Petition von Rita Kühn/Pro Familia: Ganz Deutschland ist entsetzt darüber, dass zwei katholische Krankenhäuser in Köln einem
Vergewaltigungsopfer Behandlung und Untersuchung Vergewaltiger tragen keine Kondomeverweigerten. Der Schutz und die Betreuung des Opfers sowie das öffentliche Interesse an einer Strafverfolgung sollten das Wichtigste sein. Die verantwortlichen ÄrztInnen stellten sie aber aufgrund tiefer Verunsicherung über moraltheologische Vorgaben ihres Arbeitgebers zurück.

Gewaltopfer müssen sicher sein können, dass sie in ALLEN DEUTSCHEN Krankenhäusern jede Unterstützung erhalten, die sie in so einem Fall benötigen. Vergewaltigte Frauen müssen in Deutschland die beste Versorgung erhalten, die denkbar ist. Das Recht von Frauen auf umfassende gesundheitliche Versorgung und Selbstbestimmung darf nicht durch Glaubensfragen verletzt werden.

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Nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung ist eine sofortige gründliche Untersuchung zur Spurensicherung, ggf. eine anonyme Spurensicherung für eine spätere Strafverfolgung von zentraler Bedeutung. Außerdem muss dem mutmaßlichen Opfer einer Vergewaltigung sofort und ohne Einschränkung die Möglichkeit einer nachträglichen Verhütung beratend angeboten werden.

Die Notfallverhütung durch die „Pille danach“ sollte möglichst in den ersten 24 Stunden nach einer Vergewaltigung erfolgen. Sie ist keine Abtreibung einer bereits entstandenen Schwangerschaft. Ihre Wirkung besteht darin, den Eisprung zu verzögern oder ganz zu verhindern.

Wir bitten den Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens, bis zum weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am 14. Februar 2013, (http://onebillionrising.org)* verbindlich zu klären, wie eine Notfallverhütung mit der Pille danach in ALLEN Krankenhäusern sichergestellt werden kann.

Unser Ziel ist es, bis zum 14. Februar mindestens 50.000 Unterschriften zu sammeln und mit diesen Stimmen im Rücken einen sachlichen und produktiven Dialog mit den verantwortlichen PolitikerInnen in die Wege zu leiten.

Wir fragen uns, ob in katholischen Krankenhäusern durch so genannte „ethische Stellungnahmen“ Opferschutz und ärztliche Pflichten verletzt und aufgegeben worden sind.

Wir fragen uns, wie stark die Verunsicherung von ÄrztInnen sein muss, wenn sie aufgrund religiös begründeter Vorgaben nicht nur ihren hippokratischen Eid sondern sogar die Prinzipien christlicher Nächstenliebe zurückstellen.

Wir fragen uns, ob es einer vergewaltigten Frau zuzumuten ist, nach dem furchtbarsten Erlebnis ihres Lebens erst zu prüfen, wer der Träger eines Krankenhauses ist, bevor sie sich in Hoffnung auf Hilfe und Beistand in Behandlung begibt.

Wir fragen uns, wie sichergestellt werden kann, dass ein solcher Vorfall zukünftig bei öffentlich geförderten Institutionen unterbunden werden kann und wünschen uns für die Frauen in Deutschland eine Lösung.

Religion ist in Deutschland Privatsache. Sie darf niemals der Grund sein, Menschen medizinisch notwendige Behandlungen vorzuenthalten. Vergwaltigungsopfern am allerwenigsten. Wir sehen hier politischen Regelungsbedarf und bitten die verantwortlichen PolitikerInnen, Klarheit für Frauen in Deutschland zu schaffen.

Ob Frau oder Mann: Bitte unterschreiben Sie diese Petition und verteilen Sie sie in Ihrem Umfeld weiter! Frauen, die vergewaltigt wurden, müssen die beste nur denkbare Hilfe erhalten. Machen Sie mit!

Hier kann die Petition unterzeichnet werden:

http://www.change.org/de/Petitionen/notfallverh%C3%BCtung-f%C3%BCr-vergewaltigte-frauen-in-allen-deutschen-krankenh%C3%A4usern

 

 

*Der internationale Valentinstag soll in diesem Jahr von einer im Internet ausgerufenen weltweiten Aktion gegen die Vergewaltigung von Frauen begleitet werden.

Deutschland: Petition „Notfallverhütung für vergewaltigte Frauen in ALLEN deutschen Krankenhäusern“