Unterm Strich: Elf Jahre legale Prostitution in DeutschlandBild 10

von Debora Höly

Karin W. wirkt wie eine ganz normale ältere Dame. Sie ist Mutter und Großmutter wie Tausende andere auch. Was Karin von anderen Großmüttern unterscheidet: Sie verdient ihr Geld mit Sex – und das schon seit 25 Jahren. Karin kennt das Gewerbe gut. Als sie 33 war fing sie aus finanzieller Not an in einem Puff zu arbeiten. 13 Jahre blieb sie dort und wurde sogar stolze Puffbesitzerin. Doch irgendwann lief das Geschäft nicht mehr. „Und dann landete ich hier“, erzählt sie. Hier: Das ist die Kurfürstenstraße in Berlin, auch bekannt als Drogenstrich. Und hier ist sie auch heute noch – mit 56 Jahren. Karin ist eine der etwa 400.000 Prostituierten, die nach Schätzungen derProstituiertenberatungsstelle Hydra e.V. in Deutschland leben und arbeiten. Das sind mehr als Bochum Einwohner hat. Fachberatungsstellen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der Prostituierten aus dem Ausland kommt.

Viele der Prostituierten gehen der Tätigkeit nur vorübergehend oder nebenbei nach und haben noch einen Zweitberuf. Auch deswegen wollen die meisten von ihnen anonym bleiben und halten geheim,womit sie ihr Geld verdienen. Und dass, obwohl Prostitution in Deutschland offiziell seit mehr als einem Jahrzehnt eine ganz normale Erwerbstätigkeit ist. Seit 2002 ist Sex gegen Geld hierzulande nicht länger sittenwidrig. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus.

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Downlaod Artikel: SOLWODI Unterm-Strich_Eine-Bilanz-des-ProstG2002

SOLWODI: 11 Jahre deutsches Prostitutionsgesetz – Bilanz und Kritik