Europakoordinatorinnen
der Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen
Halinka Augustin/Niederlande und Susanne Bader/Deutschland
Aufruf der Weltfrauenbewegung zum Internationalen Frauentag 2019
„Im Kampf um Befreiung spürte ich zum ersten Mal Freiheit, deshalb habe ich mich organisiert!“
Das Frauenbewusstsein ist in vielen Ländern der Welt massenhaft erwacht!
Am Internationalen Frauentag, dem Kampftag der Weltfrauenbewegung blicken wir mit Stolz auf unsere revolutionären Vorkämpferinnen wie Clara Zetkin! Unter dem Eindruck der ersten sozialistischen Revolution in Russland 1917, in deren Folge das Wahlrecht für Frauen auch in anderen Ländern erkämpft wurde, schrieb sie:
„Die erste Diktatur des Proletariats ist wahre Bahnbrecherin für die volle soziale Gleichberechtigung der Frau“.
In vielen Ländern wählt die Frauenbewegung am Internationalen Frauentag 2019 in Anlehnung an die Arbeiterbewegung den „Streik“ als Protestform. Der Kampf um die Befreiung der Frau steht im 21. Jahrhundert auf der Tagesordnung. Frauen aller Schichten und Klassen sind im Widerspruch zum kapitalistischen System, seinen Repräsentanten in den bürgerlichen Parteien und Regierungen. Doch der Widerspruch ist oft noch auf einzelne Fragen und Forderungen beschränkt und in seiner Form unverbindlich. Um zu einer gesellschaftsverändernden Kraft zu werden braucht es Klarheit und Organisiertheit.
Das erste theoretische Seminar der Weltfrauenbewegung 2018 in Indien war dafür ein wichtiger Beitrag. In dieser Strategiedebatte zeigte sich:
Von Afrika über Europa bis Asien kämpfen Arbeiterinnen organisiert für ihre Gleichberechtigung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. In Indien, Sri Lanka streiken Teeplantagenarbeiterinnen für gleiche Löhne wie ihre männlichen Kollegen. Textilarbeiterinnen in Bangladesch führen gewerkschaftliche Kämpfe für Löhne, von denen sie und ihre Familien leben können. Bäuerinnen fordern ein Recht auf Land und Boden. Die weltweit ca. 67 Mio. Hausarbeiterinnen fordern Arbeitsverträge und soziale Absicherungen, Schutz vor sexueller Gewalt und ein Ende der Rechtlosigkeit. Pflegekräfte in den Niederlanden und Deutschland kämpfen für die Anerkennung ihrer Arbeit und höhere Löhne.
Feudale Strukturen, Ketten der Moral, der Religionen, Sitten, Gebräuche und Gesetze bilden ein Netz der besonderen Unterdrückung der Frau. Dies wird durch die bürgerliche Staats- und Familienordnung im Kapitalismus organisiert. Weltweit sind Frauen hauptverantwortlich für Hausarbeit, Kindererziehung, Pflege und Versorgung der Alten und Kranken. Die Verschärfung der Allgemeinen Krise des Kapitalismus stellt die Lebensverhältnisse der Massen weltweit zunehmend infrage. Davon berichteten die 300 Teilnehmerinnen aus drei Kontinenten beim Internationalen Theoretischen Seminar der Weltfrauenbewegung in Indien Ende 2018 eindrücklich. „Wir Frauen tragen die größten Lasten, unter sehr schweren Bedingungen. Aber wir Frauen können mehr als Hausarbeit und Kinder, wir stehen mit den Männern im Kampf um unsere Rechte. Der Kapitalismus ist unser Feind, nicht die Männer!“ „Die Organisiertheit ist der Garant für den Erfolg unserer Kämpfe“; „Wir führen einzelne Kämpfe aber zukünftig müssen wir über Grenzen hinweg enger zusammen kämpfen.“
Frauen aller Schichten fordern weltweit ein Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper, ihr Leben. Ausgehend von Argentinien mit ½ Million Frauen hat sich in den Ländern Lateinamerikas eine Welle der Proteste ausgebreitet. Alle 30 Stunden stirbt in Argentinien eine Frau aufgrund häuslicher Gewalt, in Deutschland alle 58 Stunden. In vielen Ländern Europas verweigern Schülerinnen und Schüler freitags den Unterricht für die Rettung der natürlichen Umwelt und ihrer Zukunft. Zunehmend politisieren sich die Kämpfe, richten sich gegen die Politik rechter Regierungen, gegen Faschismus und Krieg. In Brasilien demonstrierten hunderttausende Frauen gegen den faschistischen und extrem frauenfeindlichen Präsident Bolsonaro. In der Türkei und Nordkurdistan stehen Frauen gegen das faschistische Erdogan-Regime auf. In Rojava haben Frauenverteidigungseinheiten führend und hoch organisiert die Befreiung vom faschistischen IS erkämpft und bedeutende Schritte vorwärts zur Befreiung der Frau, Demokratie und Freiheit.
Clara Zetkin rief im Angesicht des heraufziehenden 2. Weltkrieges 1932 als Alterspräsidentin im Reichstag als Gebot der Stunde auf: „die Einheitsfront aller Werktätigen, um den Faschismus zurückzuwerfen“.
Heute steht die Frauenbewegung wieder vor der Herausforderung sich gegen imperialistische Konkurrenz und Kriegsdrohungen zu stellen. Ihr berechtigter Kampf für Befreiung, die volle Emanzipation in einer befreiten Gesellschaft braucht einen länderübergreifenden Zusammenschluss und Koordinierung. Der Prozess zum Aufbau von Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen hat sich seit ihrem Beginn 2006 zu einer internationalen Bewegung der Weltfrauen entwickelt. Das war nur möglich, weil sie organisiert und auf der Grundlage von Prinzipien arbeitet. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Frauenbewegung nachhaltig zu stärken! Der Aufbau der kämpferischen Frauenbewegung im eigenen Land ist ein Maßstab. Dazu muss sich die Organisiertheit der Frauen höherentwickeln und die Koordinierung der Weltfrauen muss verlässlich und kontinuierlich sein.
Wir werden eine Gesellschaft aufbauen, in der Frauen nicht diskriminiert, ausgebeutet und unterdrückt werden!
Vorwärts mit der internationalen kämpferischen Frauenbewegung – vorwärts zur
3. Weltfrauenkonferenz 2021
der Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen
Halinka Augustin/Niederlande
Susanne Bader/Deutschland
Aufruf der Weltfrauenbewegung zum Internationalen Frauentag 2019
„Im Kampf um Befreiung spürte ich zum ersten Mal Freiheit, deshalb habe ich mich organisiert!“
Das Frauenbewusstsein ist in vielen Ländern der Welt massenhaft erwacht!
Am Internationalen Frauentag, dem Kampftag der Weltfrauenbewegung blicken wir mit Stolz auf unsere revolutionären Vorkämpferinnen wie Clara Zetkin! Unter dem Eindruck der ersten sozialistischen Revolution in Russland 1917, in deren Folge das Wahlrecht für Frauen auch in anderen Ländern erkämpft wurde, schrieb sie:
„Die erste Diktatur des Proletariats ist wahre Bahnbrecherin für die volle soziale Gleichberechtigung der Frau“.
In vielen Ländern wählt die Frauenbewegung am Internationalen Frauentag 2019 in Anlehnung an die Arbeiterbewegung den „Streik“ als Protestform. Der Kampf um die Befreiung der Frau steht im 21. Jahrhundert auf der Tagesordnung. Frauen aller Schichten und Klassen sind im Widerspruch zum kapitalistischen System, seinen Repräsentanten in den bürgerlichen Parteien und Regierungen. Doch der Widerspruch ist oft noch auf einzelne Fragen und Forderungen beschränkt und in seiner Form unverbindlich. Um zu einer gesellschaftsverändernden Kraft zu werden braucht es Klarheit und Organisiertheit.
Das erste theoretische Seminar der Weltfrauenbewegung 2018 in Indien war dafür ein wichtiger Beitrag. In dieser Strategiedebatte zeigte sich:
Von Afrika über Europa bis Asien kämpfen Arbeiterinnen organisiert für ihre Gleichberechtigung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. In Indien, Sri Lanka streiken Teeplantagenarbeiterinnen für gleiche Löhne wie ihre männlichen Kollegen. Textilarbeiterinnen in Bangladesch führen gewerkschaftliche Kämpfe für Löhne, von denen sie und ihre Familien leben können. Bäuerinnen fordern ein Recht auf Land und Boden. Die weltweit ca. 67 Mio. Hausarbeiterinnen fordern Arbeitsverträge und soziale Absicherungen, Schutz vor sexueller Gewalt und ein Ende der Rechtlosigkeit. Pflegekräfte in den Niederlanden und Deutschland kämpfen für die Anerkennung ihrer Arbeit und höhere Löhne.
Feudale Strukturen, Ketten der Moral, der Religionen, Sitten, Gebräuche und Gesetze bilden ein Netz der besonderen Unterdrückung der Frau. Dies wird durch die bürgerliche Staats- und Familienordnung im Kapitalismus organisiert. Weltweit sind Frauen hauptverantwortlich für Hausarbeit, Kindererziehung, Pflege und Versorgung der Alten und Kranken. Die Verschärfung der Allgemeinen Krise des Kapitalismus stellt die Lebensverhältnisse der Massen weltweit zunehmend infrage. Davon berichteten die 300 Teilnehmerinnen aus drei Kontinenten beim Internationalen Theoretischen Seminar der Weltfrauenbewegung in Indien Ende 2018 eindrücklich. „Wir Frauen tragen die größten Lasten, unter sehr schweren Bedingungen. Aber wir Frauen können mehr als Hausarbeit und Kinder, wir stehen mit den Männern im Kampf um unsere Rechte. Der Kapitalismus ist unser Feind, nicht die Männer!“ „Die Organisiertheit ist der Garant für den Erfolg unserer Kämpfe“; „Wir führen einzelne Kämpfe aber zukünftig müssen wir über Grenzen hinweg enger zusammen kämpfen.“
Frauen aller Schichten fordern weltweit ein Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper, ihr Leben. Ausgehend von Argentinien mit ½ Million Frauen hat sich in den Ländern Lateinamerikas eine Welle der Proteste ausgebreitet. Alle 30 Stunden stirbt in Argentinien eine Frau aufgrund häuslicher Gewalt, in Deutschland alle 58 Stunden. In vielen Ländern Europas verweigern Schülerinnen und Schüler freitags den Unterricht für die Rettung der natürlichen Umwelt und ihrer Zukunft. Zunehmend politisieren sich die Kämpfe, richten sich gegen die Politik rechter Regierungen, gegen Faschismus und Krieg. In Brasilien demonstrierten hunderttausende Frauen gegen den faschistischen und extrem frauenfeindlichen Präsident Bolsonaro. In der Türkei und Nordkurdistan stehen Frauen gegen das faschistische Erdogan-Regime auf. In Rojava haben Frauenverteidigungseinheiten führend und hoch organisiert die Befreiung vom faschistischen IS erkämpft und bedeutende Schritte vorwärts zur Befreiung der Frau, Demokratie und Freiheit.
Clara Zetkin rief im Angesicht des heraufziehenden 2. Weltkrieges 1932 als Alterspräsidentin im Reichstag als Gebot der Stunde auf: „die Einheitsfront aller Werktätigen, um den Faschismus zurückzuwerfen“.
Heute steht die Frauenbewegung wieder vor der Herausforderung sich gegen imperialistische Konkurrenz und Kriegsdrohungen zu stellen. Ihr berechtigter Kampf für Befreiung, die volle Emanzipation in einer befreiten Gesellschaft braucht einen länderübergreifenden Zusammenschluss und Koordinierung. Der Prozess zum Aufbau von Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen hat sich seit ihrem Beginn 2006 zu einer internationalen Bewegung der Weltfrauen entwickelt. Das war nur möglich, weil sie organisiert und auf der Grundlage von Prinzipien arbeitet. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Frauenbewegung nachhaltig zu stärken! Der Aufbau der kämpferischen Frauenbewegung im eigenen Land ist ein Maßstab. Dazu muss sich die Organisiertheit der Frauen höherentwickeln und die Koordinierung der Weltfrauen muss verlässlich und kontinuierlich sein.
Wir werden eine Gesellschaft aufbauen, in der Frauen nicht diskriminiert, ausgebeutet und unterdrückt werden!
Vorwärts mit der internationalen kämpferischen Frauenbewegung – vorwärts zur
3. Weltfrauenkonferenz 2021