International Coordination of Revolutionary Parties & Organizations ICOR
Abschlussresolution der 1. Frauenkonferenz der ICOR
Die 1. Frauenkonferenz der ICOR ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der ICOR und Ergebnis ihrer 4. Weltkonferenz, auf der die Dringlichkeit der höheren Verantwortung für den Frauenbefreiungskampf betont worden ist. Darauf aufbauend empfahl das ICC „den ICOR-Organisationen, den Weg der Beschlüsse der 4. Weltkonferenz weiterzugehen, mit dem Höhepunkt der 5. Weltkonferenz das frauenpolitische Profil der ICOR zu stärken.“
Die Konferenz fand in einer historischen Zeit statt, in der sich das imperialistische Weltsystem in einer offenen Krise befindet und revolutionäre Gärungen stattfinden, wobei Frauen wesentliche und treibende Kräfte im Kampf gegen den Kapitalismus und Imperialismus sowie für eine internationale sozialistische Revolution und die Befreiung der Frau sind.
Die Konferenz war ein wichtiger Moment des beginnenden internationalen Austausches von ICOR-Mitgliedsorganisationen, internationalen Gästen und kämpferischen Frauen aus den verschiedenen Bereichen des Kampfes für die Befreiung der Frau. Über 80 Frauen aus 16 Ländern von 18 Organisationen haben in einer solidarischen Atmosphäre die Diskussion mit ihren Beiträgen und Erfahrungen bereichert und zu einem vertieften Verständnis für die Fragen der Befreiung der Frau beigetragen. Dabei wurden wesentliche Schlussfolgerungen über die Lage der weltweiten Frauenbewegungen und die Aufgaben revolutionärer Frauen gezogen. Überall auf der Welt wachsen die Kämpfe für die Befreiung der Frau, ein Erwachen des Bewusstseins der Frau über ihre Unterdrückung findet statt und die gegenseitige Einflussnahme kämpferischer Frauenbewegungen vergrößert sich. Basierend darauf haben revolutionäre Organisationen die Verantwortung, den Frauenbefreiungskampf mit aller Kraft voranzutreiben und zum Sieg zu führen. Mit diesem Verantwortungsbewusstsein wurden auf der Konferenz Vorschläge für die Höherentwicklung der revolutionären Frauenpolitik der ICOR diskutiert. Wichtige Anliegen zur Stärkung und Kontinuität der Frauenarbeit innerhalb der ICOR, wie dem Aufbau einer besonderen Koordination für Frauen wurden diskutiert und gemeinsam perspektivisch beschlossen. Angesichts des wachsenden Kampfs einer Masse von Frauen für Gleichberechtigung, Freiheit und das Recht auf Leben und die Befreiung der Frau, wächst auch die Dringlichkeit für die revolutionären Kräfte, die Frauenmassen für den Sozialismus zu gewinnen.
Es zeigte sich jedoch auch, das noch viele ideologisch-politische Auseinandersetzungen notwendig sind und Erfahrungen revolutionärer Frauen in den kämpferischen Frauenbewegungen zeigten, dass ein Kampf gegen kleinbürgerlich-feministische und postmodernistische spalterische Haltungen und verschiedene Illusionen über die Befreiung der Frau geführt werden müssen, die dem Frauenbefreiungskampf schaden. Revolutionäre Frauen haben dabei die Verantwortung die Kräfte des Frauenbefreiungskampfes zu bündeln und reaktionäre Herangehensweise jeglicher Art zu bekämpfen.
Auch eine weitere theoretische Auseinandersetzung ist notwendig, da es unterschiedliche Analysen in der Frage des Patriarchats als eigenständige Unterdrückungsystem besteht. Deswegen schlagen wir ein erneutes theoretisches Seminar der überparteilichen kämpferischen Frauenbewegung zwischen der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vor.
Die Konferenz wurde all den Frauen der Welt gewidmet, die ihr Leben im Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und die Wahrheit eingesetzt, ja sogar verloren haben. Die Teilnehmerinnen richteten ihre Grüße an die Frauen der Welt, die aufopferungsvoll gegen Ausbeutung und Unterdrückung in den Betrieben und durch den Staat, Faschismus, Imperialismus, imperialistische Kriege, koloniale Besatzung und patriarchale Angriffe kämpfen. Angesichts des Ukraine-Kriegs ist die fundamentale Bedeutung des Widerstands der Frauen gegen imperialistische Kriege betont worden. Die Frauen in Kurdistan, die den Angriffen und einem drohenden neuen Invasionskrieg des türkischen Staats ausgesetzt sind, der Widerstand der Frauen in Afghanistan gegen die Frauenverachtung der Taliban, Arbeiterinnenkämpfe, wie von den streikenden Frauen in den Betrieben in England oder die kämpfenden Frauen von den Teeplantagen in Bangladesch sind wichtige Beispiele des Frauenbefreiungskampfes. Die Konferenz forderte die sofortige Freilassung aller politischen gefangenen Frauen von Mexiko bis in den Iran.
Internationale Solidarität ist eine der wichtigsten Stützen für den Frauenbefreiungskampf, weshalb die Konferenz sich die Aufgabe setzt, die Vernetzung und revolutionäre Zusammenarbeit von Frauen auf der ganzen Welt zu stärken. Die ICOR-Freundinnenschaften, die auf der Konferenz geschlossen worden sind, sind ein wichtiger Schritt der internationalen Vernetzung und Zusammenarbeit. Zudem wurde die Notwendigkeit für Kämpfe gegen reaktionäre Gesetze, Genitalverstümmelungen, Kinderehen, Frauenmorde, rigorose Verbote von Schwangerschaftsabbruch und anderen konkreten Unterdrückungsmaßnahmen betont.