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Koordinatorinnen-Weltweites-Komitee

 

Dies ist eine Stellungnahme, die zur Werbung von weiteren Unterstützerinnen und Organisationen genutzt wurde und die Hintergründe, Ziele und Methoden erklärt:

Freitag, 4. Februar 2011
Mujeres fuertes – starke Frauen – strong women:
Auf zur Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2011 in Venezuela!

Wer-wir-sind-was-wir-wollen
Liebe Frauen und Männer,
vor hundert Jahren demonstrierte erstmals eine Millionen Frauen weltweit anlässlich des
Internationalen Frauentages. Ausgangspunkt war der Vorschlag von Clara Zetkin, der großen
Sozialistin, Revolutionärin und Vorkämpferin der Befreiung der Frau, die 1914 vertrat: „Wir müssen Sorge tragen, dass der Frauentag nicht nur eine glänzende Demonstration für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts ist, sondern darüber hinaus der Ausdruck einer Rebellion gegen den Kapitalismus, eine leidenschaftliche Kampfansage all den reaktionären Maßnahmen der Besitzenden und ihrer willfährigen Dienerschaft, der Regierung.“ Jedes Jahr wird er stolz, bunt und vielfältig von Millionen Frauen rund um die Welt gefeiert. Genau zu diesem Jahrestag wird derzeit weltweit eine
Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen für den 4. bis 8. März 2011 in Venezuela
vorbereitet!

Mittlerweile ist aus der Idee 2006 eine weltweite Bewegung in über 50 Ländern
entstanden. Zuweilen wird die Vorbereitung nur von einer kleinen Gruppe von
Freundinnen oder Kolleginnen getragen, zuweilen in relativ entfalteten landesweiten
Vorbereitungsprozessen in einzelnen Ländern – von Venezuela bis zur Mongolei,
von den Niederlanden bis nach St. Petersburg!
Die Weltfrauenkonferenz: Tradition und Neues
Die internationale Frauenbewegung erlebte auf der Grundlage eines gewachsenen
Selbstbewusstseins einen weltweiten bedeutenden Aufschwung in den 1970er und
1980er Jahren. Internationale Konzerne hatten in Verbindung mit ihrer neokolonialen
Ausbreitung auch ein Interesse an zumindest formaljuristischer Gleichberechtigung oder
besserer Ausbildung um das „Humankapital Frau“ verbessert ausbeuten zu können.
Beides war Hintergrund für die „UNFrauendekade“ ab 1975. Besonders
bemerkenswert war das Anwachsen der Foren der Nichtregierungsorganisationen. Auf
der vierten UN-Weltfrauenkonferenz 1995 nahmen am NGO-Forum 6000 offizielle
Delegierte aus 189 Ländern und 41.000 Teilnehmerinnen teil. Während sich die
offizielle UN-Konferenz auf völlig 2 verwaschene „Konsens-Resolutionen“ einigte, bewirkten die Kontakte unter den verschiedensten Frauenorganisationen und NGOs bedeutende Schritte in Erfahrungsaustausch und Vernetzung.

Die NGOs wurden aber im weiteren Verlauf oft von Parteien, Stiftungen oder auch Kirchen aus den westlichen imperialistischen Ländern instrumentalisiert, teilweise sogar gesteuert und finanziert, weil die imperialistischen Regierungen bei den Massen in den neokolonial ausgebeuteten und unterdrückten Ländern wenig Ansehen mehr hatten. Die feministisch geprägte Frauenbewegung kam in Probleme! Zu dieser Entwicklung heißt es im Aufruf zur Weltfrauenkonferenz: „Die Weltfrauenbewegung hat erfahren, dass eine ausschließlich auf dem Geschlechterkampf beruhende Grundlinie der Frauenbewegung keine Lösung bringt, ebenso wenig die Integration in die Staatsapparate. Das gilt genauso für die Aktivitäten sogenannter Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die von reaktionären politischen Parteien, von Stiftungen, Kirchen oder anderen internationalen Organisationen in den Machtzentren finanziert werden. Diese Strategien haben im Gegenteil zur Zersplitterung und Desorientierung der Frauenbewegungen beigetragen.“
Nach 1995 wurden die UN-Weltfrauenkonferenzen liquidiert und es kam zum Niedergang
verschiedener internationaler Foren und Organisationsformen. Dies gilt auch für teils krisenhafte Entwicklungen internationaler Organisationen aus dem früheren sozialistischen Lager nach dem Zusammenbruch von SU und RGW. All das führte maßgeblich zu einem Rückgang der internationalen Frauenbewegung seit Ende der 1990er Jahre.
Inzwischen organisieren die UNO bzw. die Lobby-Frauen vielfältige Nachfolgekonferenzen.

Neu entstand 2001 durch die globalisierungskritische „feministAttac“ und die Bewegung der
„Weltsozialforen“, mit internationalen Frauenforen, auch internationale frauenpolitische
Zusammenschlüsse der Gewerkschaften usw. Die Beteiligung an diversen Foren führte auch Organisationen und Repräsentantinnen der kämpferischen Frauenbewegung aus verschiedenen Ländern zusammen; wertvolle Kontakte, Erfahrungsaustausch und eine bedeutende Erweiterung des Horizontes entstanden. Die Notwendigkeit der gleichberechtigten, überparteilichen und kämpferischen Zusammenarbeit verbreitete sich; es fehlte jedoch weitgehend die gemeinsame inhaltliche Plattform ebenso wie dauerhafte Organisationsformen einer internationalen kämpferischen Basis-Frauenbewegung.
Die 2006 vom Frauenpolitische Ratschlag in Deutschland vorgeschlagene Idee einer
Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen knüpft an Traditionen der Frauen- und Arbeiterbewegung an und stellt zugleich etwas Neues dar. und setzt sich kritisch mit der früheren Polarisierung zwischen bürgerlicher und proletarischer Frauenbewegung auseinander. So fand 1921 in Moskau die 2. Internationale Konferenz kommunistischer Frauen statt. Die bürgerliche Frauenbewegung hatte in Bezug auf demokratische Frauenrechte teils wichtige und gemeinsame Forderungen, war aber eher
national und kapitalismustreu organisiert, was von Ausnahmen abgesehen später bis zur
Unterstützung imperialistischer Kriegsführung ihres jeweiligen Landes ging. Die Zerwürfnisse
zwischen proletarischer und bürgerlicher Frauenbewegung hatten viele negative Auswirkungen.

Denn auch die Anliegen gegen die besondere Unterdrückung als Frau von Akademikerinnen oder Bäuerinnen sind berechtigt und unterstützenswert und bedürfen des gemeinsamen
Zusammenschlusses. Nicht zuletzt verlor die proletarische Frauenbewegung Einfluss auf eine große Masse von Frauen.
Die Mächtigen der Welt arbeiten international koordiniert zusammen – und die Frauen?

Heute steht die Notwendigkeit einer neuen Stufe der Kooperation und weit gesteckter Ziele der internationalen Frauenbewegung. Eine tatsächliche Befreiung der Frau kann es aus der Sicht vieler – aber längst nicht aller – beteiligter Frauen nur im Sozialismus geben! Diese grundsätzliche Diskussion um gesellschaftliche Perspektiven wird Bestandteil der Weltfrauenkonferenz sein.
Welche Facetten hat die Weltfrauenkonferenz?
So immens viel sich seit dem 1. Frauentag 1911 für die Frauen der Welt auch zum Positiven verändert hat – so notwendig ist nach wie vor der streitbare Einsatz für Frauenrechte und die Befreiung der Frau: Weltweit sind heute 53%, in der BRD um die 70% der Frauen erwerbstätig. Frauen verdienen aber nur zehn Prozent des weltweiten Einkommens und besitzen nur ein Prozent des Eigentums.
Weiterhin leisten Frauen, auch bei Erwerbstätigkeit, das Gros der unbezahlten Arbeit: 2001 waren das
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in Deutschland 96 Milliarden Stunden und damit das 1,7 fache der Erwerbsarbeit. Das entspricht
sogar nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes der Bruttowertschöpfung der
gesamten deutschen Industrie! Die Zeit ist reif, dass der wissenschaftlich-technische Fortschritt dem
Leben der Frauen und der gesamten Menschheit zugute kommt!
Die Frauen der Welt sind nach wie vor nicht nur doppelt ausgebeutet, sondern auch doppelt
unterdrückt. Wo formaljuristische Gleichheit erstritten wurde, ist die soziale Realität oft noch weit
davon entfernt. Die Zeit ist reif, vorwärts zu gehen, den Kampf um die wirkliche Emanzipation in die
eigene Hand zu nehmen!
Alle Menschheitsprobleme betreffen in besonderem Maße die Frauen, bürden ihnen die heftigsten
Lasten auf. Bei ihrer Zwischenbilanz musste die UNO am 20.09.2010 bekunden, dass unter den
„Milleniumszielen“ die Ziele für die Frauen und Mädchen am krassesten gescheitert sind. Alle fünf
Sekunden verhungert ein Kind. Die Rettungsschirme der letzten Jahre für Banken umfassten 50
Billionen Euro – 0,7% davon könnten das Welthungerproblem lösen! Die Zeit ist reif, all das, was
heute schon möglich ist, auch möglich zu machen!
Pachamama ist in Gefahr, warnten die tausenden Frauen bei der Weltumweltkonferenz 2009 in
Bolivien – in Cochabamba, der Stadt, wo die Frauen schon beim Wasseraufstand im Jahre 2000 vorne dran standen. Die Zeit ist reif, die Umwelt vor der Profitgier zu retten!
Frauen leiden mit ihren Familien besonders unter Kriegsbedingungen. Massenvergewaltigungen sind nicht nur in Bosnien und im Kongo zum Mittel der Kriegsführung geworden. Drei Viertel der Flüchtlinge sind Frauen. Immer häufiger geben in Flüchtlingslagern Angehörigen von „Hilfsorganisationen“ gute Nahrungsmittel nur gegen Sex…. Die Zeit ist reif für die Diskussion und Verwirklichung gesellschaftlicher Alternativen, in denen freie Frauen in freien Gesellschaften leben und alle ihre Talente und Fähigkeiten ohne Ausbeutung und Unterdrückung entfalten können.

Werbe-Poster zur Weltfrauenkonferenz 2011

WWWPlakat-WFK
Die Zeit ist reif: Raus der Nische der sogenannten Frauenfragen – her mit dem ganzen Leben, her mit der großen Politik. Statt Nischenpolitik im Kleinen und Genderdiskussionen vor allem unter Akademikerinnen soll 2011 das Treffen der Basisfrauen sein: Arbeiterinnen, Bäuerinnen, Migrantinnen, arbeitslose Frauen, Hausfrauen, Frauen der Ureinwohner-Völker, Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, AktivistInnen der Basisarbeit. Dagegen heißt es im Aufruf zur Weltfrauenkonferenz: „Heute erlebt die Welt einen Aufschwung des Kampfs der Arbeiterinnen und Arbeiter gegen kapitalistische Ausbeutung, einen Aufschwung der Kämpfe vieler Länder und Völker für ihre Befreiung und Unabhängigkeit. (…) Die Weltfrauenbewegung lebt und sie kämpft für ihre
Forderungen!“
Wieso Venezuela?
Venezuela wurde für 2011 als Austragungsort aus zwei Gründen festgelegt: Erstens wird der Prozess
des antiimperialistischen, auf sozialistische Befreiung ausgerichteten Weges von vielen
fortschrittlichen Menschen auf der Welt mit Sympathie verfolgt. Zweitens machen aktuelle Nachrichten
immer wieder deutlich, dass Venezuela von imperialistischer Seite aus ökonomisch, aber auch
militärisch bedroht wird. Deswegen verstehen wir den Austragungsort der Weltfrauenkonferenz auch
als ein Zeichen der Solidarität mit dem selbständigen, auf sozialistische Ziele ausgerichteten
Weg des Landes! Die Konferenz ist aber selbständig organisiert und scheut, wo notwendig, auch
nicht die klare Positionierung – wie gegen die unkritisch wirkende Zusammenarbeit von Chávez mit
Achmadinechad als einem der reaktionärsten Frauenunterdrückers der Welt oder die Bestellung eines
AKW in Russland.
Eine Idee entwickelt sich
Seit 2006 wurde der Gedanke der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen per Internet und auf
zahlreichen Konferenzen und Treffen vorgestellt und in einer breiten Diskussion die Konzeption,
festgehalten in Vorschlägen für Aufruf und Grundsätze, entwickelt. Die Initiatorinnen aus Deutschland
trafen auf Gewerkschafter und Parlamentsabgeordnete aus Venezuela, die Kontakt zu
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venezolanischen Frauen vermittelten. 2008 wurden sie erstmals nach Venezuela eingeladen, zur
Frauenorganisation Ana Soto. Die venezolanischen Frauen hatten ihrerseits Freundinnen,
Kolleginnen, Genossinnen eingeladen und Frauen aus Ecuador und Argentinien, die in dortigen
großen Frauenbewegungen prägend mitarbeiten – wie im Verband Confemec oder den jährlichen
Frauentreffen in Argentinien (2010: 30 000 Frauen). Gemeinsam trafen die Ursprungsinitiatorinnen in
Venezuela mit zahlreichen Frauenprojekten und Initiativen zusammen, lernten María León kennen, die
kurz darauf Frauenministerin Venezuelas wurde – und die intensive Unterstützung der Konferenz bei
Respektierung ihrer Selbstständigkeit zusagte. Aufruf und Grundsätze wurden noch einmal völlig auf
den Kopf gestellt, beschlossen und zur Grundlage des weiteren Vorbereitungsprozesses.
Zwei Säulen der Weltfrauenkonferenz – Aufgaben und Ziele
Dass es eine Konferenz der Basisfrauen wird, dem dient neben dem Aufruf als Grundlage auch die
„Grundkonstruktion“ der Weltfrauenkonferenz mit zwei Säulen: Die erste Säule der
Generalversammlung, zu der in den einzelnen Ländern Delegierte der Basisfrauen gewählt werden.
Sie diskutiert die Kernthemen der weltweiten Lage und Kämpfe der Frauen, fasst
Beschlüsse/Resolutionen sowie ihre Ergebnisse entsprechend dem Konsensprinzip zusammen und
veröffentlicht sie.
Die zweite Säule bezieht sich auf die Massenbeteiligung von Frauen und –organisationen der
kämpferischen Frauenbewegung. Hieran kann jede teilnehmen, die den Grundgedanken und die
Prinzipien der Weltfrauenkonferenz teilt, wie sie in den Dokumenten verbindlich festgelegt sind. Das
Programm umfasst ein selbst organisiertes, von ihnen geplantes und voll verantwortlich
durchgeführtes breites Spektrum von Veranstaltungen, Workshops, Kultur, Runden zum
Erfahrungsaustausch, Informationsständen, Essen, Kunsthandwerk – alles, was den Bedürfnissen und
den Interessen der Basisfrauen entspricht, damit sich jede wohlfühlt.
Wir rechnen neben einer Generalversammlung mit 250 – 300 Teilnehmerinnen mit einer
Versammlung von mindestens 2000 – 3000 festen Teilnehmerinnen aus aller Welt. Anmelden und
teilnehmen kann frau sich bis zum Schluss! Es wird diskutiert, ob am Ende ein Beschluss über eine
künftige Weltfrauenkonferenz gefasst werden soll – ein Vorschlag aus Deutschland lautet, alle 10
Jahre eine solche Konferenz zu organisieren, wechselnd auf den Kontinenten. Zugleich setzt sich die
Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz das Ziel der nachhaltigen Stärkung der Frauenbewegung
im eigenen Land.
Weltweite Vorbereitungen …
Inzwischen hat sich internationales, koordinierendes Initiatorinnenkomitee aus vier Kontinenten
entwickelt, das sich aus der lebhaften Bewegung in den einzelnen Ländern speist: aus der
Textilarbeiterinnenbewegung in Bangladesch, von der Frauenorganisation Gabriela auf den
Philippinen, bekannt durch den Kampf zur Rettung von Sara Balabagan vor der Hinrichtung und durch
die „Purple Rose Campaign“ gegen Zwangsprostitution und Frauenhandel. Clariste Soh-Moube aus
Mali ist die Mitarbeiterin von Aminata Traoré, bekannte frühere Kultusministerin, und aktiv in der
Vorbereitung des Weltsozialforums 2011 in Dakar/Senegal, Teilnehmerinnen der US-amerikanischen
Antikriegsbewegung. Ana Galmarisie war aktiv der Unterstützung des großen Frauenstreiks bei Kraft/
Terrabusi und in der Landfrauenbewegung Argentiniens. Dazu kommen Frauen von Confemec
Ecuador, afrikanische Frauen aus dem Kongo, Marokko und Südafrika, unia-Gewerkschafterinnen aus
der Schweiz, Hafenarbeiterinnen aus den Niederlanden, indische, indonesische, pakistanische
Frauen, Frauen aus dem Nahen und Mittleren Osten, Kurdistan, Iran und Afghanistan, aus Europa…
Für Ana Soto aus Venezuela spricht Dilia Meijas die für die Beteiligung an internationalen Brigaden,
die ab Anfang 2011 die unmittelbare Vorbereitung im Land tatkräftig unterstützen, wirbt. Denn: Dieser
Prozess hat keinen Apparat, keine einzige Hauptamtliche – und naturgemäß arbeiten alle zum ersten
Mal daran!
Seit September 2010 hat Hugo Chávez zwei Mal offiziell und live im Fernsehen seine Unterstützung
zugesagt!
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Was passiert in Deutschland im „Countdown“?
In Deutschland haben sich die Vorbereiterinnen in mittlerweile fast 30 Stadtfrauenkonferenzen
zusammengeschlossen, sie werben neue Mitstreiterinnen und Teilnehmerinnen, gewannen
Unterstützerinnen und Unterstützer – von Angela Davis bis Konstantin Wecker; erarbeiten Analysen
und Positionen, stärken die Frauenbewegung hier. Die deutschen Frauen übernehmen auch
international Verantwortung, indem sie sich ein Spendenziel von 300.000 Euro gesetzt haben, um die
Anreise von Basisfrauen aus Deutschland, aber auch von Delegierten auch aus ärmeren Ländern der
Welt und die Arbeit in Venezuela zu unterstützen. Schließlich sollen die Basisfrauen anreisen – und
nicht allein die, die es sich selbst finanziell leisten können. Viele parteilose Frauen,
Gewerkschafterinnen (v.a. von ver.di und IG-Metall), zahlreiche Migrantinnen, aber auch Parteifrauen
(bisher hauptsächlich aus LINKE und MLPD, vereinzelt DKP, SPD und Grüne), viele Jugendliche,
Frauen aus Friedens- oder Umweltbewegung sind in Deutschland inzwischen aktiv für die WFK
geworden.
Ca. 600 Frauen wählten beim öffentlichen 2. Nationalen Vorbereitungstreffen die fünfköpfige
Delegation, die die kämpferische Frauenbewegung aus Deutschland bei der Generalversammlung
auf der Weltfrauenkonferenz vertreten soll, während ansonsten mit 200 – 300 Frauen aus
Deutschland zum vielfältigen Programm nach Venezuela fahren werden. Das sind: Ulja Schweitzer
(28jährige Schichtarbeiterin bei Ford in Köln, REBELLin), Zaman Masudi (iranische Migrantin,
Hamburg, eine der Landessprecherinnen von DieLinke), Astrid Etzrodt (alleinerziehende Mutter aus
Dortmund, eine der Streikführerinnen von Opel Streik 2004), Fatma Yavus (Kurdin aus Mannheim,
vertritt den Einsatz für die Rechte der Migrantinnen), Dagmar Weidauer (Ingenieurin aus Chemnitz,
aktiv in der Frauen Arbeitsgemeinschaft Lisa) . Als deutsche Repräsentantin im Internationalen
Initiatorinnenkomitee und im Präsidium der Generalversammlung wurde Monika Gärtner-Engel
gewählt. Im jetzigen Schlussspurt geht es einerseits um die intensive Vorbereitung an diesem
begeisternden Vorhaben der Weltfrauenkonferenz der kämpferischen Basisfrauen 2011 in Venezuela
– und zum zweiten um die Vorbereitung eines fulminanten 8. März in Deutschland, der in breitest
möglichen Bündnissen mit den Frauen der Welt begangen werden soll.
So lautet das Ende der Schlusserklärung des 9. Frauenpolitischen Ratschlags 2010:
„„Ergreift die Initiative, setzt alle Eure Talente und Fähigkeiten dafür ein! Mobilisiert die Frauen und
Mädchen! Finanziert das anspruchsvolle Projekt! Tragt gemeinsam die Vorbereitung in Eure Länder
und schickt zahlreiche Unterstützende zu den Internationalen Brigaden der Vorbereitung nach
Venezuela! Verbindet die Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz 2011 in Venezuela mit der
nachhaltigen Stärkung der kämpferischen Frauenbewegung der Welt!
Auf nach Venezuela – wir sehen uns in Caracas vom 4.- 8. März 2011 und feiern den 100.
Internationalen Frauentag! Vamos!“