8 Kurzmeldungen für die WFK-Website
1
Wer spricht bei der Eröffnung?
Die offizielle Sprecherin des Parlamentes von Nepal sagte jüngst zu, bei der Eröffnungsveranstaltung der Weltfrauenkonferenz zu sprechen! Zuvor sagte mit Bedauern die Präsidentin ab. Sie ist als Staatsoberhaupt auch oberste Dienstherrin des Militärs und somit zur Neutralität gegenüber politischen Veranstaltungen verpflichtet! Die Kommission „Eröffnung“ arbeitet intensiv am Programm… weitere Ideen sind willkommen.
2
The all important question of dress …
Kathmandu liegt auf ca. 1.400 m und ist von dem umgeben, was die Menschen hier „Hügel“ nennen – Berge zwischen 2.000 und 3.000 m. Das heißt, dass die Luft auch im jetzigen Frühsommer nachts noch richtig kalt ist. In der Sonne kann es jedoch tagsüber schnell herrliche 25 Grad warm werden. Leider ist diese Sonne oft hinter einer Smog-Schicht versteckt. und vor allem morgens und abends wird es kalt: Abendtemperaturen von 10 Grad sind keine Seltenheit. D.h. bei der Kleidung ist das Zwiebelprinzip angesagt.
Es regnet selten, aber wenn, kann es sehr heftig werden! Das haben wir gestern erlebt – GEWITTER pur. Unsere nepalesischen Freundinnen fuhren mit dem Roller nach Hause – eine Stunde Fahrzeit – und wurden bis auf die Haut nass – bei 11 Grad.
Ein gutes haben diese Sturzregen: Am anderen Morgen war der Himmel klar, die Sonne schien in wunderbar gereinigter Luft.
3
Entfernung ist relativ
Kathmandu ist rein von der Ausdehnung her eine eher kleine Großstadt. Das Problem: extrem-Verkehr und teilweise Stau ohne Ende. Busse sind extrem günstig (1 Std Fahrzeit ca. 30 ct) aber proppevoll! Aber nur Mut, die Leute sind total freundlich. An dem Bus steht kein Fahrziel, sondern man fragt den „Kassierer“ nach dem Fahrtziel. Meist bezahlt man beim Aussteigen. Taxi ist günstig (ca. 30 Min. ca. 4 Euro). Handeln ist normal, am besten helfen Einheimische, die können Abzocke schnell erkennen. Man sollte aber auch berücksichtigen, dass die Taxifahrer derzeit aufgrund Benzinknappheit durch die Blockade bis zu 6 Stunden um Benzin anstehen und alles teurer geworden ist. Bei dem Verkehr kann es sein, dass das bestellte Taxi dann mal eine halbe Stunde später kommt als vereinbart.
4
Nepali Police
Am Abend des großen Regengusses, bei dem es auch schon sehr spät war, versuchten die nepalesischen Freundinnen, ein Taxi für uns anzuhalten. Die Fahrer wollten das doppelte, das der Hinweg gekostet hatte. Darauf nötigten die beiden ein Streifenfahrzeug der Nepali Police zum Anhalten (!!) schilderten unsere Notlage als Deutsche ohne wirkliche Ortskenntnisse. Darauf sagten die Polizisten zu, uns zum nächsten Platz mitzunehmen, an dem viele Taxis stehen. Nach kurzer Strecke und begonnener Diskussion über die Weltfrauenkonferenz erklärten sie uns: wir fahren Euch bis zur Haustür – 40 Minuten Fahrzeit!. Wir erfahren, dass der Anteil der Frauen in der Polizei stark steigt, weil die Polizei sich demokratisiert hat, für die Verfassung steht und für Frauenrechte. Dasselbe gelte für das Militär. Unser Fahrer berichtete, dass es Schulungen in Menschenrechten in der Polizei gibt und er selbst ein Menschenrechtsbeauftragter und Schulungsleiter ist. Die Fahrt war jedenfalls ein besonderes Erlebnis.
5
Spendensammeln in Kathmandu
Wir waren überrascht, wie die bereitwillig die Menschen spendeten. Aber unsere nepalesischen Mit-Brigadistinnen bekamen auch Einwände zu hören. „Wieso bezahlt nicht die Regierung die Weltfrauenkonferenz? Wieso sollen wir das bezahlen, wenn wir doch sowieso kaum Geld haben?“ Klar fragen die Weltfrauen auch nach öffentlichen Zuschüssen und Unterstützung von Regierung und den Parteien der United Women’s Alliance. Aber das Prinzip der Weltfrauenkonferenz ist die Selbstfinanzierung durch die Basisfrauen und ihre Unterstützung.
6
Immer mehr Länder kommen dazu
Nun hat auch Amraa aus der Monoglei ihr Kommen zugesagt. Sie ist u.a. Reiseleiterin in der Mongolei und finanziert ihren Eigenanteil an den Flugkosten durch eine Kooperation für ein Reiseangebot in die Mongolei in diesem Jahr durch People to People. Das sollten sich Interessierte schon mal vormerken!
Derzeit sind schon Frauen aus an die 40 Länder angemeldet!
7
Hilfsbereite und sehr freundliche Menschen
Namaste! Ist der hier übliche Gruß, der mit vor der Brust gefaltenen Händen dargeboten wird. Manchmal sind die Nepalis etwas überrascht von unserem Gruß, erwidern ihn dann aber umso freundlicher. Besonders die Kinder. Die meisten Menschen können etwas Englisch und sind gerne gesprächsbereit. Und wenn ein orientierungsloser Tourist an der Straße steht, kommt sehr häufig ein hilfsbereiter Mensch und fragt, was das Problem ist. Die Nepalesen sind ein sehr ehrliches Volk. Aber man darf natürlich trotzdem nicht blauäugig werden.
8
Krankenhausversorgung
Heute trafen wir eine Frau aus einem abgelegenen Dorf mit einem gerade 3 Monate alten Mädchen mit einer von Geburt aus gespaltenen Oberlippe. Ein Verwandter aus Kathmandu begleitete sie zur Operation des Kindes ins Krankenhaus. Er sprach gut Englisch und gab bereitwillig Auskunft. Die Operation ist ein leichter Eingriff und kostenlos in den staatlichen Krankenhäusern. Allerdings ist die Versorgung der Kranken im Krankenhaus Sache der Familie – das geht oft von der Ernährung bis zum Wäsche waschen. Wir wünschten Mutter und Kind viel Glück.