Auswertung der 1. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2011 in Caracas/Venezuela durch das 1. Treffen des weltweiten Koordinatorinnenkomitees
Stuttgart, 18. September 2012
I.
Die 1. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen fand in einer weltpolitischen Situation statt, in der die Menschen und ganz
besonders die Frauen auf der ganzen Welt nach einem Ausweg aus den Krisen des Imperialismus suchten. Es war eine Situation der tiefsten Wirtschafts- und Finanzkrise. Es war eine Situation der Kriege, der Katastrophe von Fukushima – aber auch des Frühlings der Völker im Nahen und Mittleren Osten und in Nordafrika und wachsender Kämpfe gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Arbeiterklasse und das Volk.
Vom 4. bis 8. März 2011 nahmen insgesamt 3.500 Menschen aus 43 Ländern und fünf der sechs Weltkontinente an der Weltfrauenkonferenz teil, unter ihnen 102 Delegierte zur Generalversammlung von 90 verschiedenen Organisationen; 56 Frauenorganisationen und -bewegungen; 17 Gewerkschaften; 15 Parteien und linke Bewegungen; acht NGOs; zwei staatliche Organisationen (Venezuela, Eritrea); sieben Migrantenorganisationen; fünf Volksbewegungen; sieben Vertreterinnen der nationalen Vorbereitungskomitees für die WFK.
Die Anwesenheit von jungen Menschen aus den verschiedenen Ländern war wichtig. Die Frauen vereinigten ihre Stimmen und Erfahrungen auf der 1. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen. Diese hat aufgrund ihres unabhängigen Charakters eine besondere Bedeutung, auch weil sie das Ergebnis der harten Arbeit der Frauen ist, die sich finanziell nicht von irgendwelchen Regierungen, Unternehmen oder Beihilfen abhängig machten.
Zahlenmäßig war die größte Delegation die aus Venezuela; auch gab es große Delegationen aus Deutschland, Ecuador und Argentinien. Wichtig war die Anwesenheit vieler Delegationen mit Frauen aus verschiedenen Nationen, Völkern und Organisationen, die auf der Grundlage der Prinzipien der Konferenz teilnahmen.
Wir sehen in der 1. Weltfrauenkonferenz einen neuen Meilenstein der kämpferischen internationalen Frauenbewegung. Wir sind stolz und begeistert über die erfolgreichen Ergebnisse, trotz aller Widrigkeiten, Mängel und Probleme. Die Weltfrauenkonferenz hat unsere Herzen erwärmt und unseren Geist angeregt. Auch wenn die Basisfrauen materiell arm sind, sind sie doch reich an Kraft, Erfahrungen und Visionen. Unsere Dokumente der Weltfrauenkonferenz – Aufruf und Prinzipien – waren ebenso wie die zwei Säulen eine hervorragende erste Grundlage und haben sich in ihren Grundlinien für die Zukunft bewährt. Wir haben viel gelernt. Wir haben Informationen bekommen, die wir nicht aus den Medien erfahren. Wir haben auch die Mentalität, Kultur, Gefühle, Stärke und Kämpfe, Initiativen und Organisationsformen der Weltfrauen besser kennen gelernt. Dadurch wuchsen unser Zusammengehörigkeitsgefühl, unser gegenseitiger Respekt und unser Kampfgeist. Die im Konsens verabschiedete Abschlussresolution gibt eine ausgezeichnete Orientierung für die Zukunft.
Wir möchten den Frauen und den Arbeiterorganisationen aus Venezuela unseren Dank aussprechen, insbesondere der Frauenbewegung „Ana Soto“, die dem weltweiten Initiatorinnen-Komitee angehörte, den Vorsitzenden und Mitgliedern, die mit großem Engagement und großer Entschlossenheit bei der Vorbereitung und Entwicklung der 1. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen zusammengearbeitet haben.
Die Auswertungen der verschiedenen kontinentalen und regionalen Frauentreffen kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Erfolge in den folgenden Punkten zeigen:
- die Vertretung der Länder und Organisationen;
- die mit Unterstützung der Mehrheit der Länder und Delegationen erarbeiteten Resolutionen; diese tragen zur Stärkung der beteiligten kämpferischen, antiimperialistischen, demokratischen Frauenbewegung bei, welche mit den Kämpfen der Völker für Freiheit und den fortschrittlichsten Losungen der Frauen der Arbeiterklasse und den Frauen aus den verschiedenen ausgebeuteten Klassen verbunden ist;
- die breite Bekanntmachung der wichtigen Kampferfahrungen der Frauen von allen Kontinenten;
- Festhalten an den Prinzipien; auch weil es möglich war, sich gegen den durch politische und staatliche Organisationen angezettelten Boykott der Organisierung der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen zu wehren, mit dem die Konferenz fertig werden musste;
- die Tatsache, dass die Arbeit zusammen mit anderen Organisationen aus Afrika, Asien und Europa koordiniert und vorangetrieben wurde – was den Geist des Respekts und der Zusammenarbeit ausdrückt; die stabilen Grundlagen für die Einheit der Frauen wurden so weiter gefestigt;
- aktive Beiträge der Teilnehmerinnen während der Diskussionen; diese bestätigten die fortschrittlichsten Thesen und Vorschläge der Frauen der Welt im Kampf für ihre Menschenrechte sowie für ihre Befreiung;
- es war eine ganz neue Erfahrung für die Frauen, die an der Weltkonferenz teilnahmen, aber auch für die, die zwar nicht teilnehmen konnten, aber mitgeholfen hatten, die Entscheidungen in jedem Land voranzutreiben. Deswegen sagen wir: Die Weltfrauenkonferenz fand nicht nur in Caracas statt, sondern in jedem beteiligten Land;
- wir lernten von den Kampferfahrungen der Frauen der Welt, von ihrer Schöpferkraft, ihrem Widerstand und ihrer Selbstverpflichtung zur Befreiung der Frau und der ganzen Menschheit;
- es war ein Ereignis, bei dem wir die Frauen der Arbeiterklasse, die von diesem ungerechten System doppelt ausgebeuteten und unterdrückten Frauen, verstehen lernten; wir begriffen dabei, dass wir einen Großteil der Frauen der Welt repräsentieren, dass wir gemeinsame Beweggründe haben, was die Berechtigung von uns Weltfrauen und unseres Kampfes bestätigt.
II. Kritiken und Herausforderungen aus Sicht der kontinentalen/regionalen Konferenzen
Afrika:
- Schlechte Kommunikation
- Logistik
- Die Gleichzeitigkeit der zwei Säulen
- Die zwei Säulen müssen getrennt werden und zu verschiedenen Zeiten stattfinden
- Klare, verständliche Vorschläge an alle Koordinatorinnen
- Alle Koordinatorinnen müssen den gleichen Informationsstand haben und verpflichtet sein, anderen auf der E-Mail-Liste zu antworten
- Vorschlag, den 16. Juni, den Tag des Aufstands der Schüler von SOWETO, als internationalen Gedenktag zu begehen. Der 16. Juni ist der Tag des afrikanischen Kindes, er erinnert an die Erschießung der Kinder von Soweto.
Asien:
Die Frauen der Welt sollten sich alle bemühen, die Plattform mit großer Entschiedenheit durch einen ständigen Prozess von offener Diskussion, Auswertung und Selbstkritik zu stärken, damit Herausforderungen bewältigt werden wie zum Beispiel:
- Technische und logistische Schwächen in Bezug auf Tagungsort, Unterkünfte, Gastgeberpflichten, Übersetzung und Kommunikationsprozesse, die sich auf die befriedigende Durchführung unserer Austausches und die Entwicklung der Solidarität auswirken;
- die Notwendigkeit, unter den Frauen der Welt den gegenseitigen Respekt zu fördern für unsere mannigfaltigen Standpunkte, Kulturen, Meinungen, Gefühle, Lage und Dynamik im Zusammenhang mit unseren eigenen nationalen, regionalen und kontinentalen Bedingungen und Erfahrungen;
- die Notwendigkeit sicherzustellen, dass Planung und tatsächliche Durchführung des Programms der Weltfrauenkonferenz eine positive, aufbauende Atmosphäre fördern, so dass die Frauen sich frei und selbständig beteiligen können; das betrifft auch die notwendige Förderung der Diskussion, Zusammenarbeit und Vereinheitlichung zu politischen und theoretischen Fragen;
- die Förderung der Konsensbildung in Wort und Tat, so dass Einvernehmlichkeit nicht nur zahlenmäßig erreicht wird, sondern, was noch wichtiger ist, als Prozess, der die Unabhängigkeit, Initiative und gegenseitige Zusammenarbeit respektiert;
- die praktische Beschlussfassung zu Fragen, wie wir zur Teilnahme verschiedenster Frauen einschließlich der Frauen aus NGOs stehen; das betrifft auch die Notwendigkeit, ein stärkeres Gewicht auf die Teilnahme von armen, landlosen Bäuerinnen zu legen, die einen beträchtlichen Teil der unterdrückten und kämpferischen Frauen insbesondere in Asien ausmachen.
Europa:
Wir sehen wichtige Kritiken als Herausforderungen für die Zukunft:
- Massenprogramm und Generalversammlung haben sich überschnitten. Aber die Teilnahme an beidem muss jeweils für alle möglich sein. Für beides muss ausreichend Zeit sein.
- Die organisatorische Vorbereitung vor allem von Logistik, Transport, Unterbringung und Übersetzung im Schlussplenum war teilweise chaotisch, weil nicht gleichberechtigt in der Vorbereitung zusammengearbeitet wurde und nicht alle Erfahrungen zum Zuge kamen. Der Prozess für die Vorbereitung und Durchführung der Weltfrauenkonferenz 2016 muss gleichberechtigt und multilateral sein.
- Punktuell wurde das Konsensprinzip zum Vetorecht verfälscht, wodurch eine kleine Minderheit eine Blockade von Entscheidungen erreicht. Wir halten am Konsensprinzip entsprechend den beschlossenen Prinzipien fest. Aber die Konferenz braucht klare Entscheidungen. In geeigneter Form muss ein Meinungsbild auch durch Abstimmungen möglich sein.
- Vorgänge wie die Unterdrückung der Kritik der Kurdinnen dürfen sich niemals wiederholen. Die Konferenz muss respektvoll und offen für Kritiken durchgeführt werden. Die Koordinatorinnen müssen gegenüber den Frauen offen sein, sie auch über Konflikte informieren, Publizität herstellen und sich mit den Frauen aus ihren Ländern oder Kontinenten beraten. Wesentliche Entscheidungen müssen auf der Konferenz von den Delegierten getroffen werden.
Lateinamerika:
- Wir sind nicht einverstanden mit den Kritiken mancher Frauen an den Organisatorinnen in Bezug auf die Rolle, die diese als Gastgeberinnen der Weltfrauenkonferenz spielten; denn hier werden Methoden angewandt, die keine gemeinsame und positive Debatte garantieren, um die Hindernisse und Probleme zu überwinden, welche sie bei der Vorbereitung und Entwicklung der Konferenz vorfanden.
- Die bei den Vorbereitungstreffen erzielten Vereinbarungen über die Unterstützerbrigaden aus verschiedenen Ländern wurden nicht eingehalten: Diese Brigaden sollten maximal 10 Personen umfassen.
- Während der Vorbereitung der Konferenz gab es einige Schwierigkeiten bei der Vereinheitlichen und Bearbeitung der Dokumente; sie führten zu Problemen für die Vereinheitlichung des Denkens und Handelns zwischen Initiatorinnen einerseits und Weltkonferenz andererseits.
- Verstoß gegen das Konsensprinzip, als bei einem bestimmten Anlass darauf bestanden wurde, mit verschiedenfarbigen Karten abzustimmen.
- Übertriebene politische Bewertung des möglichen Beitrags der Chavéz-Regierung zur Durchführung der Konferenz.
Vorschläge:
- Das Koordinierungskomitee für Lateinamerika wird eingerichtet; es wird bestehen aus je einer Vertreterin aus jedem Land, das am Kontinentaltreffen Lateinamerika teilnahm, und wird offen sein für neue Länder. Es ist eine horizontale Einrichtung mit vollständig gleichen Rechten und Pflichten der Mitglieder; seine Aufgabe ist die Koordinierung von Tätigkeiten und Initiativen, die in die Schlussfolgerungen der Kontinentaltreffen einfließen. Das besagt nicht, dass das Komitee eine Organisation bzw. politische Struktur ist; auch ist es nicht parteigebunden; es wird auf eine demokratische Weise arbeiten, horizontal, und unter Beachtung der Autonomie der teilnehmenden Länder und Organisationen.
- Die Einbeziehung in den Prozess der Weltfrauenkonferenz wird die große Rolle der Frauen als Handelnde zum Ausdruck bringen, was die die Einforderung ihrer Rechte sowie ihren Beitrag zur Diskussion und zur Festlegung von Aktionen betrifft.
- Die 2012 in Sao Paulo durchgeführte Lateinamerika-Konferenz beschloss, dass ihre Schlussfolgerungen und Resolutionen bei dem weltweiten Auswertungstreffen vorgebracht werden sollen, das im September 2012 in Deutschland stattfindet, und zwar durch die drei Initiatorinnen der Weltfrauenkonferenz: Venezuela, Ecuador und Argentinien.
- Die 2012 in Sao Paulo durchgeführte Lateinamerika-Konferenz brachte ihre Zustimmung zu den grundsätzlichen Prinzipien und Zielen der Weltfrauenkonferenz 2011 in Caracas zum Ausdruck. Diese repräsentieren die fortschrittlichsten Vorschläge zur Organisierung und für den Kampf der unterdrückten und ausgebeuteten Frauen auf der ganzen Welt. Andererseits ist eine Veränderung der Konferenzstruktur geplant, um eine demokratische und horizontale Beteiligung zu garantieren ohne jeden Unterschied unter den Frauen.
- Arbeit in allen Ländern und auf kontinentaler Ebene zur Stärkung und Verbreiterung der Frauenbewegung gegen den Imperialismus; die demokratischen und linken Kräfte sollen sich verpflichten, politische Rechte für werktätige Frauen und verschiedene Schichten des Volkes zu erkämpfen. Ebenfalls alle Organisationen und Bewegungen, die bereit sind, für die vollständige Gleichberechtigung der Frau zu kämpfen, Frauenrechte in der Krise des Kapitalismus zu erkämpfen, gegen imperialistische Ausbeutung und für den Aufbau einer neuen, gerechten Ordnung, für die Freiheit in Lateinamerika und in der Welt.
- Fördern wir die Grundlage für die Einheit der Frauen in Lateinamerika, indem wir Solidaritätsaktionen mit den in jedem Land sich entwickelnden Kämpfen initiieren.
- Entscheidungen werden durch eine demokratische und einvernehmliche Methode gefällt, wobei die Vorschläge aller Teilnehmerinnen bekannt gegeben werden.
- Dieses Treffen wird ein Sieg sein für die demokratischen und revolutionären Kräfte in Lateinamerika und in der Welt.
III. Schlussfolgerungen
Seit der Weltfrauenkonferenz in Caracas haben die Weltfrauen weitere Fortschritte gemacht bei der Koordinierung der drei Kampftage am 8. März, 1. Mai und 25. November. Wir sind noch enger zusammengewachsen und haben die kämpferische Frauenbewegung gestärkt.
Wir haben eine kritische und selbstkritische Auswertung der Weltfrauenkonferenz in unseren Ländern, Regionen, Kontinenten und weltweit durchgeführt, und das im Geiste der Offenheit und gegenseitigen Achtung.
Mit der in Caracas einvernehmlich beschlossenen Abschlussresolution als Leitlinie haben wir das erste Treffen der weltweiten Koordinatorinnen zur Vorbereitung der 2. Weltfrauenkonferenz im Jahre 2016, die in Asien stattfinden wird, erfolgreich durchgeführt.
Wir gehen jetzt auf die 2. Weltfrauenkonferenz zu. Lasst uns den Kampf der Frauen der Welt vorantreiben!
¡Vamos mujeres!
Anhang
Auswertung durch Beobachterinnen von den Organisationen Ceni (Türkei-Kurdistan) und Yekitiya Star (Syrien-Kurdistan):
In der Auswertung der Vorbereitung und Durchführung der Weltfrauenkonferenz zieht die kurdische Frauenbewegung folgende Schlussfolgerungen:
Es fehlte an Transparenz, der Informationsfluss war unzureichend, so dass nicht alle Teilnehmerinnen in der Lage waren, das politische Umfeld und die aufgekommenen Schwierigkeiten bei der Durchführung der Caracas-Konferenz zu verstehen, sich eine eigene Meinung dazu zu bilden und sich an der Lösungssuche zu beteiligen. In dieser Hinsicht ist es wichtig, dass zukünftige Konferenzen in einer Atmosphäre der Transparenz, des Respekts und der Offenheit stattfinden.
Wir haben Kritik daran, dass eine Delegierte aus Kurdistan daran gehindert wurde, ihre Meinung zu sagen: Sie wollte zu Beginn der Generalversammlung Kritiken und Vorschläge vorbringen, die mit den Delegierten aus dem Nahen und Mittleren Osten vereinheitlicht worden waren. Sie wurde diskriminierend behandelt und fälschlich beschuldigt. Was diesen Vorfall angeht, müssen wir die Solidarität bei der Behandlung solcher Probleme bestärken; soziale Beziehungen, Einfühlungsvermögen und gegenseitiger Respekt für die verschiedenen Herangehensweisen sind vonnöten; wir müssen einen anderen Umgang mit kulturellen und politischen Differenzen unter den Frauen und Frauenbewegungen fördern. Wir dürfen offene Kritik nicht fürchten, sondern sollten Kritik als Mittel zur Weiterentwicklung und Stärkung unseres Kampfes nutzen.
Ab Beginn der Konferenz trugen alle Teilnehmerinnen gemeinsam die Verantwortung für den Erfolg der Konferenz. Wir begreifen das als Ausdruck des Vertrauens und der demokratischen Teilhabe auf Augenhöhe. Ab Beginn der Konferenz in Caracas hätte es deshalb keine hierarchische Beziehung zwischen den Initiatorinnen und den Konferenzteilnehmerinnen geben dürfen. Die Konferenzteilnehmerinnen hätten Anteil an dem Informationsaustausch und den Grundsatzentscheidungen haben müssen.
Wir kritisieren, dass gemeinsame Beschlüsse des Initiatorinnen-Komitees nicht umgesetzt wurden. Zum Beispiel wurde vereinbart, dass ein Frauenlied zur Eröffnung der internationalen Frauenkonferenz gespielt werden sollte, und nicht die Nationalhymne von Venezuela.
Besonderheiten und Mannigfaltigkeit der beteiligten Frauenbewegungen, Länder und Kontinente/Regionen und deren besondere wirtschaftliche, politische und geographische Bedingungen müssen respektiert werden; das heißt., die lokale, nationale und regionale/kontinentale Dynamik der Basisdemokratie ist die Grundlage für die Stärkung des internationalen Kampfs der Frauen. Es muss besser möglich sein, andere Standpunkte, Bedürfnisse, politische und kulturelle Verhaltensweisen zum Ausdruck zu bringen. Dominierenden, eurozentristischen oder nationalistischen Verhaltensweisen muss während des gesamten Prozesses entgegengetreten werden.
Schwerwiegende logistische und infrastrukturelle Schwierigkeiten in Caracas (wie z.B. bei Übersetzung, Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmerinnen) waren Mängel, welche die ankommenden Frauen daran hinderten, sich in kollektiver und würdiger Weise, auf Augenhöhe zu beteiligen. In dieser Hinsicht waren die Vorbereitungen ungenügend. Der Tagungsort der zukünftigen Konferenz sollte so gewählt werden, dass es für die Teilnehmerinnen möglich ist, die Konferenz auf der Basis von Eigeninitiative so kostengünstig wie möglich zu organisieren.
Die Analyse der Beweggründe und Auswirkungen von Sexismus und patriarchalischer Dominanz sowie Perspektiven für die Befreiung der Frau sollten im zukünftigen Prozess und während der nächsten Konferenz vertieft werden.
121030 Welt-Koordinatorinnentreffen Auswertung 1 WFK in Caracas – end – DE