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  1. März 2016

Am Samstag, den 4. März feierten die Brigadisten der 2. WFK in Nepal ein Willkommensfest. Dienepali woman singing Internationale Brigade setzt sich aktuell zusammen aus der deutschen Brigade und  7 Brigaden der UWA.
Mittlerweile sind mehr als 20 Brigadistinnen aus Deutschland angereist, auch  Karola als Brigadeleitung  ist nun vor Ort. Zwei unserer Brigadistinnen bereiteten gemeinsam mit nepalesischen Brigadistinnen ein Fest vor. Nach den ersten erfolgreichen und arbeitsreichen Einsätzen „im field“, wie die Nepalesinnen die Außeneinsätze nennen, das  Plakatieren unserer Poster und das Sammeln von Spenden und Verteilen von Flyern, tat es gut, die nepalesischen Brigadistinnen auf einem Fest noch besser kennenlernen zu können.
In den vergangenen Tagen haben die Brigadistinnen täglich gemeinsame Werbe- und Spendeneinsätze durchgeführt. Diese fanden in sehr herzlicher und guter Stimmung statt, immer in Gruppen, die sich aus Brigadistinnen beider Länder zusammensetzten. Das enorme Spendenergebnis der Sammlung vom Freitag, 13.000 Rupien (ca. 130 €) beweist, wie groß die Unterstützung der Bevölkerung Kathmandus für die WFK ist.
Fast 100 Frauen und Männer trafen sich zum Fest. In der gemeinsamen nepalesisch/deutschen Vorbereitung wurden  die unterschiedlichen Auffassungen deutlich: wie feiert man ein Fest ? Wie funktionieren Absprachen usw.? Auch hier ein weites Feld, um voneinander zu lernen.
Es war gut, auf dem Fest, von unseren Brigadeleitungen noch einmal deutlich zu hören, welcher Erfolg es ist, eine 2. Weltfrauenkonferenz zu gestalten, wie wichtig dabei jede Frau ist,  unabhängig davon, aus welcher Brigade sie kommt und was sie persönlich einbringen kann.
Dhama Sheila (nepalesische Brigadeleitung) sprach auf Nepali, Karola auf Deutsch und alles übersetzten wir, so dass jede und jeder Gast alles verstehen konnte. (Dank an die geduldigen Sprachmittlerinnen).

Monika Gärtner-Engel erinnerte uns daran, dass die Konferenz nur ein Teil des Kampfes sei zur Befreiung der Frau und die Weltkoordinatorin Sheila verdeutlichte, dass diese Befreiung eine globale Aufgabe sei und keinesfalls ein Problem der Entwicklungsländer darstelle.
Es rührte mich von so starken Frauen motiviert zu werden und machte mich stolz.
Danach versammelten wir uns im Innenhof und an diesem Nachmittag wurden dann nicht nur gefühlte 20.000 Fotos geschossen, sondern auch Massen von Milchtee getrunken und viele IMG_9177Lieder gesungen. Es war Klasse, dass sich die Frauen schnell um Adelheid, unsere deutsche  „Chorleitung“ versammelten, auch wenn die nepalesischen Frauen nicht den Text der Lieder „Brot und Rosen“ oder „We are strong“ kannten, so waren wir doch plötzlich ganz eng zusammen gerückt.
Abwechselnd sangen wir uns unsere Lieder vor und die gemeinsame Entschlossenheit und Energie war deutlich spürbar. Wir alle genossen sehr, dass wir singen und tanzen und uns noch besser kennen lernen konnten.

Und je länger wir auf das Essen warteten, je mehr Stimmung kam im Hof auf, deutsche Lieder, nepalesische Tänze, das Rojava Lied und vieles mehr.

Eine Fotoshow über Nepal und ein Vortrag zu einer Volksgruppe in Nepal, in der die Polyandrie (wenn eine Frau mehrere Männer heiraten kann) herrscht, rundete das bunte Kulturprogramm ab. Am Ende des Festes sang uns eine nepalesische Frau ein sehr kraftvolles und rhythmisches Lied über die nepalesische Kultur und den Brauch, nur dann eine Geburt zu feiern, wenn das Baby männlich ist. Und auch wenn wir die Sprache nicht verstanden, so verstanden alle die Energie: JA zu weiblichen Babys, JA für eine Gleichberechtigung und NEIN zu Vergewaltigung und Sexismus.

Dagmar Klages, Berlin
Brigadistin in Kathmandu

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160304 Willkommensfest der Brigadistinnen in Kathmandu

Willkommensfest der Brigadistinnen in Kathmandu