In England wurde ein 39-jähriger Familienvater fest genommen, der über eine Webseite jungen Schülerinnen und Studentinnen zwischen
17 und 24 Jahren Stipendien angeboten hat bis zur Höhe von 15.000 englischen Pfund im Gegenzug für „diskrete Abenteuer“ mit wohlhabenden Geschäftsleuten.
In einem Filmbeitrag von „Chanel 4 News“ am 30. November wurde gezeigt, wie eine Reporterin, die sich als Studentin ausgab, aufgefordert wurde, sich aufzustylen, für Fotos zu posieren und eine „praktische Beurteilung“ durch den inzwischen verhafteten Herrn Lancaster einzugehen. In gleicher Weise wurde eine andere Reporterin der Zeitung „The Independent“ von ihm dazu aufgefordert, ihr Niveau an Intimität ihm „vorzuführen“, weil das von den Sponsoren als eine Form der Qualitätskontrolle verlangt würde. Die Webseite, die inzwischen vom Netz genommen ist, behauptete von sich, die Patenschaft für 1.400 Frauen zwischen 17 und 24 Jahren übernommen zu haben.
Eine Studentin erklärte inzwischen im Interview mit Channel 4, dass sie sich zum Sex mit besagtem Herrn Lancaster habe drängen lassen, weil die anstehende Bezahlung der Studiengebühren sie unter Druck gesetzt habe. Begünstigt wurde dies dadurch, dass sie sich in einer anderen Stadt befand, alleine mit dem Herrn, völlig überrumpelt und hilflos fühlte. Obwohl sie nachgegeben und mitgemacht hatte, erhielt sie anschließend zu Hause eine Mitteilung, ihr Antrag wäre nicht erfolgreich gewesen und sie könne es in zwei Monaten noch mal probieren.
Aufgeschreckt durch diese Berichte, verlangt inzwischen die Frauenministerin Jo Swinson, dass die Regierung etwas unternimmt. Es sind nicht nur die Studiengebühren, sondern auch erhöhte Lebenshaltungskosten und Gebühren sowie die Senkung von Bildungs-Unterhaltsgeld (in England EMA abgekürzt), die Studentinnen aus Angst vor Verschuldung Druck machen, ihr Geld im Sexgewerbe zu verdienen. Laut einer Studie hat sich die Zahl der Studentinnen, die im Sexgewerbe arbeiten, im vergangenen Jahr verdoppelt. Experten glauben, dass die jetzt verbotene Firma nur die Spitze des Eisbergs darstellt. Nach einer Studie von Ron Roberts von der Kingston Universität wurde enthüllt, dass 6 % der Studentinnen sich der Sexindustrie zuwenden, um Arbeit zu finden und dass jedes Jahr geschätzte 600.000 bis 3 Millionen Pfund an Universitäten und Instituten bezahlt werden, die in der Sexindustrie verdient wurden.
Quelle:
http://www.womensviewsonnews.org/2012/12/tuition-fees-making-students-vulnerable/