Madrid: Frauen in Hungerstreik
Mujeres in Puerta de Sol gegen Gewalt an Frauen.
Seit dem 9. Februar befinden sich Frauen im Hungerstreik. Damit wollen sie gegen die enorme und zunehmende Gewalt der Männer an Frauen protestieren. Sie fordern die Regierung und alle politischen Parteien auf, ein Gesamtgesetz gegen Gewalt an Frauen zu beschließen. Die Organisation Gallega Ve-la-luz zur Verteidigung von Frauen, Kinder und Überlebenden von Gewalt an Frauen und Missbrauch, begann die Aktion am 9. Februar 2017 offen bis zu einem Tag, über den die Frauen selber entscheiden.
Solidaritätsgrüße können unter:
http://www.asociacionvelaluz.es/_noticias/2017/02/06/ve-la-luz-solicita-que-sea-cuestin-de-estado-la-lucha-contra-el-terrorismo
gesendet werden.
Ihre Forderungen können ebenfalls dort in Spanisch gelesen werden.
Die Polizeibehörde in Madrid hat je drei der sich im Hungerstreik befindenden Frauen und ihren Unterstützerinnen, eine Geldstrafe zwischen 600.- und 700.- € erteilt, weil sie einen Pavillon aufgestellt haben um sich vor dem Regen zu schützen. Der Pavillon passt nicht in die bürokratischen Vorgaben der Gemeinde in Madrid.
Anfangs waren es acht Frauen aber fünf Frauen sind unter anderem an Lungenentzündung erkrankt, da sie die Kälte und das nasse Wetter nicht vertragen haben. Sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Gesundheitsorganisationen in Madrid kümmern sich um die Frauen und alle kritisieren heftig die Unsensibilität der Polizeibehörde in Madrid.
Weiterhin senden uns die Bergarbeiterinnen aus Asturien das Wochenprogramm der Gemeinden in Asturien zur den Aktivitäten für den Internationalen Frauentag. Alle Gemeinden in Asturien unterstützen offiziell den Hungerstreik der Frauen in Madrid.
Die Bergarbeiterinnen berichten, dass die Abwesenheit und Untätigkeit der Männer im Kampf gegen Gewalt an Frauen kein Unfall ist und kritisieren, dass dadurch die Männer weiterhin an diesem grausamen Machismusmodell festhalten wollen. Weiter schreiben sie, wenn die Männer sich nur raus halten, weil sie selbst keine Gewalttäter sind, verändern sie nichts, da sie individuell die Veränderung nicht anpacken. Wenn Männer nichts dagegen unternehmen, streiken sie dadurch symbolisch gegen eine Gesellschaft ohne Gewalt an Frauen. Deshalb streiken symbolisch die acht Frauen und fordern die Männer auf, ihre Denkweise zu verändern.
Die Frauen in Asturien erklären sich solidarisch mit den Acht streikenden Frauen – Gloria, Martina, Patricia, Marian, Susana, Sara, Sonia y Celia – sie sind ein gutes Beispiel im Kampf um ihre Stellung und für die Demokratie, schreiben sie.
Die Frauenorganisationen bedanken sich für die Solidarität und die täglichen Aktionen.
Mari Carmen (Betriebsrätin bei Continental) berichtet aus Barcelona:
„Hier sind viele Menschen aktiv für den sozialen Kampf und reaktivieren ihre Kämpfe für die Flüchtlinge, für die Migranten, für die Renten, gegen Gewalt an Frauen – dieses Jahr sind schon 19 Frauen getötet worden, jede 80 Stunden eine Frau! Am 8. März findet ein Frauenstreik statt!
In den Betrieben: „Die internationalen Konzerne missbrauchen ihre Autorität und zwingen uns, wütend zu reagieren, damit sie sich an die Vereinbarungen halten. Sie brechen ständig die gesetzlichen Bestimmungen für Arbeitsverträge und integrieren ausbeuterische Klauseln, respektieren die Arbeitszeiten nicht und vieles mehr.“