Am 24. April jährte sich das schreckliche Unglück von Rana-Plaza / Bangladesh zum 4ten Mal. Damals, 2013 stürzte ein ganzes Fabrikgebäude ein und begrub die darin arbeitenden Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter. Profitgier und tiefste Menschenverachtung waren der Grund, warum keine Sicherheitsvorkehrungen, Fluchtwege oder eine stabile Bauweise das Unglück verhinderte. Mehr als 1.100, hauptsächlich junge Arbeiterinnen, starben, ca. 2.500 Menschen wurden sehr schwer verletzt, viele von ihnen kämpfen heute noch um eine Gesundheitsversorgung und Wiedergutmachung.
Die Katastrophe von Rana Plaza führte zu weltweiten Protesten. Darin wurden die internationale Textilindustrie angeklagt die zu Billigstlöhnen, extremster Ausbeutung und Unterdrückung in mittelalterlichen Gebäuden, oft mit vergitterten Fenstern, oder wie bei der Rana Plaza Katastrophe, verschlossenen Türen junge Frauen und Männer produzieren lässt. Konzerne wie Kik, S´Oliver, Esprit etc waren im Visier der Weltöffentlichkeit.
Auf der 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen nahm Joly Talukder, Vorsitzender der
Textilarbeitergewerkschaft GWTUC / Garment Workers Trade Union Centre als Delegierte teil. Sie berichtete dort von den Kämpfen der Arbeiterinnen und ihrer Bewegung für den Mindestlohn.
Die Gewerkschaft verdi NRW und die Textilarbeitergewerkschaft GWTUC sind in enger Zusammenarbeit. Wir freuen uns, hier ein Grußwort des Bezirksfrauenrat Duisburg-Niederrhein von Verdi an die Konferenz der GWTUC veröffentlichen zu können. Auch von uns solidarische Grüße nach Bangladesh!
Hier das Grußwort auf deutsch:
Bezirksfrauenrat Duisburg-Niederrhein
An die Konferenzteilnehmerinnen
der Garment Workers Trade Union Centre
Liebe Konferenzteilnehmerinnen,
die Gewerkschaftlerinnen in ver.di Duisburg wünschen Euch eine erfolgreiche Konferenz am 17.03.2017, wir sind mit den Herzen bei Euch.
Wir unterstützen Euch im Kampf um Löhne von denen ihr Leben könnt und Arbeitsbedingungen die fair sind. Vor allem der Gesundheitsschutz und die ärztliche Vorsorge sollen im Vordergrund stehen.
Wir wissen um euer Bestreben, den Arbeitsschutz in alle Betriebe einzuführen. Staub- und Lärmschutz tragen sehr viel zum Gesundheitsschutz bei, sei es nur durch Ohrstöpsel und Mundschutz. Es ist nur ein Anfang, aber Ihr dürft nicht nachlassen diesen Schutz zu fordern.
Auch in Deutschland erhalten Frauen ca. 20 % weniger Lohne als Männer, weil sie meist weniger Stunden arbeiten oder ihre Tätigkeiten weniger entlohnt werden. Wir begehen am 18.03.2017 den Equal-Pay-Day, damit zeigen wir die Lohnungleichheit öffentlich auf, es wird in allen Zeitungen und Nachrichten berichtet.
Deshalb wünschen wir Euch eine gute Berichterstattung in den Medien von der Konferenz.
Herzliche Grüße
Reingard Kirkhouse und Nina Dusper
und auf Englisch zum Download:
grußwort_women in ver.di_english