Europäische Koordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der BasisfrauenMaria Hagberg (Stellvertreterin),
Monika Gaertner-Engel, Halinka Augustin, Angélica Urrutia (Stellvertreterin),
10. November 2015
Aufruf zum 25. November 2015 – internationaler Kampf- und Aktionstag im Weltfrauenkonferenz-Prozess
Wir haben derzeit die größte Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Unterdrückung, Gewalt und Krieg. Das weltweite Patriarchat zeigt sein hässliches Gesicht auf grausamste Weise – im ungezügelten Kapitalismus, im Militarismus, in politischen und religiösem Rassismus und Faschismus sowie in Menschenhandel und Sklaverei.
Als Frauen aus den Balkanländern über den dortigen Konflikt in den 1990ern als Zeuginnen im Europäischen Parlament sprachen, berichteten sie von Vergewaltigungen und anderem sexuellem Missbrauch im Krieg sowie von Frauenhandel im Zuge des Kriegs und in der Zeit nach dem Konflikt. Sie berichteten außerdem davon, wie Soldaten sexuelle Gewalt gegen Frauen einsetzten, die aus festgefügten religiösen oder traditionellen Gesellschaften kamen. Nachdem die Frauen vergewaltigt worden waren, wurden sie nicht nur von ihren Feinden, sondern auch von ihren eigenen Familien bedroht, da sie für die Vergewaltigung verantwortlich gemacht wurden. Viele der Frauen sind darum geflohen und haben manchmal als Ergebnis der Vergewaltung Kinder geboren. Sie haben diese Kinder aber später abgegeben und im weiteren Verlauf Selbstmord begangen oder sind Opfer von Frauenhandel und Zwangsprostitution geworden.