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Je stürmischer die Zeiten desto stärker muss unsere Solidarität und Zusammenhalt sein! 

Die 2. Europakonferenz der Basisfrauen wird dieses Wochenende, am 14.4.18, in der Schweiz stattfinden. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Täglich erreichen uns Zuschriften und Berichte aus europäischen Ländern.  Gerne dokumentieren wir einige Auszüge – sie geben einen Vorgeschmack auf diese bedeutende Konferenz in turbulenten Zeiten!

Aus Katalonien schreibt die Vertreterin der Gewerkschaft IAC (Intersindical Alternative of  Catalinya)  „Zeit für einen katalanischen Frühling, Zeit, für unsere Würde, unsere Grundrechte als Volk und als Arbeiterklasse zu kämpfen“

„Meine liebsten Gefährten, die politische und soziale Situation des Landes, führt zu wichtigen Demonstrationen gegen repressive und faschistische Politik……Mehr als 20.000 Personen wurden im Jahr 2017 wegen der Ausübung von Freiheiten im spanischen Staat sanktioniert oder untersucht. Wir müssen für unsere Rechte mobilisieren. Heute sind sie es, morgen kannst du es sein.  Ich wünsche Ihnen einen produktiven Kongress, ich wäre gerne hier gewesen…. jetzt verhindert die politische Situation meine Teilnahme. Von der Organisation „NO CALLAREMOS“ (wir schweigen nicht)  („Won’t shut up“ – wollen nicht den Mund halten) werden wir als Gewerkschaft gegen alle Repressalien des Staates teilnehmen. …..Vor dem autoritären Treiben müssen wir eine breite und demokratische Front erheben und zur Offensive der sozialen Rechte übergehen, indem wir alle Solidarität stärken und pflegen, um alles zu gewinnen: politische Freiheit, soziale und ökonomische..… Jetzt ist es an der Zeit für einen katalanischen Frühling, jetzt ist es an der Zeit, für unsere Würde und unsere Grundrechte als Volk und als Arbeiterklasse zu kämpfen. UN FUERTE ABARZO – eine starke Umarmung!

Katalonien, 26. März 2018

Die IAC selbst schreibt: „die gesamte Roma-Bevölkerung ist zunehmend der Willkür einer juristischen und politischen Macht ausgesetzt……Im gegenwärtigen Kontext der Sparpolitik, des Abbaus und der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen und der wachsenden Unsicherheit der Arbeitswelt ist 155 eine neue Form der Ausnahme im staatlichen Arsenal der Repression gegen alle Arten von sozialem Protest geworden.“

Ein kleiner Nachsatz aus dem Brief:

„Kann man sich in Deutschland 2018 vorstellen, dass Hitlers Enkelin einen Ehrentitel erhält?!

Nun, die Enkelin von Franco erhielt am 26.03.2018 den Titel Herzogin von Franco, durch die Nachfolge ihrer verstorbenen Mutter von der BOE (offizielles Bulletin des spanischen Staates).

Aus Polen ein erster Kontakt:  „berücksichtigt uns .. denn wir brauchen wirklich alle Hilfe“

„die Vorbereitungen zu unserem Protest vom 23.03. haben viel Zeit erfordert. Wir sind alle so dankbar für die Solidarität und vor allem für die Einladung zu diesem wichtigen Ereignis – bitte  berücksichtigt uns bei den bevorstehenden Projekten, denn wir brauchen wirklich alle Hilfe, die es geben könnte (unser Bischoff hat gestern die Regierung ermahnt mit der Durchführung des Abtreibungsverbotes zu beginnen – wieder).“
Vielen Dank und denkt an uns.

Aus Portugal kamen Grüße: „So wünschen wir der Europakonferenz guten Erfolg und bitten Euch, uns über die wichtigen Ergebnisse auf dem Laufenden zu halten.“

 

Aus Spanien grüßen die Bergarbeiterinnen aus Asturien; Ihre Vertreterin arbeitet in Nachtschicht unter Tage: „es tut uns sehr, sehr leid nicht teilnehmen zu können!“

Aus Österreich von der Frauensolidarität :„Ich wünsche euch ein spannendes Treffen am Wochenende!“ Aktion Menschenkette für Frauen*rechte am 26. Mai 2018 „Die beiden faschistischen Organisation – „Okzident“ und „Patrioten für Heimat und Tradition“ – rufen zu einer Demo auf unter dem Vorwand zum „Schutz unserer Frauen“. RednerInnen von der AfD und der Initiative „Kandel ist überall“ (beide aus Deutschland) werden sprechen. …Feministinnen sind entschieden gegen Sexismus und Rassismus, kein Besitz von niemand. Unsere Lebendigkeit und Würde ist unsere Solidarität, die Entschiedenheit gegen Vergewaltigungen und Feminizide und gegen jede Form von Rassismus…Kein Fußbreit den Faschisten …“

Aus Griechenland: „ Entwickeln wir Zusammenarbeit und Solidarität unter uns

„Ich grüße euch alle. Ich bin Sofia Roditi und gehörte dem Frauenausschuss der Hellenic Steelfactory an. Ich freue mich sehr, an diesem Kongress teilzunehmen, auch aus der Ferne, und danke euch sehr dafür.

Der Streik in der Hellenic Steelmaking Factory brachte uns den Kämpfern aus vielen Ländern nahe. Dadurch ist ein sehr enges Verhältnis entstanden, das uns und den uns bekannten europäischen Frauenorganisationen geholfen hat, in den Fragen, mit denen wir uns befassen, einen Schritt vorwärts zu gehen…. Wir verstehen, dass uns nichts trennt. Die gleichen Dinge geschehen mit uns. Wir alle leiden unter der kapitalistischen Krise. Alle, durch blutige Kämpfe gewonnenen Arbeitsrechte, wurden abgeschafft. Arbeitslosigkeit ist überall. Der gesamte öffentliche Reichtum ist in privater Hand, die Menschen leiden überall….

Die Nachrichten aus Griechenland sind nicht gut. Die von den Regierungen, der Bourgeoisie versprochene Entwicklung kommt nicht für uns, das Volk. …..Die neuen Maßnahmen der Regierung SYRIZA-ANEL in Zusammenarbeit mit der Troika und der EU lassen ungeschützte Arbeitnehmerinnen, Mütter, Studenten, Berufstätige und Rentnerinnen zurück. Schwangerschaftsabbruch ist ein Status. Arbeitsverträge haben unannehmbare Bedingungen für Frauen, wie z.B. nicht schwanger zu sein solange sie arbeiten, und wenn sie es tun, werden sie entschädigungslos entlassen. Verkürzte Elternzeit, ….Arbeitslosengeld  von 360 Euro,  Arbeiten ohne freien Tag, zwölf Stunden, mit einem durchschnittlichen Gehalt von 330 Euro und für ein paar Monate, ….. In Griechenland gibt es derzeit Kräfte, die Widerstand leisten, mobilisieren, gegen Krieg und Arbeitsrechte protestieren. Wir sind stolz darauf, mitzumachen und uns für eine bessere Welt einzusetzen. Frauenorganisationen werden mobilisiert und unterstützen mit Solidarität arbeitslose Frauen, Familien mit Problemen, gegen den Krieg und seine Ursachen.Der Sozialstaat existiert nicht. …Ich denke, das Bild, das  ihr von diesem Bericht erhalten habt, hilft zu verstehen, was in dieser Ecke der Erde vor sich geht und wird die Menschen ermutigen, für eine bessere Welt zu kämpfen. Entwickeln wir Zusammenarbeit und Solidarität unter uns.  Dies ist ein weiterer Schritt für uns, um den von uns gewählten Weg zu gehen, den Weg des Kampfes für ein besseres Morgen für Frauen, für unsere Familien, für alle!!

Aus Bosnien von den entlassenen Arbeiterinnen der Schuhfabrik Fortuna – „weder Fledermäuse noch schweigen werden unseren Widerstand brechen“.

„In diesem Moment zelten die Arbeiterinnen der Fortuna-Fabrik von Gračanica seit Monaten in Zelten außerhalb ihrer Fabrik, wo sie ihr ganzes Arbeitsleben lang gearbeitet haben und die durch die Privatisierung zerstört wurden….. Unser Kampf dauert seit 16 Monaten an…..Sie versuchten alles um uns zu brechen, verklagten uns, schlugen uns am Ende sogar damit wir unseren Kampf für das, was uns gestohlen wurde, beenden…..

Safet Pjanić, ehemaliger Manager/Direktor der Schuhfabrik Fortuna,…. gewann für sich und seine kriminelle Gruppe astronomische finanzielle Vorteile ….. Die Arbeiter bekamen das Schlimmste davon – als der Manager und seine Gruppe immer reicher wurden, erhielten die Arbeiter 125 Euro im Monat. Seit 19 Jahren wird den Arbeitnehmern nicht mehr der richtige Leistungszuwachs bzw. das richtige Praktikum gezahlt. Ihnen wurde Arbeitsmittel abgenommen, sie können nicht in die Rentenversicherung aufgenommen werden, sie können nicht medizinisch versorgt werden und nach Jahrzehnten harter Arbeit können sie nicht ohne Erniedrigung leben. Fortuna befindet sich seit Monaten in der Insolvenz und gleichzeitig arbeiten die Parasitenfirmen weiter. Während der Insolvenz, der illegalen Ausbeutung der Ressourcen von Fortuna, durch die 3 Parasitenfirmen fortfahren, und die Schulden gegenüber Fortuna-Arbeitern wurden nie bezahlt. Aus diesem Grund haben die Arbeiterinnen in diesem Herbst die gesamte Fabrik blockiert und fordern den sofortigen Produktionsbeginn, die Wiedereingliederung der Menschen in die Basisfabrik, die Bindung des Leistungszuwachses und die Entlassung des Insolvenzverwalters. Die Arbeiter werden den Ausverkauf von Fortuna-Waren nicht umsonst zulassen. Die Güter, die sie mit ihrer harten Arbeit herstellten, von denen aber einige mächtige Leute reicher wurden, indem sie die Früchte ihrer Arbeit beanspruchten, die Arbeit aller Fortuna-Arbeiter…… Polizeiliche Angriffe auf Fortuna Arbeiterinnen sagen uns deutlich, dass das Leben und die Arbeit der gewöhnlichen Menschen…nichts zählt. Gewalt gegen Frauen im 21. Jahrhundert.

FRAUEN, DIE NUR DARUM BITTEN, DASS DIE IHNEN GESTOHLENEN RECHTE WIEDERHERGESTELLT WERDEN.

Was wir nicht brauchen?

Wir……brauchen keine Programme zur Selbststärkung und Bewusstseinsbildung, weil es niemanden gibt, der stärker und bewusster ist als wir.

Wir, die Arbeiter von Fortuna, brauchen alle möglichen rechtlichen und finanziellen Hilfen um bis zum letzten Banditen weiter zu kämpfen. Unser Ziel ist es, die Fabriken wieder in die Hände der Arbeiter zu bringen. Die Ergebnisse unseres bisherigen Kampfes sprechen dafür, wie ernst es uns damit ist.

Ebenfalls zu Bosnien schreibt uns Jasmina Pripc von den Anwältinnen ohne Grenzen

Trotz Gesetzen ist die Frau immer noch Diskriminierung, Ausbeutung und Sexismus ausgesetzt“

Bosnien-Herzegowina hat als eines der ersten Transitionsländer in der Region bereits 2003 das Gesetz zur  Geschlechtergleichstellung verabschiedet; 2006 verabschiedete es das Gesetz gegen häusliche Gewalt und 2009 das Antidiskriminierungsgesetz. Es unterzeichnete und ratifizierte die Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW). Trotzdem ist die Frau hierzulande noch immer Diskriminierungen ausgesetzt sowie neuen, brutalen Formen der Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt und der sexuellen Dienstleistungen. Sie wird marginalisiert und häufig vollständig von Orten, an denen wichtige Entscheidungen getroffen werden, ausgeschlossen. Sie ist auch weiterhin der massiv verbreiteten Gewalt durch Männer ausgesetzt, die sie erduldet, nur weil sie eine Frau ist. Die Frauen werden fast gänzlich aus den Macht- und Entscheidungszentren sowie aus den Friedens- und Verhandlungsprozessen, genauso wie aus dem Prozess der europäischen Integration ausgeschlossen. Zu Führungspersonen in staatlichen Unternehmen werden hauptsächlich Männer ernannt, die die Vorstände und Exekutivorgane im Wirtschaftssektor dominieren.

Und auch aus Bosnien freuen wir uns auf Vertreterinnen der Organisation „Frauen Opfer des Krieges“

Über Albanien schreibt uns Aurora, in Deutschland lebende Migrantin  Lasst uns nach Albanien fahren und Kontakt aufnehmen!

Albanien ist ein schönes Land. Es nennt sich ..Demokratie, aber es ist eine Katastrophe: Drogenhandel, auch von Politikern, Organmafia und Korruption sind an der Tagesordnung. Das ist für die Menschen ein großes Problem. Kein Arztbesuch ohne Korruption. Auf jedem Amt Korruption. In den Krankenhäusern musst du bezahlen, wenn du todkrank bist. Kein Arbeitsplatz ohne Korruption. Das sind oft 6000 €. Darum flüchten  so viele albanische Menschen in die EU-Länder. Von den 2,8 Millionen Einwohnern Albaniens haben mindestens 800 000 Menschen schon das Land verlassen.

Es gehört zu den ärmsten Ländern Europas…. Die Landwirtschaft bleibt  der  wichtigste  Wirtschaftssektor  Albaniens.  Feldarbeit ist in Albanien Frauensache. …In den Städten leben die Frauen und Mädchen wie in Deutschland. Sie können allein shoppen gehen, ins Kino oder in ein Cafe gehen, wenn sie Geld haben. Sie können 6 Jahre zur Schule gehen.

Sie können studieren. Als Kinder und Jugendliche erhalten sie eine gute Schulausbildung, auch musikalische und sportliche Förderung. Das ist noch ein Überbleibsel aus der Regierungszeit von Enver Hoxha. Das gilt jedoch nicht für alle Regionen. Gerade im Norden des Landes haben Albanische Frauen keine Rechte. Hier gilt nach wie vor der Kanun…. ein Verhaltenskodex.. aus dem Mittelalter…Er besagt, dass die Frau ihrem Mann als Eigentum gehört. Er kann alles mit ihr machen, was er möchte. Egal, ob er sie schlägt oder vielleicht sogar umbringt – der Mann hat keine Strafe zu erwarten. Im Norden kann eine Frau nicht alleine in ein Restaurant oder Café gehen. Sie darf Männern nicht in die Augen schauen. Die Männer helfen nicht im Haushalt.

Weil viele Albanische Frauen das sich nicht länger gefallen lassen wollten, hat sich eine albanische Frauenbewegung entwickelt. ….Eine Mitbegründerin der albanischen Frauenbewegung ist Fabiola Laco-Egro. Inzwischen gibt es drei Frauenzentren, die die Organisation von Fabiola Laco-Egro  eröffnet hat.  Hier können Frauen mit  Problemen hingehen……Verschiedene unabhängige Organisationen haben mit einer Kampagne durchgesetzt, dass Gewalt an Frauen auch in Albanien eine Straftat ist. Die betroffene Frau muss diese Tat jedoch anzeigen…. Ein großes Problem liegt in der Auswahl der Geschlechter bereits in der Schwangerschaft. Erfährt eine Frau, dass sie ein Mädchen erwartet, wird nicht selten von Ehemännern oder Schwiegermüttern ein starker Druck auf sie ausgeübt, den weiblichen Fötus abzutreiben. Bei diesen Abtreibungen sind schon viele Frauen zu Schaden gekommen. …..Ein wichtiger Schritt für die Befreiung der Frauen in Albanien ist: Sie müssen sich organisieren. Mit viel Mut der Frauen hat sich hier bereits viel getan und noch mehr wird in Zukunft passieren. Wir Weltfrauen müssen die albanischen Frauen in unseren Kampf mit einbeziehen. Lasst uns nach Albanien fahren und Kontakt mit ihnen aufnehmen!

Aus der Türkei/ Nordkurdistan schreibt die TJA (Bewegung freier Frauen)
Wir grüßen und gedenken mit Liebe und Respekt aller Frauen, die im Kampf für Gleichheit und Freiheit ihr Leben verloren haben…….

Free Women’s Movement (TJA) ist ein Dachverband von Frauenorganisationen mit Sitz in der Türkei und Nordkurdistan, die sich an der 40-jährigen Erfahrung der kurdischen Freiheitsbewegung und den Prinzipien einer demokratischen, ökologischen Gesellschaft auf der Grundlage der Frauenfreiheit orientieren. TJA bekräftigt, dass der Kampf gegen die kapitalistische Moderne, die Hegemonialmächte und die von Männern dominierte Mentalität der Staaten nur durch einen organisierten Freiheitskampf der Frauen überwunden werden kann. Wir als TJA sehen den Geschlechterwiderspruch und die Frauenfreiheit als den Hauptwiderspruch der Geschichte. Wir als kurdische Frauenbefreiungsbewegung wollen auch darauf aufmerksam machen, dass sowohl die Sozialwissenschaften als auch die Überlegungen zur sozialen Transformation der Gesellschaft bis heute von einer von Männern dominierten Mentalität geprägt sind. In diesem Zusammenhang bekräftigen wir die Forderung, die Diskussion zu vertiefen und die Perspektive der Frauen auf die Wissenschaften, die Sozialwissenschaften und die Praxis der sozialen Transformation herauszustellen. In diesem Zusammenhang haben wir die Jineology Academies gegründet, um diese Diskussion zu vertiefen, und wir laden Frauen aus aller Welt ein, an den Jineology-Diskussionen teilzunehmen……Das demokratische freie Kurdistan und der Nahe Osten werden auf dem Kampf und der Solidarität der Frauen auf der Grundlage von Selbstständigkeit und unabhängiger Organisation aufbauen. Im Namen der Frauen aus Kurdistan grüßen und umarmen wir alle Frauen der Welt, die für Freiheit und Gleichheit kämpfen.

Aus Deutschland  Wir würden gerne hören wie in anderen Ländern die Organisierung von Frauen gelingt“

Seit dem 16. März 2018 hat Deutschland  zum vierten Mal  eine Kanzlerin, der Christdemokratischen Union (CDU), die in einer Koalition mit der Sozialdemokratischen Partei (SPD) regiert. Die neue Regierung steht für einen weiteren staatlich sanktionierten Rechtsruck und verstärkte Repressionen in der Innen-und Außenpolitik. Davon haben insbesondere die rechten Parteien, wie die AfD  (Alternative für Deutschland),   profitiert, die erstmals mit 12,6 %  in den Bundestag eingezogen ist. Gleichzeitig  gewannen  die linken und auch revolutionären  Parteien, zwar geringfügig, aber dennoch, an Bedeutung. Dieses Votum  gilt nicht zuletzt einer tatsächlichen  antikapitalistischen Alternative. Deutschland ist ein hoch industrialisiertes Land mit modernster Produktion. Seit der Einführung neuer Sozialgesetze 2004, genannt HARTZ IV, wurde gleichzeitig der Niedriglohnsektor ausgeweitet. Vor allem Frauen landeten in Teilzeit- oder Minijobs, von denen sie nicht eigenständig leben können. ….Noch immer  verdienen Frauen im  außertariflichen  Lohnbereich 21 %  weniger als Männer…die Lohnlücke  ist bei über 40 jährigen Frauen doppelt so groß wie bei 20 Jährigen. Die Altersarmut von Frauen ist sehr hoch. Die Durchschnittsrente in Deutschland beträgt bei Frauen: 532 Euro, bei Männern  974 Euro. Trotz guter wirtschaftlicher Lage und niedriger Arbeitslosenzahlen stagniert die Armut  mit einer Armutsquote von fast 16% auf hohem Niveau. 13 Millionen Frauen, Männer und Kinder leben unter der Armutsgrenze, jedes 6. Kind lebt in Armut.  Alleinerziehende, ( zu 90 % Frauen) , ist mit 43,8 % mehr als dreimal so hoch wie im Durchschnitt aller in Deutschland Lebenden….
Die AfD versucht auch, in die Frauenbewegung einzudringen. Dazu gibt sie vor, auf der Seite der Frauen im Kampf gegen Sexismus und Gewalt zu stehen, hetzt aber damit nur gegen Migranten und Flüchtlinge…..Die Frauenbewegung in Deutschland hat sich eindeutig positioniert: Gegen Sexismus und Rassismus! In den Protesten gegen den Rechtsruck von Trump, Erdogan & Co oder gegen die AfD sind viele Frauen und Mädchen aktiv und es wird das gewachsene Frauenbewusstsein deutlich. Deshalb hat die Frauenorganisation „ Courage“ eine  AG gegründet: „Couragierte Frauen und Mädchen gegen die AfD und den Rechtsruck der Regierung“  Die AG  macht Bildungs- und Aufklärungsarbeit und gibt den  Frauen  Impulse und Anregungen für  kämpferischen Aktivitäten gegen die AfD. In den letzten Monaten gab es viele Streiks und Demonstrationen angesichts verschiedener Tarifrunden in der Metall- und Elektroindustrie und im öffentlichen Dienst. Kämpferisch traten vor allem die Arbeiterinnen und Jugendlichen in Erscheinung. Ob es um ungerechtfertigte Kündigungen ging, oder um die kämpferischen Leiharbeiterinnen von VW in Hannover….oder ….im Kampf um mehr Lohn und für Entlastung im öffentlichen Dienst. Die Dienstleistungsgewerkschaft verdi hat bereits vor Jahren ausgerechnet, dass in Deutschland 161.000 Kräfte in der Pflege fehlen. Auch in diesen Arbeitskämpfen muss die kämpferische Frauenbewegung noch mehr Verantwortung übernehmen und die Arbeiterinnen in ihren  Kämpfen unterstützen.  Wir fordern zum Beispiel eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und eine Lohnerhöhung, damit dieser Beruf überhaupt auch wieder attraktiv wird. …Noch immer  kämpfen wir  in Deutschland darum, die wachsende kämpferische Frauenbewegung nachhaltig zu organisieren. Wir würden nach wie vor gerne hören, ob und wie  dieser Widerspruch in anderen Ländern gelöst wird.

http://www.weltfrauenkonferenz.ch/

 

Internationale Berichte zur Europakonferenz