) bis zum östlichsten Punkt im Nord-Irak (Das Kandil- und Asosgebirge) zeitgleich von türkischen Kampfflugzeugen angegriffen worden ist. Ihr müsst euch vorstellen, dass das gesamte Grenzgebiet zu Syrien und Irak bombardiert worden sind. 
Die Luftangriffe auf Rojava dauern immer noch an. Verschiedene Städte werden immer wieder aus der Luft und mit Raketen angegriffen. Das von der Grenze am weitesten entfernte Ziel befindet sich 70 km von der Grenze zur Türkei entfernt (Deir ez-Zor). Die Türkei droht außerdem mit einer neuen Bodenoffensive. Wahrscheinliches Ziel ist Kobane. 
Diese neue Welle von Luftangriffen wird von der Türkei mit dem Anschlag auf Istanbul am 13. November begründet. Der oberste Kommandeur der Syrischen Demokratischen Kräfte hat erklärt, dass die Tatverdächtige dieses Bombenanschlags Verbindungen zum IS hat. Drei ihrer Brüder seien in den Reihen des IS getötet worden. Sie sei dreimal mit IS-Kämpfern verheiratet gewesen. Einer ihrer Brüder ist aktuell Kommandant der sogenannten Freien Syrischen Armee im besetzten Afrin. 
Dieses Attentat ist mit großer Wahrscheinlichkeit von der türkischen Regierung selbst inszeniert worden, um vor den Wahlen im Juni einen Vorwand für eine neue Offensive gegen Rojava zu schaffen. Die Türkei stützt sich dabei auf Artikel 51. der UN-Konvention. 

Ein Problem ist, dass viele Mainstream-Medien die offizielle türkische Argumentation einfach übernehmen und die aktuellen Angriffe in Kontext zum Istanbul-Attentat stellen.

Link zum Aufruf: https://womendefendrojava.net/de/2022/11/22/aufruf-von-women-defend-rojava-beteiligt-euch-alle-an-der-kampagne-zur-verteidigung-der-revolution-in-kurdistan/

Rojava verteidigen !