Concept Workshop No. 8 Breaking the silence
Das Schweigen brechen
Dokumentarfilm
Während des Krieges in Bosnien und Herzegowina (1992-1995) waren Massenmorde, Folterungen, Vertreibungen, Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch Teil der Kriegsstrategie.
Nach vorliegenden Quellen wurden ca. 25000 Frauen und ca. 1000 Männer wurden brutal vergewaltigt und sexuell missbraucht.
Sexueller Missbrauch hinterlässt, wie wissenschaftlich bewiesen, verheerende Folgen auf die körperliche und psychische Gesundheit der Opfer, sowie auf ihren Alltag.
Bakira Hasečić Vorsitzende der Organisation Žena-Žrtva rata (Frau Opfer des Krieges)
Wir werden die genaue Zahl der vergewaltigten und sexual missbrauchten Frauen nie erfahren.
Unsere Organisation Žena-Žrtva rata sammelte über 5000 Aussagen von vergewaltigten jungen Mädchen und Frauen in 72 Kommunen (Bosnien und Herzegowina).
Die meisten Opfer, nämlich 98 %, sind Angehörige des bosniakischen Volkes.
Auch wenn der Organisation auch Angehörigen des serbischen, kroatischen, sogar Roma Volkes angehören.
Seit 2006 sind darunter auch Männer (aus 21 Kommunen).
Diese systematischen Massenvergewaltigungen während der Aggression auf Bosnien und Herzegowina wurden, vor allem in Ostbosnien in den Städten Foča, Višegrad, Rogatica, Prijedor, Vlasenica und Zvornik verübt.
Was ich besonders betonen muss ist die Tatsache, dass eine große Zahl der Frauen durch Vergewaltigungen Kinder bekommen haben.
62 unserer Mitglieder haben als Folge der Vergewaltigung Kinder geboren.
Manche Frauen haben die Kinder bei sich behalten, andere haben sie zur Adoption frei gegeben, und manche Kinder blieben bei den Vergewaltigern.
VIŠEGRAD
Das ist dieser Raum.
Hier hat mich Milan Lukić in Anwesenheit von Svetozar Lukić sexuell missbraucht.
Die größten Vergewaltigungslager in Foča waren die berüchtigten Karamenova kuća, Lager Partizan, Aladža, um nur einige wenige aufzuzählen.
In Višegrad war das das Hotel Vilina vlas, Stanica javne bezbjednosti (die Station der öffentlichen Sicherheit) das Lager Uzamnica und viele Privathäuser.
Bakira Hasečić hängt Beschriftungen und Plakate mit den Bildern von Henkern aus den 90-er Jahren in Višegrad auf.
Enttäuscht vom Umgang der Kommune, sendet Bakira die klare Botschaft, dass der Kommunalbeamte auf dem Friedhof nicht willkommen ist.
Mit einem roten Band hat sie die Grabstätten der grausam ermordeten Bosniaken gekennzeichnet.
Ich möchte nicht mit ihnen diskutieren, ich bin die Inspektorin, ich kann meine Pflichten auch nach dem Ende meines Arbeitstages erfüllen…
Bakira Hasečić und die Frauen, Mitglieder der Organisation Žena-Žrtva rata, im Kampf gegen den Abriss des Hauses žive lomače (Zeuge des Scheiterhaufens)
Die Beamtin: ich will mich nicht mit ihnen streiten.
Wir sind gekommen um die Entscheidung zu vollziehen. Wir wollen nichts gewaltsam machen.
Bakira: Gewalt beantworten wir mit Gewalt.
Šefik Hurko, Kriegsopfer
Šefik Hurko ist Zeuge vieler Ermordungen und Demütigungen der Gefangenen, die in dem serbischen Lager Rasadnik in Rogatica stattgefunden haben.
Sie haben gleich angefangen uns zu schlagen.
n den ersten Tagen war der Lagerverwalter Mišo Voinović.
Sie haben uns mehrfach geschlagen.
Mein Vater und ich haben angefangen zu flehen und zu weinen,
wir haben gesagt, dass wir nichts getan haben.
Sie haben geantwortet, dass wir Muslime sind und sie uns deshalb prügeln.
„Ihr seid schuld, dass ihr Muslime seid“.
Anfang Dezembers wurde Vinko Bojic Lagerverwalter.
Als er seinen Posten übernahm, begann das fürchterliche Leid aller Inhaftierten.
Dieses Grauen werde ich hier nur kurz beschreiben.
Er holte als erstes die Frauen raus.
Ich wusste damals nicht, was mit ihnen geschah.
Dann holte er die Männer.
Diese Männer kamen zu uns ins Lager zurück und starben vor unseren Augen.
Manchen kamen nie mehr wieder.
Ehemaliges Lager Rasadnik in Rogatica
An einem Abend im Januar 1993 brachten sie die Inhaftierten in einen Raum, in dem der Verwalter Vinko Bojić Vili war.
Der befahl, dass sich alle ausziehen.
Die Frauen hatten Hosen an.
Sie flehten an, sich nicht ausziehen zu müssen.
Bojić ohrfeigte sie.
Dann befahl er ihnen sich anzufassen.
Einem Bosniaken befahl er, die Brust einer Frau in den Mund zu stecken. Sie war damals 55 Jahre alt.
Auch Šefik bedrängte er, eine Frau anzufassen.
Dafür schämt er sich immer noch vor seiner eigenen Familie und vor allem wenn er diesen Frauen heute auf der Straße begegnet.
Bei diesen Begegnungen wechseln sie die Straßenseite und wenden den Kopf voneinander ab.
Als wir alle nackt waren hat er uns gezwungen, sexuelle Handlungen an diesen Frauen auszuüben.
Danach wurden die Frauen nach nebenan gebracht.
Es gab noch drei weitere Räume.
Dort blieben sie 15-20 Minuten. In einem Büro waren meist 4-5 serbische Soldaten mit Kokarden und Patronengürteln und Waffen.
Vor ihnen standen Flaschen mit Alkohol.
Das war furchtbar anzusehen.
Das habe ich alles gesehen.
Außerdem habe ich gesehen, wie sie den Männern die Zähne gezogen haben.
Mich haben sie gezwungen, meinen Vater mit einem Schlagstock zu schlagen.
Ich musste Munition essen.
Sie rupften mir meine Achselhaare aus.
Die musste ich dann aufessen.
Sie drückten Zigaretten auf meinen Händen und Armen aus.
Die Narben habe ich noch heute.
Sie zwangen mich die Zigarettenkippen, die sie an meinen Händen und Armen ausgedrückt hatten, zu essen.
Ich behaupte und schwöre bei meinem Leben das es hundert Male passierte, dass manche Frauen jeden Abend vergewaltigt wurden.
Wenn sie nicht gerade vergewaltigt wurden, dann wurden sie auf andere Weise schikaniert.
Sie wurden ausgezogen und provoziert.
Ich kann jetzt und hier nicht darüber reden, was sie den Frauen alles angetan haben.
Mit meinen Augen habe ich gesehen, wie sie den Frauen die Zahnbürsten in die Vagina gesteckt haben.
Es gibt nichts was ich nicht gesehen habe.
Ich war dabei, als sie serbische Frauen gebracht haben.
Ich konnte es an ihren Namen erkennen, dass sie Serbinnen waren.
Eine hieß Ljuba, sie war vermutlich die Freundin oder Liebhaberin von Vinko.
Die haben uns Männer ausgezogen und verspottet.
Da waren noch weitere Frauen, von denen ich nicht weiß, ob sie Serbinnen waren.
Sie haben uns malträtiert und spotteten: „Schaut euch diese Muslime hieran!“
Dann haben sie uns mit einem Schlagstock auf die Geschlechtsorgane geschlagen.
Das waren sehr große Leiden, die sehr schwer zu ertragen waren.
Edina Rizvanović, Kriegsopfer
Ich bin Edina Rizvanović.
Ich komme aus Doboj.
Der Krieg erreichte mich in Doboj.
Ich war 14 Monate inhaftiert.
Da war ich 19 Jahre alt.
Ich war im zweiten Monate schwanger als das Verbrechen an mir verübt wurde.
An jenem schicksalhaften Tag im Juni kam wütende Menschenmenge mit Lastwagen.
Ich glaube, das war der schrecklichste Tag.
Später kamen weitere schreckliche Tage und Monate dazu.
Aber jener Tag wird vielen Frauen und Mädchen in meinem Dorf, in der Nähe von Doboj Vukovica mala, in schrecklicher Erinnerung bleiben.
Ich erzähle über mich.
Ich befand mich in einem Haus.
Die Frauen gruppierten sich wie überall.
Wir waren um die 15, höchstens 20 mit Kindern.
Die Soldaten kamen.
Den einen kenne ich, der uns mit seinem Gewehr gezwungen hat, in das andere größere Haus zu gehen.
Dann hat er mich herausgesucht und mich wieder zurück in das erste Haus gebracht.
Ich kann jetzt den Akt nicht beschreiben. Es passierte.
Als wir das Haus verließen, drohte er mir, dass ich davon niemandem erzählen darf.
Im Treppenhaus stand noch ein Tschetnik, der mich dann übernahm.
Dann machte er das gleiche wie der erste.
Was später passierte weiß ich nicht.
Ich erinnere mich nur dass ich beim Verlassen des Hauses über seine Besitzerin gestolpert und fiel. An dem Tag wurden in meinem Ort viele Frauen und Mädchen vergewaltigt. Der Laster an dem Tag war voller Soldaten, und die haben sich dann in die Häuser verteilt. Am 23.September 2014 war die Gerichtsverhandlung in Doboj. Das hat mich sehr enttäuscht. Als ich erfuhr, dass der Täter aus einem Ort kam, der nur zwei Kilometer von meinen entfernt war, hat das das Ganze noch zusätzlich erschwert. Ich sagte immer, ich würde ihn erkennen. Das passierte tatsächlich im Gerichtssaal. Er hatte eine Deformation am Auge. Deshalb könnte ich ihn erkennen. Der Kriegsverbrecher Branko Milanovic.
Kriegsopfer Ziba Jazić
Ich heiße Ziba Jazić.
Ich bin 1962 geboren.
Im Krieg war ich 29 Jahre alt.
Ich habe hier in Trebevićka in Grbavica (Sarajevo) gelebt.
Vom 5.6. 1992, während sich die Stadtteile Sarajevos Grbavica, Vraca und Kovačići formell in serbischer Hand waren, bis Oktober desselben Jahres, verbreiteten sich in diesen Stadtteilen Schrecken.
Veselin Vlahović Batko aus Nikšić (Serbien), war führend in der Gräueltaten.
Batko war Mitglied der Einheit „Weiße Engel“ (Bijeli Andjeo) der Republik Srpska.
Die Liste jener, die Veselin Vlahović Batko getötet hat, ist zu lang.
Die Gräueltaten, die er begangen hat sind brutal, entsetzlich und zahlreich.
Er betrat die Häuser, folterte die Menschen und verschleppte sie.
Stadteil Vraca Sarajewo, April 1992 Archiv
Das tat er immer nach gleichem Muster.
Er kam mit dem weißen Golf , mit Šajkača und einer Flagge mit einem Totenkopf darauf.
Man hörte Dudelsackmusik.
Er war mit einem Gewehr, einer Pistole und einem Messer bewaffnet.
Er schlug die Opfer der Reihe nach und aus purer Langeweile.
Er verlangte von ihnen Geld und Gold, um ihr Leben frei zu kaufen.
Unter den schrecklichsten Gräueltaten Batkos war die Vergewaltigung einer Frau im siebten Schwangerschaftsmonat.
Die Schwangere vergewaltigte er in der vor den Augen ihres schreienden minderjährigen Töchterchens.
Dabei hielt er dem Kind ein Messer an die Kehle.
In einem anderen Fall vergewaltigte er mehrere Male sowohl die Tochter als auch die Mutter.
In jenem schicksalhaften Jahr, am 29.9., stach Veselin Vlahović genannt Batko meinen Mann Jazic Nihad ab.
Vor meinen Augen auf unserer Türschwelle.
Dann passierte das mit mir, was passiert ist.
Aber bevor mein Mann umgebracht wurde, wurde ich vor seinen Augen vergewaltigt.
Dann wurde er vor meinen Augen abgeschlachtet.
Dies taten sie mit so einer Leichtigkeit, als ob sie jemandem an der Tür „hallo und auf Wiedersehen“ sagen würden.
Sie waren daran so gewöhnt, so dass für sie alles wahrscheinlich gleichgültig war.
In diesem Moment packte ich meine Tochter in ein Bündel und wollte gehen.
Ich wollte einfach gehen, den Raum verlassen.
Im Hof waren Männer, die mich mit meiner Tochter zum Erschießen mitnehmen wollten.
Dann kam mein Nachbar Dragan Peručica (Serbe), der mich rettete und zu sich nahm.
Er musste einiges über sich ergehen lassen, aber er war so beschützend, dass er uns jenen nicht überlassen hatte.
Weder mich noch meine Tochter.
Er brachte uns hier in Kovačići und er ließ uns auf das freie Territorium gehen.
Der serbischer Terror im Foča und Umgebung zwischen1992 und 1993 übertraf an Gräueltaten alles menschlich Vorstellbare,
vor allem, wenn es um die Speziallagern ging, wo Frauen und Mädchen durch Militär und Polizei der Republik Srpska, sowie durch Söldner aus Montenegro und Serbien vergewaltigt wurden.
Nach den Daten der Organisaton Žena-Žrtva rata in Foča wurden 586 Frauen umgebracht.
Es wird heute noch nach Überresten von manchen gesucht.
Zrtva Rata, Bosniatin aus Foca, Kriegsopfer
Das war das erste Mal, dass ich einen richtigen Tschetnik sah, obwohl schon Krieg herrschte.
Davor hatte ich sie nur im Fernsehen gesehen.
Er war groß, vielleicht 25 bis 28 Jahre alt.
Auf dem Kopf hatte er eine schwarze Pelzkappe mit Totenkopf.
Mit ihm kamen noch zwei weitere Tschetniks auf unsere Tür zu.
Oberhalb des Hauses trafen sie meine Schwiegertochter und drohten ihr,
falls sie die Flucht ergreifen würde, würden sie ihr Kind abschlachten.
Sie sollte ihnen sagen, wer von den Männern im Haus war.
Sie sagte, dass im Haus nur ihr Vater und Schwiegervater waren.
Sonst keiner der Männer.
Ich habe ein Wochenendhaus.
Im Haus hing Titos Bild an der Wand.
Als er Titos Bild sah, verfluchte er mich und meine muslimische Mutter
Er schlug mich mit dem Bild gegen den Kopf, so dass es zerbrach.
Dann schmiss er das Bild weg, damit es das Haus nicht verunreinige.
Dann schubste er mich in das andere Zimmer und da passierte, was schon passierte.
Ich werde jenen 13. April nie vergessen.
Anschließend nahmen sie mich mit, ich wusste nicht wohin sie mich bringen.
Er verschleppte mich in das Lager, das nicht weiter als 300m vom Haus entfernt war.
Aus dem Haus meines Bruders, das etwas unterhalb meines Hauses stand,
haben sie alle verschleppt, von dem kleinsten Kind bis zum ältesten Greis.
Niemanden von den Bosniaken haben sie da gelassen.
Alle haben sie verschleppt.
Im Lager lagen nur einige Holzbretter herum.
Dort haben sie uns angeschrien.
Sie haben uns gedroht, dass sie uns alle abschlachten würden,
dass sie aus uns Čevapčići machen würden.
Ich war einfach weg – wie verloren.
Jasmina Rizvanovic, Kriegsopfer
Wenn ich Jahre lang erzählen würde, könnte ich das, was passiert ist, nicht in die Worte fassen.
Es ist so, als wäre mein Körper eisig.
Und das Herz versteinert.
Meine Tränen fließen nicht mehr.
Das ist so, also wenn ich nur noch vegetieren würde.
Man steht und schaut um sich, hat aber gar keine Emotionen mehr in sich.
Sie haben uns als erstes verboten miteinander zu kommunizieren.
Wir durften die Wohnungen nicht verlassen.
Aber wir bekamen alles mit.
Jenes Mädchen haben sie verschleppt.
Ein anderes Mädchen auch.
Wir konnten es nicht wirklich begreifen, wie sie sich so an diesen armen unschuldigen Kindern vergehen könnten.
Damals dachten ich und die andere Frauen im Alter von 25 Jahren nicht an uns.
Bei mir in der Wohnung war meine Cousine mit ihrer 12-Jährigen Tochter.
Sie übernachteten bei mir.
Wir dachten, zusammen wären wir sicher, aber sicher war niemand.
Wir dachten an das Mädchen und dachten daran, was ihr alles passieren könnte.
Eines Nachts schlugen sie meine Türe ein.
Ich wohnte im erstens Stock.
Ich kletterte auf das Fenster um runter zu springen, egal was passiert.
Ich stand auf der Fensterbank und blickte um die Hausecke, um zu sehen ob jemand da wäre.
Ich sah aber nicht, dass direkt unter meinem Fenster eine Silhouette stand.
Direkt unter meinem Fenster stand er, mit langem Bart und langen Zottelhaaren.
Ich werde dieses Bild nie vergessen, wie er die Finger durch die Haare zieht und ruft:
„Wovor hast du Angst, du Arme?“
Ein Tschetnik.
Ein Montenegriner, Misko wurde er genannt.
Das war sein Spitzname. Ich weiß bis heute nicht, wie er wirklich hieß.
In frühen Morgenstunden des 23. Oktobers 1993 kamen Mitglieder der Spezialeinheit der kroatischen Brigade Ban Josip Jelacic aus Kiseljak
Arhiski Snimci
Archiv aus dem Territorium der Republika Srpska nach Vares, im Dorf Stupni do richteten sie 38 Zivilisten hin.
Unter Ihnen waren 17 Frauen und 5 Kinder.
Die kroatischen Soldaten haben die Bosniaken getötet und sie daraufhin in den Häusern verbrannt.
Die Führer waren Dominik Ilijasevic Som und Miroslav Anicic Firga.
Manche Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt.
Sie haben uns malträtiert, beraubt, provoziert, geschlagen.
Zratva Rata, Bosnierin aus dem Dorf Stupni Do, Kriegsopfer
Am Ende brachten sie uns in die Sommerküche, um uns dort bei lebendigem Leiben zu verbrennen.
Sie zündeten ein Feuer an und gingen, in der Hoffnung, dass wir verbrennen würden.
Da waren wir für eine gewisse Zeit im Häuschen eingeschlossen.
Wir durften uns kaum bewegen, weil wir nicht wussten, ob noch jemand draußen war.
Aber als wir es drinnen nicht mehr aushalten konnten und das Haus fast einstürzte, der Rauch drohte uns alle zu ersticken, fanden meine Mutter und einen Nachbarin eine Axt hinter der Tür, und sie schlugen sie ein.
So überlebten wir alle vierzehn.
Mit 17 Jahren zu erleben, wie Menschen getötet, Frauen vergewaltigt und Menschen bei lebendigem Leib verbrannt werden …
Wenn ich über das Erlebte erzähle, erschüttert das mich so sehr, dass ich manchmal ins Krankenhaus eingeliefert werden muss.
Vor allem, wenn der Oktober kommt, geht es mir so schlecht.
Das ist so schwer, auch nach 20 Jahren.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die vollständige Rehabilitation ist sicher die Widerherstellung der Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit ohne angemessene Bestrafung der Verbrecher ist nicht möglich.
Um die Täter auf angemessener Weise zu bestrafen bedarf es der Zeugnisse ihrer Opfer.
Psychologische Unterstützung ist die Voraussetzung dafür, dass die Opfer aussagen, ohne ihre allgemeine Gesundheit zu gefährden.
Nicht ausreichend starke und psychisch labile Personen, die nicht psychologisch betreut und für Zeugenaussagen vorbereitet werden, können unter sehr unangenehmen Folgen leiden.
Gleichzeitig helfen solche unvorbereitete Aussagen der Verteidigung des Täters.
Wenn es um Krieg und Kriegsverbrechen geht, haben wir die Kategorie Vergewaltigung, die in mehrere Varianten unterteilt ist.
Eine Variante ist, dass eine siegende Armee auch die Frauen als Kriegsbeute ansieht.
Sie werden vergewaltigt und verschleppt undwerdenihrer Freiheit beraubt.
In vielerlei Hinsicht wird ihr Leben zerstört.
Eine andere Variante ist, dass auch die gefangenen Soldaten vergewaltigt werden.
Vergewaltigung wird im Sinne der Kriegsziele verwendet, weil die vergewaltigte Person sich sehr schlecht fühlt.
Viele der vergewaltigten Person fallen in eine Depression und beenden ihr Leben.
Was für den Krieg in Bosnien und Herzegowina vom 1992-1995 charakteristisch ist, ist dass die Armee des Aggressors die Vergewaltigung als Genozid benutzt hat.
An der Universität haben wir nie diese Art der Verletzung erwähnt, außer vielleicht in Rechtsmedizin.
Wir sprachen auch nicht darüber, wie diese Art der Verletzungen aus der psychiatrischen Perspektive behandelt werden kann.
Aber dies ist eines der großen Probleme, die unsere Patienten haben, vor allem unsere weiblichen Patienten.
Mit diesem Problem muss man gekonnt und auf angemessen Weise umgehen.
Der Akt der Vergewaltigung ist eine Trauma, das wir Trauma mit einem großen T nennen
im Gegensatz zu den kleineren Traumata mit kleinem T, die eine weniger starke Wirkung auf die Gesundheit einer Person haben.
Die Aufarbeitung dieser Art von Trauma benötigt sehr viel Vertrauen der Patientin zum Therapeuten,
absolute Schweigepflicht.
Alles Gesagte muss in der Therapiesitzung bleiben damit sich diese Person nicht in irgendeiner Weise in irgendeiner Geschichte wieder erkennt.
Wenn es um die Bosniaken geht, um praktizierende Muslime, deren Glaube eine Jahrhundertlange Tradition hat, ist der Schameines dergrundlegenden Gefühle,
manchmal auch in dem Maße übertrieben, dass Menschen nicht einmal in der Lage sind, ihrem Arzt ihr Problem zu schildern.
In Fall einer Vermutung versuchen wir mit offenen und direkten Fragen diese Person zu veranlassen ihre Scham zu überwinden und sich zu öffnen.
Aus psychiatrischer Sicht ist Schamgefühl ein großes Hindernis, das Personen davon abhält, sich zu öffnen, um sich mit ihrem Trauma auseinanderzusetzen
und als Sieger aus der Situation hervorzugehen, in der sie Opfer war.
Milderung der Folgen jeglicher Folter, vor allem sexueller, ist mühsam und langfristiger Prozess
und kann nur erfolgreich sein, wenn ein Minimum an menschlichem Verständnis in der Familie vorhanden ist
und wenn uneingeschränkte Unterstützung und das Verständnis der Gemeinschaft existiert.
Im Verlaufe der vielen Jahre der traumatischen Erfahrungen haben viele Opfer zusätzliche Traumata erlebt und wurden harten Lebensbedingungen ausgesetzt.
Einige sind heute bereit zu sprechen, und über das Überleben Aussage zu machen.
Aber wir haben immer noch eine große Zahl von Opfern, die schweigen und nicht reden wollen.
Sie versuchen das Geschehene vor den nahen Familienangehörigen und der Gemeinde zu verstecken.
Außerdem wollen sie zusätzliche Untersuchungen vermeiden, die Scham, Mangel an Verständnis und Umgang mit den Emotionen, die diese schwierigen Erfahrungen des Missbrauchs begleiten.
Die Grundvoraussetzung, um die Folgen von sexueller Folter aufzuarbeiten ist sicherlich, dass die Opfer ihr Schweigen brechen.
Ein Opfer muss offen über das Erlebte und seine Folgen sprechen
in erster Linie mit Menschen, die für diese Art Probleme ausgebildet und kompetent sind, mit Fachkräften im Bereich der psychischen Gesundheit, in erster Linie im Bereich der Psychotrauma.
Sefik Hurko
Als ich das Lager verlassen hatte, überlegte ich es mir, als Zeuge auszusagen oder ins Ausland zu gehen.
Damals konnte ich es mir aussuchen wohin ich gehen wollte, Amerika, Europa.
Als ich dann sah, dass Männer, die sexuellen Missbrauch überlebt hatten, darüber nicht reden wollten, geschweige denn eine Aussage zu machen, beschloss ich nirgends zu gehen, sondern hier in Sarajevo zu bleiben.
Edina Rizvanovic
Meine Botschaft wäre eine trotzige: Frauen sprecht!
Aber es kann nicht jeder sprechen.
Wirklich nicht.
Wir sagen immer, wir werden nicht darüber reden.
Lassen wir dieses Thema, wir werden nicht darüber reden.
Drei Minuten später wird das Gespräch wieder auf Ereignisse in Visegrad, in Doboj, In Foca, in Vlasenica gelenkt.
Die Intention ist, nicht darüber zu reden, aber darüber wird immer geredet.
Ziba Jazic
Lange konnte ich nicht darüber reden, bis irgendwann 2005 oder 2006.
Ich sage immer, das ist die Stadt, in der ich geboren und aufgewachsen bin, und die Mentalität vieler Menschen kenne.
Damals las ich darüber viel in den Zeitungen und sah im Fernsehen wie viele öffentlich erzählten, was sie Alles erlebt hatten, wie sie ihre Kinder verloren und was mit ihnen geschah.
Ich sagte mir: wieso soll jemand mutiger sein als du, das Alles habe ich auch selber erlebt.
Besonders einprägend für mich war Beispiel einer Frau im Fernsehen, die auch vergewaltigt worden war.
Zuvormusste sie ein Messeraussuchen.
Mit diesemMesserwurdeihr Sohngetötet und danach wurde sie vergewaltigt.
Diese Frau hat mir so viel Kraft gegeben.
Wenn eine solche Frau an die Öffentlichkeit gehen und aussagen kann, warum kann ich es nicht?
So dass ich am nächsten Tag, nach Bericht im Fernsehen auch mein Schweigen abgebrochen habe.
Ich fühlte mich so leicht, als ob mir eine Last von einer Tonne von der Rücken gefallen wäre.
Seitdem fühle ich mich viel besser. Wir treffen uns, ich sehe, ich bin nicht allein.
Es ist nicht unsere Schuld, was passiert ist.
Bosniakin aus Foca
Jetzt habe ich alles, aber ich habe mehrere Male versucht mich umzubringen.
Jetzt wo ich alles habe, quälen mich die Stimmen, die hässlichen Gesichter jener Soldaten, die kamen.
Alle drei sprachen einen ekawischen Dialekt.
Ich sehe diese hässlichen Gesichter, ich höre das Weinen meines Vaters, als er meine Schreie hörte.
Er weinte oben im Zimmer.
Bei all dem war mir Bakira größte Hilfe.
In erster Linie weil sie die Kriegsverbrecher verantwortlich macht.
Boran Zimmermann ist nichts im Vergleich zu ihr, wenn es um Kriegsverbrecher geht.
Desweiteren hat mir Bakira als Person geholfen, deshalb möchte ich anderen Frauen auch helfen so viel ich kann, weil ich in mir noch Mut habe zu erzählen.
Man muss Schweigen brechen, wie sonst können die Anderen es wissen.
Jasmina Rizvanovic
Ich will nicht zulassen, dass mich das aus dem Gleichgewicht stürzt und dass ich verrückt auf der Straße herum laufe.
Wie soll ich das sagen? Das alles wollte ich doch nicht.
Ich will auch nicht die Straße entlang gehen während die Anderen Mitleid mit mir haben und sagen: „die Arme“. Ich will es nicht.
Ich fühle mich immer noch jung und in der Lage, zu dieser Gesellschaft etwas beizutragen, und mich in die Gesellschaft zu integrieren und einfach mein Leben zu leben.
Es ist viel einfacher zu sprechen,
und wenn man denkt alles gesagt zu haben, bleibt immer noch etwas, was man hätte hinzufügen können.
Ztrava Rata
Das Schlimmste ist, dass die Frauen in dem Dorf schweigen.
Ich kann weder öffentlich nochheimlichmit dem Finger auf eine zeigen.
Ich flehe die Frauen an, es wenigstens zu versuchen, damit dies alles nicht in Vergessenheit gerät.
Ich bin die einzige Frau aus meinem Dorf Stupni do, die als „Frau-Opfer des Krieges“ registriert ist.
Ich war sowohl in Den Haag um auszusagen, als auch vor verschiedenen staatlichen Gerichten.
Ich bin also die einzige aus Stupni do.
In Vares gibt es viele.
Ich weiß, dass es auch noch weiteren Frauen im Dorf gibt, ich kann aber niemanden zwingen, es ist ihre private Angelegenheit.
Siewissen, wieunser Volk, unsereMentalität ist.
Ich habe immer nochdas Gefühl, ich habeHörner auf dem Kopf, auch wenn ich sie nichthabe.
Meine Botschaft ist: „Brecht das Schweigen, auch wenn es schwierig ist, und wir nicht geschützt sind, und keine Rechte haben.“
Meine persönliche Meinung ist, die Frauen sollten ihr Schweigen brechen.
Ich bin hier geboren und verheiratet, ich lebe hier und ich finde es hier am schönsten.
Doc. dr. med. sci. Mevludin Hasanović
Ich appelliere hiermit an alle Frauen, nicht nur an Frauen, sondern an alle, die Vergewaltigungen während des Krieges und vor oder nach dem Krieg erlebt haben, zu uns kommen, um ihren Therapeuten ihre Schmerzen anzuvertrauen.
Bakira
Wenn Alle, die das erlebt haben zu ihren Familien zurückkehren und Monate und Jahre schweigen und ihren Familie nichts sagen, kommt es zu einer Situation auf Leben und Tod.
Wir haben große Erfolge gehabt, als wir mit den Männern und ihren Frauen und ihren Kindern gesprochen haben.
Es ist uns gelungen allen Seiten zu vermitteln, sich zu akzeptieren so wie sie sind, damit sich familiäre Situation verbessert.
Ich kann nicht sagen, dass sie zu einem normalen Leben zurückgefunden haben, aber sie haben gelernt einander zu verstehen.
Tiefe Traumata bleiben an Männer und Frauen haften, sie können nicht gelöscht werden.
Ich lebe aus Trotz und Stolz,
ich lebe, damit ich in meinem Leben noch viele hinter Gittern sehen kann.
Die Höhe der Strafe ist dabei nicht mehr so wichtig, sondern dass die Täter als Kriegsverbrecher abgestempelt werden.
Projekt Frauen Opfer von Krieg – Bruch des Schweigens wird finanziell von der Amica e.V. Freiburg unterstützt
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Breaking the Silence
Documentary
During the war in Bosnia and Herzegovina (1992 – 1995) mass murder, torture, displacement, rape and sexual abuse were part of the war strategies.
According to available sources, about 25.000 women and 1.000 men were brutally raped and sexually abused.
It has been proved scientifically that sexual abuse has disastrous consequences on the victims’ physical und psychic health, as well as on their everyday life.
Bakira Hasečić Chairwomen of the organization Žena-Žrtva rata (Female War Victims)
We’ll never know the exact number of raped and abused women.
Our organization collected more than 5.000 testimonies of raped young girls and women in 72 communnities (Bosnica-Herzegovina).
Most of the victims, i.e. 98 %, belong to the Bosnian people,
although there are also some individuals of Serbian, Croatian and even Romanian ethnic origin.
Since 2006 there are also male members of 21 communities among them.
These systematic mass rapes during the aggressions on Bosnia and Herzegovina were mainly executed in Eastbosnia,
i.e. in the cities of Foča, Višegrad, Rogatica, Prijedor, Vlasenica and Zvornik.
It has to be emphasized that a large number of women have conceived children by being raped.
62 of our members have born children as a consequence of their being violated.
Some women kept the children, others offered them to adoption, and some of the children remained with the rapist.
VIŠEGRAD
This is the room.
Here Milan Lukić has abused me sexually.
The largest rape-camps in Foča were the notorious Karamenova kuća, the Partizan camp, Aladža, for mentioning but a few.
In Višegrad there was the Hotel Vilina vlas, Stanica javne bezbjednosti (Office of public Security), the Camp Uzanmica and many private houses.
Bakira Hasečić is hanging up scripts and posters with pictures of the executioners of the 1990ies in Višegrad.
Disappointed by the Municipality’s treatment of the cases Bakira makes clear to the civil servant that he is not welcome on the cemetery.
She marks the graves of the cruelly murdered Bosnians with red ribbons.
“I do not want to discuss with you, I am the inspector, I can fulfill my duty even after my workday.”
Bakira Hasečić and the women, members of the Organization Žena-Žrtva rata are fighting against the demolition of the House žive lomače (witness of the stake).
The civil servant: “I don’t want to argue with you!
We have come to do our job. We do not want to force anything.”
Bakira: “Violence we’ll answer with violence.”
Šefik Hurko, victim of war
Šefik Hurko has witnessed many murders and humiliations of prisoners which took place in the Camps of Rasadnik in Rogatica.
They have always immediately begun to beat us.
In those fist days Mišo Voinović was in charge of the Camp.
They have beaten us several times.
My father and I have started to implore them and cry.
We said that we had done nothing.
They answered: “You are guilty of being Muslims!”
Therefore they beat us.
At the beginning of December Vinko Bojic became administrator of the Camp.
After he was in charge of the Camp the most terrible suffering of all prisoners began.
I’ll only briefly describe this horror.
First of all he hauled out all the women.
At that time I didn’t know what was going to happen to them.
Then he fetched the men.
These men returned to the Camp to die before our faces.
Some never returned.
Former Camp Rasadnik in Rogatica
One evening they brought the arrested into a room to the administrator Bojić Vili.
He commanded all of us to take off our clothes.
The women were dressed in trousers.
They begged not to have to undress.
Bojić slapped them in the face.
Then he commanded them to touch themselves.
One Bosnian was ordered to suckle at the breast of one of the women, who then was 55 years old.
He also forced Šefik to touch a woman.
He still feels ashamed of this before his whole family, especially when he meets these women in the street.
At such encounters they all change over to the other side of the road and turn off their heads from each other.
When we all were naked they forced us to commit sexual acts with these women.
After that the women were taken to the room next door.
There were three more rooms.
There they stayed for 15 to 20 minutes. In each office there were mostly 4 to 5 Serbian soldiers with cockades, ammunition belts and weapons
They had bottles containing alcoholic drinks in front of them.
This was all awful to look at.
I saw all of it.
I have also seen how they pulled out the men’s teeth.
They forced me to beat my father with a club.
I had to eat ammunition.
They pulled out my armpit hair.
I then had to eat them.
They extinguished cigarettes on my hands and arms.
I still have the scars.
They compelled me to eat the cigarette stubs which they had extinguished on my arms.
I assert and swear by my life that it happened hundreds of times that some women were raped every night.
When they were not raped they were harassed in some other way.
They were undressed and provoked.
I cannot speak about it here and now what they did to the women.
I have seen with my proper eyes how they have put toothbrushes into the women’s vaginas.
There is nothing that I have not seen.
I was present when they brought Serbian women.
I recognized by their names that they were Serbians.
One of them was called Ljuba, presumably she was Vinko’s lover.
They have undressed us men and mocked at us.
There were also women of whom I don’t know whether they were Serbian.
They maltreated us and flouted at us: “Look at those Muslims here!”
Then they beat us with a baton on our sexual organs.
We had to endure great suffering.
Edina Rizvanović, victim of war
I am Edina Rizvanović.
I come from Doboj.
The War trapped me in Doboj.
I was 14 months imprisoned.
I was 19 years old then.
I was in my second month of pregnancy when they committed the crime on me.
That fateful day in June, a furious crowd arrived in a lorry.
I think that was the most ghastly day.
Later there were more terrible days and months.
But that day will remain in the most dreadful remembrance in the minds of many women and girls of my village near Doboj Vukovica mala.
I’ll talk about myself.
I was in a house.
The women gathered there like everywhere.
We war about 15, at most twenty persons with children.
The soldiers came.
One of them I know. He forced us with his gun to go into the other, the larger house.
Then he picked me out and took me back to the first house.
I can’t describe the act now. It happened.
When we left the house, he threatened me not to say anything about it to anybody.
In the staircase there was another Tschetnik, who took me over.
He did the same thing as the first one.
I don’t know what happened after that.
I only remember that I fell over his proprietress when leaving the house.
That day many women and girls in my village were raped.
That day, the lorry was full of soldiers who then dispersed into the various houses.
On September 23rd 2014 there was the trial in Doboj.
I was very disappointed.
When I heard that the offender came from a village only 2 km from mine, everything got worse for me.
I always said that I would recognize him.
This actually happened in court.
He had a deformation at his eye.
That is why I was able to recognize him:
The war criminal Branko Milanovic.
Ziba Jazić, war victim
My name is Ziba Jazić.
I was born in 1962.
At the time of the war I was 29.
I lived here in Trebevićka in Grbavica (Sarajevo).
From 5th of June to October 1992, when the urban districts Sarajevos Grbavica, Vraca and Kovačići were formally in the hands of the Serbians, horror ruled in these districts.
Veselin Vlahović Batko from Nikšić (Serbia) was foremost in these atrocities.
Batko was member of the Unit „White Angels” (Bijeli Andjeo) of the Republic of Srpska.
The list of those who were killed by Vlahović Batko is too long.
The acts of atrocity which he committed are brutal, horrific and numerous.
He entered houses, tortured people and displaced them.
Urban district of Vraca, Sarajevo, April 1992, Archive
He always followed the same pattern.
He came in a white Golf with Šajkača and a flag with a skull on it.
One could hear the music of a bagpipe.
He was equipped with a gun, a pistol and a knife.
He beat his victims one after the other, just for fun.
He demanded money and gold from them in order to ransom their lives.
One of Batko’s most atrocious acts was the rape of a woman who was 7 months pregnant.
He violated the pregnant woman in the presence of her screaming little daughter.
During the act he held his knife at the girl’s throat.
In another case he assaulted several times both: the mother as well as the daughter.
In that fatal year, on the 29th of September Veselin Vlahović, named Batko, slaughtered my husband Jazic Nihad.
In front of my eyes on the house’s threshold.
Then it happened to me, that what happened.
But before my husband was killed, I was raped before his face.
Then he was slaughtered before my eyes.
They did this with such an ease, as if somebody would say: “Hallo and good buy.”
They were so much used to it, that all this did not seem to matter to them.
At this moment I packed my daughter in a bunch and tried to go.
I just wanted to go away, leave the room.
In the courtyard there were some men who wanted to take me and my daughter some place to get shot.
My neighbor Dragan Peručica (a Serb) came and saved me, taking me with him.
He had to endure things, but he was so protective that he did not let them get hold of us,
neither me nor my daughter.
He took us here to Kovačići and let us escape to the free territory.
The Serbian terror in Foča and surroundings during 1992 and 1993 exceeded all imaginable atrocities,
above all in the special Camps, where women and girls were raped by soldiers and policeman of the Republic of Foča as well as by mercenary soldiers from Montenegro and Serbia.
According to data of the Organization Žena-Žrtva rata in Foča 586 women were killed.
They are still searching for remnants of some of them.
Zrtva Rata, Bosnian from Foca, victim of war.
This was the first time that I saw a real Tschetnik, though there had been war already for some while.
Before that I had seen them only in television.
He was big, perhaps 25 to 28 years old.
He wore a black fur cap with a skull on his head.
There were two more Tschetniks coming with him to our door.
Above our house they met my daughter-in-law.
They threatened they would slaughter her child, if she ran away.
They compelled her to say who of the men was in the house.
She said that there was only her father and her father-in-law.
No other men.
I have a week-end house.
In the house, there was a picture of Tito hanging at the wall.
Seeing Tito’s photo he cursed me and my Muslim mother.
He hit me with the picture against my head until it broke.
Then he threw the picture out so that it would not pollute the house any longer.
Then he pushed me into the other room, there it happened what had happened.
I will never forget that 13th of April.
After that they took me with them, I did not know where to.
He displaced me to the Camp, it was only about 300 meters away from my house.
My brother’s house was at a little distance beneath my house.
From there they displaced everybody, the smallest child as well as the oldest man.
They left none of the Bosnians there.
They displaced them all.
In the Camp there were only a few wooden boards lying around.
They roared at us.
They threatened that they would slaughter all of us,
that they’d make Čevapčići of us.
I simply was not present – like being lost.
Jasmina Rizvanovic, victim of war
Even if I would talk for years, I wouldn’t be able to put into words what had happened.
It feels as if my body was of ice.
And the heart is of stone.
My tears are no longer running.
It is as if I was only vegetating.
You are standing and looking about, but there are no emotions any more.
First of all they forbade us to communicate with each other.
We were not allowed to leave the flat.
But we noticed everything.
They displaced that girl.
Another girl too.
We were unable to grasp how they could commit all this to these poor innocent children.
I and the other women of about 25 did not even think of ourselves then.
With me in my flat there was my cousin with her 12 year old daughter.
They slept in my house.
We thought together we would be safer, but nobody was safe.
We thought of the girl and of all that could happen to her.
One night they battered my door.
I was living in the first floor.
I climbed on the window sill intending to jump, never mind what would happen.
I stood on the window sill and looked round the corner of the house in order to see whether there was someone.
But I didn’t realize that there was a silhouette directly underneath my window.
Immediately under my window there was him with a long beard and long shaggy hair.
I’ll never forget this impression as he pulled his fingers through his hair shouting:
“What are you afraid of, poor you?”
A Tschetnik.
A man from Montenegro. He was named Misko.
This was his nickname. Until today I do not know his real name.
In the morning of the 23rd October, members of the special unit of the Croatian Brigade Josip Jelacic from Kiseljak arrived.
Arhiski Snimci
Archive From the territory of the Republic Srpska to Vares, in the village of Stupni do they executed 38 civilians.
There were 17 women and 5 children among them.
The Croatian soldiers killed the Bosnians and afterwards burnt them in their houses.
Their leaders were Dominik Ilijasevic Som and Miroslav Anicic Firga.
Some of the women and girls were violated.
They maltreated, bereaved, provoked, beat us.
Zratva Rata, Bosnian from the village Stupni Do, victim of war.
In the end they brought us into the summer kitchen, in order to burn us alive.
They lit a fire and left us thinking we would all burn.
For a while we were locked up in the small house.
We didn’t dare move, as we didn’t know whether there still was someone outside.
When finally we couldn’t bear it any more inside – the house was close to collapse and the smoke was about to choke us – my mother and a neighbour found an axe behind the door.
They battered the door. This way all 14 of us survived.
To experience at the age of 17 how people got killed, women raped, humans being burnt alive…..
When I speak about what I witnessed, it shatters me so much that sometimes I have to be brought to hospital.
Above all in October I feel very bad.
It is so hard – even twenty years after.
One of the most important preconditions for the complete rehabilitation is certainly the restoration of justice.
Justice without an adequate punishment of the criminals is not possible.
In order to be able to punish the culprits it needs the testimonies of their.
Psychological support is the premise to enable the victims to bear witness without endangering their general health.
Individuals who are not strong enough and who are psychologically unstable may suffer from aggravating consequences if they give testimony without adequate psychological assistance.
Furthermore, such unprepared statements may even be helpful for the culprits’ defense.
With reference to war and war crimes, there are several categories of rape.
One type is that a victorious army considers the women as their loot.
Women are raped and displaced and bereaved of their freedom.
Their lives are destroyed in many respects.
Another type is to violate also captured soldiers.
Rape is used to accomplish the war objectives, as it makes the violated person feel extremely bad.
Many of the violated persons fall into depression and put an end to their lives.
Characteristic for the Bosnian War of 1992 – 95 is that the aggressor’s army used rape as a form of genocide.
At the University we never mentioned this form of injury, with the exception perhaps of the Medicine of Law.
Neither did we speak about the way to treat this type of injury from a psychiatric perspective.
However, this is one of the very problems which our patients have, especially the women.
It is absolutely necessary to deal with these problems in a professional and adequate manner.
The act of violation is a trauma which we call a trauma with capital T,
as opposed to the minor traumata with small T, which have a lesser impact on a person’s health.
The work with this type of trauma is only possible if the patient has great confidence in the therapist.
Furthermore absolute professional discretion is obligatory.
All that is said must remain in the therapeutic session, so that no one recognizes himself later in some case history.
Bosnians, who are practicing Muslims, have a century old tradition of shame as a fundamental emotion.
This may be sometimes exaggerated, when they often are not even able to describe their problems to their doctors.
If there is an assumption we try by open and direct questioning to make this person overcome her shame and to open up.
From a psychiatric point of view shame is a great hindrance for a person to unfurl and to deal with her trauma,
which is necessary to become the winner in a situation where she had been the victim.
An easing of the consequences of any kind of torture, above all sexual torture, is a tedious and long lasting process.
It can only be successful if there is a minimum of humane understanding within the family
and if the community offers an unrestricted comprehension.
In the course of the many years following the traumatic experiences many victims have undergone additional traumata and were exposed to hard living conditions.
Some are willing to speak today and testify the conditions of their surviving.
But we still have a great number of victims who remain silent and do not want to talk.
They try to hide what happened to them before their relatives and the community.
They also want to avoid additional investigations which are accompanied by shame, lack of understanding and emotions resulting from these difficult experiences of abuse.
The utmost precondition to alleviate the consequences of sexual torture is doubtlessly that the victims break their silence.
A victim has to speak about what she has undergone and about the consequences
above all with people who are trained and competent for this type of problem, with professionals in the field of psychic health, above all of psycho-traumata.
Sefik Hurko
When I left the Camp I considered either to testify or to go abroad.
At that time I could choose where to go: America or Europe.
When I realized that men, who had survived sexual abuse, wouldn’t speak about it, nor make any testimony, I decided to go nowhere but to stay here in Sarajevo.
Edina Rizvanovic
My message is a defiant one: Women speak!
But not everybody is able to speak.
Really not.
We keep saying, we won’t talk about it.
Leave this subject, we won’t talk about it.
Three minutes later the conversation is again directed towards the incidents in Visegrad, in Doboj, In Foca, in Vlasenica.
We do not intend to, but in the end we always talk about it.
Ziba Jazic
I couldn’t speak about it for a long time, until some day in 2005 or 2006.
I kept saying, this is the town where I was born and where I grew up, and here I know the mentality of many people.
At that time I read a lot in the newspapers and saw in TV many people who spoke in public about what they had experienced, how they lost their children and what had happened to them.
I said to myself: why should someone else be more courageous than me, all this I suffered equally.
I was especially impressed by the example of a women in television who also had been raped.
Before that she had to choose a knife.
They killed her son with this knife. And then they raped her.
This woman has given me ever so much force.
If such a woman is able to speak in public, why not me too?
The day following the television report I, too, broke my silence.
After that I felt ever so relieved, as though the charge of a lorry had been taken from me.
Since then I feel much better.
We meet, and I can see that I am not alone.
We are not guilty of what happened.
A Bosnian woman from Foca
Now I have everything, but I have several times tried to put an end to my life.
Now, having everything, I am agonized by all the voices, all the ugly faces of those soldiers who were coming.
All three spoke an Ekavic dialect.
I see those ugly faces, I hear my father crying, when he heard my screams.
He cried upstairs in a room.
With all this, Bakira was my great help.
Above all because she holds the culprits of war responsible.
Boran Zimmermann is nothing compared to her with regard to the war criminals.
Furthermore Bakira has helped me as a person, I therefore also want to help other women as much as I can.
I still feel in me the courage to talk.
It is necessary to break the silence.
How else can the others come to know it?
Jasmina Rizvanovic
I don’t want to allow all this make me lose my balance so that I run about in the streets being mad.
How shall I say this?
I didn’t want all this!
I also don’t’ want to go about in the street, drawing other people’s pity on me and hearing them say: “Poor her!”
I don’t want this.
I still feel young and able to contribute something to society, to simply integrate myself into the society and live my life.
It is much easier to speak.
And when you think you have said everything, there always is something else, which you could have added as well.
Ztrava Rata
The worst thing is that the women in the village keep silent.
I can neither publicly nor secretly point with my finger at one of them.
I implore the women at least to try in order to prevent that all this from being forgotten.
I am the only woman form my village Stupni do who is registered as “Female Victim of War”.
I was in Den Haag for testimony, as well as before different state courts.
I am the only one from Stupni do.
In Vares, there are many.
I know that there are more women in my village, but I can force nobody to speak, it is her private choice.
They know our people, our mentality.
I still have the feeling, that I have horns on my head, even though I don’t have any.
My message is: “Break the silence, even though it is difficult and we are not protected and we have no rights!”
My personal opinion is, the women ought to break their silence.
I was born here and married, I live here and here I like it most in the world.
Doc. dr. med. sci. Mevludin Hasanović
I hereby appeal to all women, not just to the women, but to all who have experienced rape during the war, before or after, to come to us in order to entrust their pain to us, their therapists.
Bakira
If all who have experienced this return to their families and keep silent for months and years and don’t say a word to their families, there will be a situation in which it becomes a question of life or death.
We have had great success when we talked to the men, their women and children.
We succeeded to mediate to all sides, to make everybody accept the others as they are, in order to ameliorate the family situation.
I cannot say that they have returned to a normal life, but they have learned to understand each other.
Deep traumata stick to men and women, they cannot be extinct.
I live in defiance and in pride.
I live in order to see during my life time many more of them behind bars.
The degree of penalty does not matter so much.
What matters is that the culprits are stamped WAR CRIMINALS.
Project Female Victims of War – Breaking the Silence is being supported financially by Amica e.V. Freiburg/Breisgau. |
Download (please not that the concept has a length of 23 pages):
Workshop 8 Breaking the silence, English translation