Monika Gärtner-Engel,
Europakoordinatorin
Nach der regionalen Umweltkatastrophe auf Sri Lanka mit verheerenden Überflutungen, Zerstörungen, bei denen viele Menschen ihr Leben und Tausende ihre Wohnungen verloren, schickte uns Menu Nilukshika, stellvertretende Asienkoordinatorin aus Sri Lanka einen Bericht über das ganze Ausmaß:
Lagebericht zu Erdbeben und Erdrutschen in Sri Lanka
Am 15. Mai 2016 wurde Sri Lanka von schweren tropischen Stürmen heimgesucht, die ausgedehnte Überflutungen und Erdrutsche in 22 Distrikten des Landes zur Folge hatten, und bei denen Häuser zerstört und ganze Dörfer überflutet wurden. Mindestens 84 Menschen kamen bei dem tropischen Sturm Roanu ums Leben und 116 Menschen werden noch vermisst, vor allem in Verbindung mit dem Erdrutsch in Aranyake im Kegalle Distrikt am 17 Mai 2016. Vier Tage später erfolgte in derselben Gegend ein weiterer Erdrutsch und Erdrutsch Warnungen sind weiterhin in Kraft in 9 Landesteilen. Im Moment haben 237 240 Menschen ihre Wohnorte verlassen und leben in sicheren Unterkünften wie Lagern, Schulen, Tempeln, bei Gastfamilien oder in temporären Unterkünften. Die Mehrheit der Betroffenen kommt aus den Distrikten Colombo und Gampaha im Südwesten des Landes, wo die Überschwemmungen immer noch sehr hoch sind. Infolge heftiger Regengüsse sind mehrere wichtige Reservoire übergelaufen, so dass die Schleusen voll geöffnet werden mussten, um Dammbrüche zu vermeiden. Dadurch kam es flussabwärts zu Überschwemmungen. Die Flussabwärts-Regionen der beiden großen Flüsse nördlich und südlich der Hauptstadt Colombo, der Kelani und der Kalu, sind weiterhin überflutet und es besteht die Möglichkeit weiterer Überschwemmungen, wenn der Regen in den Flussaufwärts-Regionen weiterhin anhält.
Es wird damit gerechnet, dass es mehrere Tage dauern wird, ehe das Hochwasser zurückgeht. In einigen Gebieten ist das Hochwasser bis zu den Hausdächern gestiegen und die Menschen können nur mit Booten oder durch die Luft erreicht werden. Große Teile der betroffenen Bevölkerung gehört zu den Ärmsten des Landes – besonders in den ländlich Gebieten – und sie haben nun alles verloren: ihre Wohnungen, ihre Habseligkeiten, das bebaubare Land und ihre Existenzmöglichkeiten. In den Städten sorgt das stehende Wasser in den dicht besiedelten Gebieten sowie die Zerstörung großer Teile der Wasser- und Sanitäranlagen für wachsende Sorgen um Gesundheitsgefährdungen. Die Regierung von Sri Lanka leitet die Hilfsmaßnahmen zur Flutkatastrophe. Die Hilfskräfte sind in vollem Einsatz in Such- und Rettungseinsätzen, in Evakuierungsmaßnahmen sowie der Verteilung von Hilfsgütern an diejenigen, die noch von den Fluten eingeschlossen sind. Die srilankische Armee hilft bei der Suche von Vermissten des Erdrutsches von Aranayake. Lokale Organisationen, religiöse Gruppen, Jugendgruppen und Unternehmen nehmen aktiv an der Versorgung mit Hilfsgütern teil. Besonders benötigt werden Waschmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung, Unterbringungsmöglichkeiten und Nahrungsmittel. Insbesondere gibt es Nachfragen zur Versorgung mit Notfallartikeln wie Kleidung, Geräte zur Wasserreinigung, temporären Latrinen, Hygieneartikeln und Kochgeräten.“
Die zunehmende Zahl regionaler Umweltkatastrophen, wie Anfang Juni auch in Süddeutschland ist Bestandteil des Übergangs in die globale Umweltkatastrophe. Die 2.Weltfrauenkonferenz hat den Kampf zur Rettung der Umwelt zu einem Schwerpunkt des internationalen Zusammenschlusses der kämpferischen Frauenbewegung gemacht. Unsere Solidarität gehört den betroffenen Familien in Sri Lanka.
Solidarität International koordiniert die Spendensammlung:
Solidarität mit den Flutopfern in Sri Lanka
Herzliche Grüße
Monika Gärtner-Engel
Download Bericht von Menu Nilukshika mit Bildern in deutsch:
160602 Floods and Landslides Situation Report in Sri Lanka – DE
Download Bericht von Menu Nilukshika mit Bildern in englisch:
160602 Floods and Landslides Situation Report in Sri Lanka – EN