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Deutsche Delegation zur 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vom 13.-18. März in Kathmandu/ Nepal

Auswertung:

  1. Gesamteinschätzung: Deutsche Delegation

Die zweite Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vom 13. – 18. März in Kathmandu/Nepal war ein voller Erfolg! Worin bestand er? 2.000 vorwiegend Frauen, nahmen an der Auftaktdemonstration durch die Straßen Kathmandus teil, an den Straßenrändern nahmen das Tausende teils mit sehr großer Begeisterung zur Kenntnis. 1.300 bis 1.600 beteiligten sich als ständige Teilnehmerinnen an den verschiedenen Aktivitäten der Konferenz. Hunderte weitere nahmen am Kultur- und Rahmenprogramm teil. 74 gewählte Delegierte aus 40 Ländern repräsentierten Frauenorganisationen mit zum Teil Hunderten, Tausenden und Zehntausenden Mitgliedsfrauen. Knapp 250 Frauen und Männer als freiwillige Helfer – darunter circa 40 deutsche Brigadistinnen und Brigadisten, hatten diese selbstfinanzierte und selbstorganisierte Konferenz schon Wochen vorher vorbereitet, bekannt gemacht und dafür Spenden gesammelt. In zehn Workshops diskutierten etwa 500 Frauen tiefgehend, intensiv und produktiv. Das ging auch in die anschließende Generalversammlung der Delegierten ein. Nach spannenden vorbereiteten Kontinentalberichten fand eine intensive Diskussion statt. (Siehe Punkt 2). Dort erfuhren wir von dem großen Potenzial der kämpferischen Frauenbewegung, ihren Kämpfen, Sorgen und Nöten. Vieles kam uns allen sehr bekannt vor und doch gibt es sehr unterschiedliche Bedingungen. Einstimmig wurde die Resolution von Kathmandu, sowie rund 20 weitere Resolutionen, unter anderem aus den Workshops beschlossen. Die Präsidentin des Landes, Bidhya Devi Bhandari, sagte: „Ich habe die Resolution von Kathmandu mit meinem Herzen unterschrieben.“

Heftig und kontrovers diskutiert wurden Anträge, die die weltanschauliche Grundlage der Weltfrauenkonferenz verändert und eingeschränkt hätten. So die von einigen Delegierten geforderte Vereinheitlichung auf sozialistische Ziele oder die Befürwortung des Klassenkampfs als Grundlage der Weltfrauenkonferenz. Die Generalversammlung positionierte sich letztlich klar zur Beibehaltung des überparteilichen Charakters und der weltanschaulichen Offenheit. Es gab wichtige Fortschritte gegenüber der bereits sehr wertvollen 1. Weltfrauenkonferenz in Caracas 2011.

  • Vor allem hatte die Konferenz eine Massenbasis im ganzen Land und repräsentierte ein wachsendes breites gesellschaftliches Spektrum von christlich organisierten Frauen aus Uganda, Landfrauen aus Namibia, Textilarbeiterinnen aus Bangladesch, junge Industriearbeiterinnen aus Europa, Gewerkschaftsfrauen aus Marokko, Aktivistinnen des Kampfs gegen Gewalt an Frauen aus Indien, Repräsentantinnen des Weltfrauenmarsches aus Afrika, Repräsentantinnen internationaler Zusammenschlüsse wie Solvodi, bedeutender Organisationen der Revolutionäre der Internationalen Koordinierung Revolutionärer Parteien und Organisationen (ICOR) und ILPS oder internationaler Frauenorganisationen wie der International Women Alliance (IWA).
  • Der Kampf um die Befreiung der Frau in Kurdistan ist Teil der Weltfrauenbewegung geworden. Der Kampf um die Befreiung der Frau und um Demokratie und Freiheit in Rojava (Nordsyrien) wurde in Kathmandu zur Sache der Frauen auf der ganzen Welt. Einstimmig wurde eine internationale Frauendelegation nach Rojava beschlossen.
  • Die Weltfrauen übernehmen Verantwortung für die jungen Weltfrauen und die Zukunft der Frauenbewegung. Das hatte unterschiedliche Formen: die relativ junge Zusammensetzung der deutschen Delegation, niemand von uns war vorher auf der Weltfrauenkonferenz. Das zur Seite stellen von Anne als Coach, die uns immer wieder mit helfenden Kritiken, Hinweisen aber auch dem gegenseitigen Lernen zur Seite stand. Junge Frauen übernahmen für eine Stunde das Podium in der Generalversammlung, der Song Contest, der Workshop, verschiedene Diskussionsbeiträge, und nicht zuletzt die Übertragung „brisanter“ Funktionen wie die Redezeitüberwachung. Junge Frauen werden nicht aus sich heraus zu Weltfrauen, sondern im gegenseitigen Lernprozess und in dem wir alle Verantwortung für die jungen Frauen und Mädchen übernehmen. Sie begründeten ausgehend von ihrem Workshop die Bewegung der „jungen Weltfrauen“ mit der Festlegung zum Internationalen Frauentag gemeinsame, koordinierte Tätigkeiten zu entfalten (Aufruf, Aktivität, Solidarität etc.)
  • Die finanzielle Unabhängigkeit wurde weiterentwickelt. Nicht zuletzt besonders durch die Partnerschaften des Frauenverbands Courage aus Deutschland konnten etliche Frauen aus Afrika und Asien teilnehmen.
  • Einstimmig wurde ein gemeinsames internationales Seminar zur Theorie zur Befreiung der Frau 2017 oder 2018 beschlossen.
  • Die Kulturnächte, die Stände, das Essen, die Unterbringung und Fürsorge vor allem durch die nepalesischen Frauen waren sehr erhebend! Die starken nepalesischen Frauen der „United Women’s Association“

(UWA) haben zusammen mit internationalen Anstrengungen alle Herausforderungen

zur Weltfrauenkonferenz gemeistert.

  1. Die kämpferische Frauenbewegung der Welt wird stärker und vielfältiger (Diskussion in der Generalversammlung)

Weltweit entwickelt sich das Frauenbewusstsein in den Kämpfen der Frauen. „Wir sehen sehr wichtige Bewegungen, in denen Frauen an vorderster Front stehen, … Es geht um das Zusammenwachsen, das gegenseitige Lernen und den Beginn einer internationalen Befreiung der Frau, die organisiert und kämpferisch ist! Und um die Schaffung einer befreiten neuen Welt!“, so in der Begrüßungsrede von Monika. Die bereits sehr beeindruckenden Kontinentalberichte (Zusammenfassung siehe Abschlussresolution) wurden mit den Redebeiträgen der Delegierten um konkrete Berichte ergänzt und anschaulich wie eindringlich vertieft:

  • Breit vertreten und mit eindrücklichen Beiträgen in den Workshops und der Generalversammlung berichten die Frauen aus Nepal. Feudale Gepflogenheiten verschlechtern

nach wie vor die

Situation der Frauen. Frauen werden anhaltend als gesellschaftlich minderwertig angesehen

und sind durch Tausende Fesseln von Sitten und Traditionen geknebelt. In der fortschrittlichen Verfassung Nepals gibt es weitgehende Frauenrechte, sie müssen gemeinsam durchgekämpft werden.

  • Eine Kurdin berichtete über das aggressive Vorgehen der türkischen Regierung: wie Erdogan versucht, in allen Städten die Kurden auszulöschen und seine imperialistische Vormachtstellung auch mit Mitteln der Gewalt durchzusetzen. Auch gegen die Unterdrückung des türkischen Volkes kämpfen sie für die Gleichheit von Kurden und Türken. Um die Positionen der Frauen zu verbessern, organisieren wir die Vereinigung der Weltfrauen. Eine Revolution, die die Frauen nicht befreit, ist keine. In Rojava haben die Frauen ihren Befreiungswillen wirklich ausgedrückt.
  • Aus Griechenland wurde der Verrat durch SYRIZA entlarvt und aufgedeckt, dass die Regierung mit der EU „Griechenland im Zustand des Elends belassen“ will. Zugleich nimmt das Land Flüchtlinge auf. Trotz der schwierigen Lage der Griechen selbst, ist ihre Gastfreundschaft ungebrochen und versuchen sie, den Flüchtlingen mit dem kleinen Bisschen, was sie selbst noch haben, zu unterstützen, wo sie nur können. Sie haben die große Solidarität aus Deutschland für den Streik der Stahlarbeiter vor 4 Jahren nicht vergessen!
  • Suriname (ein tropisches Land mit über einer halben Million Einwohnern) ist eine ehemals niederländische Kolonie an der Nordküste Südamerikas – die niederländische Geschichte ist bekannt für 400 Jahre Sklaverei. Doch genau wie vor der Unabhängigkeit des Landes blieben die Menschen arm und es ist schwer, die Einheit des Volkes zu erreichen. Sie sind auf der WWC, um für die Frauenrechte zu kämpfen.
  • Der Iran wurde entlarvt als religiöser faschistoider Staatsapparat, der nach dem Prinzip vorgeht, elementare Grundrechte wären unvereinbar mit dem „Gottesstaat“ und das islamistische Regime versucht, mit Terror und Unterdrückung das totalitäre System aufrecht zu erhalten. Wie mit der Zwangsverschleierung sollen mit der Umsetzung islamistischer Gesetze in alle Bereiche des Alltags Frauen nach patriarchalem-islamistischen Muster leben. Sie fordern deshalb, die Trennung von Staat und Kirche, um gegen die Gewalt gegen Frauen im Iran zu kämpfen.
  • Sakine aus Ägypten berichtet über den „arabischen Frühling“, über die ägyptische Revolution. Frauen waren ganz vorne dran auf den Plätzen, sie haben ihre Männer, Kinder, Eltern verloren… Mit Mursi gab es eine neue Macht in Ägypten: Die Frau wurde zum zweiten Mal zurückgestoßen, sie haben erneut große Unterdrückung erlitten. Dann wurde Mursi verjagt, wobei die Frauen wieder vorne dran waren. Nach den Wahlen und mit einer neuen Verfassung ist die Frau wieder im Vordergrund des öffentlichen Lebens und haben die Lehre gezogen, als Frauen „nicht über ihre Würde verhandeln zu lassen“. Dafür haben sie schon mehrfach bezahlt.
  • Auch wenn die Berge in der Schweiz nicht so hoch sind wie in Nepal, so betont Silke dennoch, dass sie gemeinsam die höchsten Berge erklimmen. In beiden Ländern schmelzen aufgrund der Umweltprobleme die Gletscher und damit wichtige Süßwasserreserven. In der Schweiz gibt es jährlich 10 Volksentscheide – zu denken, Verbesserungen würden an der Wahlurne und nicht durch Kämpfe erreicht, ist verhängnisvoll!
  • Zamira aus Indien erinnert uns daran, dass dort alle 30 Minuten eine Frau vergewaltigt und viele umgebracht werden. Zugleich ist sie glücklich und fühlt sich privilegiert durch ihre Teilnahme an der WWC und gemeinsam, die höchsten Berge zu besteigen. Aus Indien wird berichtet, wie Frauen und Studenten in den letzten Monaten u.a. für bessere Bildung kämpfen. Sie erheben ihre Stimme gegen Gesetze, z.B. Zuhause zu bleiben, die Kopftuchfarbe, Verbot Tempel zu betreten usw. also gegen religiöse wie patriarchale Gesetze und für demokratische Rechte der Selbstbestimmung.
  • Jasmina aus Bosnien-Herzegowina erzählt, dass sie in ihrer Jugend mit der Mahnung aufgewachsen, so etwas wie der II. Weltkrieg dürfe nie wieder passieren – doch es passiert immer wieder wie im brutalen Krieg um Jugoslawien Anfang der 90er und heute in Syrien. Sie ist dafür, weiter zu kämpfen, nie rückwärts zu gehen!
  • Aus Bangladesh berichteten die Frauen, dass es einen wachsenden Widerstand gegen die Unterdrückung der Frau gibt. In mehreren Aufständen spielen die Textilarbeiterinnen eine führende Rolle. Die Gewerkschaft GWTUC kämpfe erfolgreich für die Entschädigung der Opfer der Rana Plaza Katastrophe, bei Tazreen oder gegen Gefängnistrafen und Folter. Es gibt eine neue Bewegung für einen höheren Mindestlohn. Gegenwärtig findet ein heftiger Kampf der Teepflücker/innen statt. Die Regierung wollte auf den Plantagen eine riesige Freihandelszone einrichten. 16.000 Arbeiter/innen haben das verhindert. Sie kämpfen gegen die Abnahme des Landes und sagen: „Das ist unsere Erde, unsere Mutter, die wir verteidigen!“.
  • Aus Mali wird berichtet, wie die Frauen als erste Opfer der Klimakatastrophe sind, da sie fürs Wasser immer weiter laufen müssen und immer weniger Holz finden, da der Wald für industrielle Zwecke genutzt wird. Der Gipfel in Paris hat keine Alternative gebracht, dort gehe es nur um finanzielle Interessen. Die WWC ist „eine Bühne für menschliche Solidarität“ in dieser weltweiten Frage.
  • Samira, heute aus Deutschland, erzählt von ihrer Flucht aus Rojava, wie sich Angehörige dabei helfen, aber eben auch die Montagsdemo, Courage und die MLPD. Und Songül berichtet über die Gewalt gegen Frauen auch in Deutschland. Nur weil es bestimmte Gesetze gibt, sind sie nicht unbedingt Erfolg versprechend, sondern wir müssen weiter kämpfen. Nina berichtet über das gewachsene Frauenbewußtsein durch die Streiks im Sozial- und Erziehungswesen. Seyran vom Kampf zur Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft und Shamla vom erfolgreichen Aufbau des Frauenverbands Courage.
  • Einen wegweisenden Redebeitrag hielt Monika/Europakoordinatorin zur „Ideologie der Frauenbefreiung“: „Wir machen so viele praktischen Erfahrungen, die wir viel zu wenig theoretisch verarbeiten und diskutieren … Differenzen habe ich zu ihrer Aussage, dass die Frauen die führende Kraft der Revolution sind. Auch und gerade in allen Veränderungen der imperialistischen Welt sehe ich die führende Rolle in die Arbeiterklasse, heute des internationalen Industrieproletariats. Sie sind die auf internationaler Ebene höchst organisierte Kraft und Träger der modernen Produktivkräfte. Das schmälert keineswegs die strategische und bedeutende Rolle der Frauen für die Revolution.“ Daraus entwickelte sie den Vorschlag, für ein internationales Seminar zur Diskussion der „Theorie der Frauenbefreiung“.

Die Stunde der Jugend am Beginn des 2. Tag der Generalversammlung war ein besonderes Highlight! Es ging darum, die Jugend bis 25 Jahre zu ermutigen, eine aktive Rolle in der Weltfrauenkonferenz einzunehmen, dass noch mehr von ihnen teilnehmen und sie mehr Verantwortung in der Vorbereitung wie Durchführung übernehmen. Es repräsentierten die junge Weltfrauen: eine junge Frau aus Tunesien, aus den Niederlanden, aus dem Shengal, aus Bangladesh, aus der Türkei und Nepal. Ihre Resolution führt aus: „Wir jungen Frauen in vielen Ländern haben vieles gemeinsam und sind nicht allein! Wir brauchen Bildung, Freiheit … Gesetze dafür reichen nicht. Die Probleme werden durch den Kapitalismus verursacht. Wir haben viel voneinander gelernt, so über den internationalen Sexismus. Es sind alles unsere gemeinsamen Probleme. Unsere Kämpfe wollen wir als junger Teil der ganzen Weltfrauenbewegung führen.“ (Von der Generalversammlung unterstützt.)

Das Abschlussplenum hat aus der ganzen Weltfrauenkonferenz eine „runde Sache“ gemacht. Es wurde in kurzen guten Berichten ein Einblick in die Workshops gegeben und über 20 Resolutionen beschlossen, außerdem wurden die freiwilligen Helferinnen und Helfer gewürdigt und die Partnerschaft zu einer aus Spendengeldern (aus Europa) erbaute Schule beschlossen. In einem bewegenden Beitrag rief Monika dazu auf mehr Verantwortung für die Weltfrauenkonferenz zu übernehmen! Sie selbst wird auf der nächsten Europakonferenz nicht mehr als Koordinatorin kandidieren. Sie hat als neue Hauptkoordinatorin der ICOR, (Zusammenschlusses/der Koordinierung von 49 revolutionären Organisationen in vier Kontinenten) eine neue große Verantwortung übernommen und zählt zurecht auf weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Weltfrauen. Deshalb ist es für uns auch kein Abschied!

Diese 2. Weltfrauenkonferenz gab uns große Aufträge: „Erst wenn die Berge Kurdistans, die Täler Lateinamerikas, die Wüsten und Dörfer Afrikas und die Städte Europas die Stimmen der Weltfrauen erhören, dann haben wir Frauen die höchsten Berge erklommen“, sagte Meral Cicek in ihrer Eröffnungsrede zum Abschlußplenum.

  1. Arbeit der Delegation und Schlußfolgerungen

Die deutsche Delegation wurde am 14. November 2015 in Kassel gewählt. Leider schied Anna als Delegierte für die Jugend aus gesundheitlichen Gründen kurz vor der Konferenz aus, sie wurde durch Shamla sehr gut vertreten bzw. füllte sie ihre Aufgabe als ordentliche Delegierte gut aus. Die Ersatzdelegierte Christa aus Berlin entschied schon kurz nach ihrer Wahl, dass sie leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen kann. Ebenso musste Meral aus Köln sich entscheiden. Balkiz und Leyla führten ihre Aufgabe als Ersatzdelegierte verantwortungsbewußt aus. Leyla arbeitete aktiv an der Ausarbeitung des Länderberichts, des Redebeitrags und der Auswertung mit.

Wir führten insgesamt vorher drei Treffen durch und auf der Konferenz jeden Tag kurze Besprechungen. Definitiv zu wenig Verantwortung übernahmen wir als Delegation für den Länderbericht Deutschland. Hier gab es zwar eine Gruppe, die das erarbeitete, aber wir hätten hier gründlicher arbeiten müssen. Er enthielt dann in der Schlußfassung noch einzelne Einseitigkeiten, die wir durch eine kollektive Diskussion vermieden hätten. Das hätte allerdings erfordert, dass wir unsere Arbeit frühzeitiger aufnehmen. Wir gaben uns dann auch richtige Prinzipien (Anlage) und wählten eine Delegationsleitung. Das war auch eine wichtige Schlußfolgerung aus einer Richtung am Anfang, Anne die Leitung der Delegation spontan aufs Auge zu drücken. Sie war aber für unser Coaching eingesetzt, gerade damit wir das lernen.

Wir arbeiteten konzentriert an den Redebeiträgen und schulten uns dazu in der Analysearbeit, damit in den Redebeiträgen wirklich neue Erscheinungen und wesentliche Veränderungen behandelt werden.

Wir hatten ein schönes Transparent und für jede Delegierte ein Gastgeschenk aus Deutschland organisiert.

Die Einreise von Shamla wurde durch die Weltfrauen und die Koordinatorinnen erkämpft, sie kam rechtzeitig am 14.3. zur Weltfrauenkonferenz. Die Behörden in Nepal hatten ihr die Einreise verweigert und nach Dubai zurück geschickt. Dort verbrachte sie mit Unterstützung einer Freundin aus Nürnberg zwei Nächte. Die Delegation empfing sie am Flughafen. Das war eine wichtige Schule der Solidarität und dass die Weltfrauen keiner aufhält!

Die deutsche Delegation brachte sich an der ganzen Bandbreite der Fragen mit insgesamt fünf bzw. sechs vorbereiteten Redebeiträgen in die Generalversammlung und das Abschlussplenum ein. Außerdem stellten wir zwei Anträge an die Resolution von Kathmandu. Die Resolution von Kathmandu ist für die Weltfrauen ein sehr wichtiges Dokument zur Berichterstattung und die weitere Werbung. Den Standpunkt der Delegation zur weltanschaulichen Offenheit und unsere Verteidigung der solidarischen Streitkultur, die am Vortag gegenüber Monika verletzt worden war, brachten wir in das Abschlussplenum mit einem einminütigen Beitrag ein. Wir gaben diesen Beitrag in der ganzen Länge auch bei den Organisatorinnen ab.

In der gesamten Zeit wuchsen wir immer enger zusammen und wurden ein richtig gutes Kollektiv. Als Delegationsleiterin wählten wir Nina und Songül. Sie erkämpften sich mehr und mehr die Verantwortung. Während der Weltfrauenkonferenz gab es in einer Sitzung einen Streit, der an organisatorischen Fragen aufbrach. Wir merkten an dieser Auseinandersetzung, dass wir an einem Punkt waren wo es darum ging uns auf die große Aufgabe richtig einzustellen. Jede von uns musste dazu lernen und jede auf eine andere Weise. Die Bereitschaft von uns allen zu diesem Lernprozess war ausschlaggebend, das wir einen guten Beitrag zu der Konferenz leisten konnten und richtige Freundinnen wurden.

Die in der Delegation vertretenen Organisationen übernahmen besondere Verantwortung für die Weltfrauenkonferenz wie Courage, Ceni, ver.di und REBELL.

Unsere Rechenschaftspflicht gegenüber der kämpferischen Frauenbewegung in Deutschland findet auf der 2. Nationalen Frauenversammlung voraussichtlich im Spätherbst statt. Dort verlesen wir dann auch unseren Bericht.

Wir alle wollen mehr Verantwortung zur Stärkung der Weltfrauenbewegung im eigenen Land aber auch international übernehmen.

Aus allen Workshops wurde kurze Berichte gehalten.

  • Imperialismus, Kapitalismus und Unterdrückung von Frauen“ (Nepal) mit knapp 60 Teilnehmern: Eine wachsende Zahl schließt sich der Basisbewegung an, sie zahlen teilweise einen großen Preis dafür wie Vergewaltigung oder Folter, um die Bewegung brutal zu unterdrücken. In Indien z.B. sind viele NGOs und INGOs, diese Kultur hat Frauen entmutigt sich zu organisieren und in der Politik zu beteiligen. Die kapitalistische Kultur macht die Frauen zu Opfern/Waren. Die imperialistischen Länder exportieren Waffen, die Leute flüchten, dann wird die Fremdenfeindlichkeit durch die Medien gefördert in der EU… Die Frauenbewegung sollte auf dem Klassenkampf beruhen, sie sollte weltweit solidarisch sein, um den Kapitalismus und Imperialismus zu stürzen.
  • Frauenbewegung und Feminismus“ (Kurdinnen aus dem Irak, Türkei und Rojava, Courage aus Deutschland) mit ca. 60-70 Frauen: Es war eine sehr lebendige Diskussion, alle haben viel gelernt, ihren Horizont erweitert. Es gab unterschiedliche Meinungen, die sie nicht lösen könnten, aber sie einigten sich auf 5 Thesen: 1. In allen Ländern, wo es auf Papier Gleichberechtigung gibt, es aber die Wirklichkeit anders, sind sie tiefer Ungleichheit ausgesetzt. 2. Die Massenorganisationen machen Interessenvertretung, helfen sich gegenseitig. Dazu brauchen sie Zugang zu Bildung, Kultur, Feiern, Entspannung… 3. Wir brauchen überparteiliche Massenorganisationen, aus allen Klassen und Reihen. 4. Zusammenkommen für gemeinsame Aktivitäten, Demos. Frauen sind Verbindung zu verschiedene Bewegung. 5. Einfluss des ideologischen Kampfes auf Frauenbewegung: Manche glaube, wir brauchen radikale Kämpfe. Andere denken, ideologischer Kampf keine Voraussetzung.
  • Imperialistische Angriffskriege und Rolle der Frauen in Freiheitskämpfen und in Kämpfen um Unabhängigkeit“ (Pakistan, Philippinen, Rojava): Es wurde eindrucksvoll berichtet, wie in Situationen des Krieges gegen die Völker der Welt, Frauen teilnahmen am Kampf der Volksbefreiungseinheiten. Und sie haben die Frage diskutiert, welche Gesellschaft wir wollen, wenn wir den Imperialismus besiegt haben. Krieg zerstört Gemeinden, Leben, Kultur, Länder, verletzt die Souveränität der Völker. Krieg wird geführt, um alle Aspekte des Frauenlebens zu kontrollieren, die Wirtschaft, die Politik, die Sprache, Kultur… Imperialismus macht alles, um das Leben der Frauen zu brechen, die Kämpfe gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Doch die Kriege bringen auch die Kämpfe und Entschlossenheit der Frauen voran, sich zu verteidigen, zusammen mit fortschrittlichen und revolutionären Befreiung nehmen Frauen teil, führen sie und versuchen alternative gesellschaftliche Systems aufzubauen. In einer befreiten Gesellschaften frei von Einmischung aus dem Ausland, mit Möglichkeiten für Frauen in Produktion, Demokratie, Ökologie mit Frauenrechten usw. Um das zu erreichen, müssen wir uns vereinigen als Frauen, den Imperialismus bekämpfen und besiegen.
  • Arbeiterinnen, ihre Rolle in Kämpfen als Teil der Arbeiterbewegung und in Gewerkschaften“ (Niederlande, Bangladesh, Tunesien) mit mehr als 50 Teilnehmern aus 14 Ländern. Arbeiten, Leben und Kämpfen – Frauen erleben das ganze Leben. Wir brauchen keine Unterbeschäftigung, Armut, Arbeitslosigkeit, sondern Sicherheit am Arbeitsplatz. Frauen haben mehr Konkurrenz mehr als Männer, und weniger Bildung. Sie erleben Kinderheirat und Gewalt; Frauen in Nepal verlieren dann ihren Job. Gleichheit im Gesetz ist keine Garantie, wegen bürgerlicher Unterdrückung und kleinbürgerliche Denkweise. In Europa arbeiten die Gewerkschaften zusammen mit den Regierungen, darum müssen sich die Arbeiter selbst organisieren. Es ist unmöglich, die Arbeit in Familie zu machen und maximale Verantwortung in führenden Positionen einzunehmen. Der Workshop hat mehrere Resolutionen verabschiedet u.a. gegen Mobbing, für gleiche Arbeit für Frauen und Umweltschutz und für ein volles Streikrecht!
  • Junge Frauen, ihre Situation und Kämpfe in Arbeit, Studium, Sport und Freizeit, ihre Teilnahme in der Frauenbewegung und Politik“ (Deutschland, Tunesien, Nepal) mit ca. 60 Frauen: Als der Kapitalismus sich auf der Welt verbreitet hat, hat er die Menschen und die junge Frauen verändert. Es gibt Kämpferinnen in der Arbeiterbewegung, sie sind kraftvoll in Streiks wie in Bangladesh. Viel Bildung wird Privatisiert, und die Bildung immer schlechter. In Nepal bessere Bildung erlangt, aber nicht nur solche Bildung, wie in Türkei oder kleinbürgerliche wie in Deutschland, sondern eigenständige. In manchen Ländern werden Frauen Opfer von Gewalt. In NL ist Prostitution erlaubt. Es gibt Beispiele für Proteste gegen Vergewaltigung einer jungen Frau in Istanbul. Und es gibt Beispiele, wo Frauen gleich sind, kein Unterschied zwischen arm und reich, wie in Rojava. Wir müssen gemeinsam international kämpfen. Wir wollen die jungen Weltfrauen werden! Wir haben uns entschieden, wir wollen junge Frauen in allen Ländern organisieren. Tut das auch! Lasst uns sie auf der ganzen Welt organisieren, für die Befreiung der Frau weltweit.
  • Frauen kämpfen für die Rettung von Mutter Erde; Frauen und die Umweltbewegung“ (Deutschland und Pakistan, USA) mit 50 Teilnehmerinnen: Sie halten fest, dass Wünsche und Kämpfe zum Schutz der Umwelt gegen Konzerne wachsen. In vielen Ländern ist das existenziell und anti-imperialtisch. Lebens raubender Smog durch Waldbrände in Indonesien, verkrüppelt und tötet Menschen: 43 Millionen atmen giftige Luft ein, 500.000 Menschen haben Atemprobleme, 20.000 Kinder schon gestorben, damit große Konzerne u.a. Palmölplantagen anbauen können. In Mail kämpfen Frauen für Autonomie und Anbau von Baumwolle, in Nepal für biologische Landwirtschaft. Es gibt Proteste gegen Samen von Monsanto und andere Konzerne, die die Kontrolle über die Bauern in Pakistan und andere Länder übernehmen. Und es gibt Kämpfe gegen Fracking und um Bergbau in Deutschland. In jedem Land geht die Frauenbewegung Hand in Hand mit der Umweltbewegung. Es geht um die Zukunft der Kinder. Der vereinte Kampf muss eine gesellschaftsverändernde Bewegung schaffen, die es uns erlaubt, auf der Erde weiter zu leben.
  • Der Kampf für die Befreiung der Frau“ (Deutschland, MLPD und Türkei, CENI) mit ca. 90 Frauen aus 13 Ländern: Die Flüchtlingsfrauen fliehen aus ihren Ländern, sie werden in Europa nicht wie Menschen behandelt. In einigen Ländern gibt es feudale Formen der Ausbeutung. Der Fundamentalismus ist in Bangladesh und Südasien aufstrebend und eine große Bedrohung für die Frauen. Dagegen. Überall gibt es Geschlechterdiskriminierung. Frauen kämpfen gegen Imperialismus und das patriarchalische System. In Rojava gibt es Erfolge im Aufbau einer sekundären Demokratie, es ist ein leuchtendes Beispiel ist für den Kampf heute. Sie brachten den Vorschlag für Frauenakademien ein, denn wir brauchen auch Bildung, nicht bürgerliche sondern im Sinne der kämpferischen Frauenbewegung. Frauen aus Deutschland und Russland haben Erfahrungen aus dem sozialistischen Aufbau und auch revisionistischen Rückfall ausgetauscht; der Sozialismus bleibt die Grundlage für Befreiung der Frau. Der Zusammenschluss der Frauen muss überparteilich sein für alle, die für eine gerechte Welt kämpfen wollen, für eine autonome internationale Frauenbewegung. Wir können gewinnen! Weitere Kooperation wurde vereinbart.
  • Brecht das Schweigen. Bekämpfung von sexuelle Gewalt gegen Frauen in Krieg und auf der Flucht (15 Jahre nach der UN Resolution 1325)“ (Deutschland und Indien, Bosnien-Herzegowina) mit ca. 80 Teilnehmerinnen: Vergewaltigungen gab es schon immer in Kriegen. Sie waren erlaubt und geduldet und waren Belohnung für den Sieger; Auch jetzt im Vorfeld des 21. Jahrhundert kam es zu Massenvergewaltigungen in Bosnien. Durch die Geburt vieler Kinder nach 9 Monate wurde das Tabu gebrochen und Zeuginnen haben vor dem Den Haager Tribunal ausgesagt! Dadurch gab es das erste Urteil in der Geschichte, dass jemand nur wegen Vergewaltigung im Krieg verurteilt wurde. Im Workshop gab es heftige Diskussionen über die Bedeutung der Religion als Begründung für Gewalt gegen Frauen. Religion ist Privatsache, aber sie wird von Herrschenden genutzt, um so was zu rechtfertigen. Es gab einen eindrucksvollen Bericht aus Indien, wo Frauen wegen ihrer Religion und politischer Meinung Folter im Gefängnis ausgesetzt sind. Sie brechen ihr Schweigen. Wir brechen das Schweigen gegen sexuelle Gewalt, für die Befreiung der Frau!
  • Leben und Kampf von Frauen in ländlichen Gebieten. Kampf der weiblichen Bauern“ (Marokko, Ghana, Indonesien, Nepal): Der Austausch aus mehreren Ländern aus Asien und Afrika hat gezeigt, dass imperialistische / kapitalistische Organisationen wie die Weltbank die Ausbeutung umsetzen und Teile der Bevölkerung in Armut und Verzweiflung stürzen. Die imperialistische und kapitalistische Ausbeutung führen zu Zerstörung der Natur, zur Vertreibung der Bauern vom Land, zur Perspektivlosigkeit, sie fördert Prostitution, usw. durch kapitalistische Strategien und durch patriarchale Methode. Die Ausbeutung der Sexualität der Frauen, die Unsicherheit in Arbeit und Ökonomie haben Frauen weit weg getrieben, sie werden allein gelassen mit Aufgaben in Familie. Doch sie haben auch Organisationen, kämpfen um mehr Bildung und Solidarität unter den Frauen. Es gibt eine gestiegene Beteiligung durch Erkenntnis über ihre Probleme. Wichtige Aktion ist, die imperialistische / kapitalistische Heuchelei anzugreifen. Sie haben Frauen in demokratischen Systemen als Kraft erkannt.
  • Vertretung der Frauen in der Volksbefreiungsarmee und ihre Geburtgebung und politische Beteiligung“ (Nepal) mit mehr als 40 Frauen. Die meisten sind erfahrene Führerinnen. Es wurde u.a. diskutiert über die Frage, ob die Frauen die Waffen ergreifen gegen Imperialismus oder um sich selbst zu verteidigen. Bevor wir unsere Hand schärfen, müssen wir unseren Kopf schärfen. In der Nepalesischen Befreiungsarmee waren auch Frauen, auch in Führung der Partei, wobei sie ihr Können und Fähigkeiten gezeigt haben. Doch jung verheiratete Paare schnell Babys bekommen. Es gab die Tendenz, die Frauen nach der Schwangerschaft nicht mehr einzubeziehen, was sie frustriert hat. Jetzt müssen 33% Frauen sein, das ist in der Verfassung festgelegt. Aber es ist noch nicht alles erfolgreich und zufriedenstellend. Wir müssen neue Möglichkeiten für den gemeinsamen Kampf finden. Wir werden es nicht schaffen, ohne die Waffen aufzunehmen. 10 Jahre Volkskrieg brauchen die Unterstützung weltweit.

Während der Generalversammlung fanden noch kleinere Workshops statt: Von SOLWODI über ihren Kampf in Kenia und Deutschland gegen Prostitution, über das Matriarchat und ganz praktisch über das Kochen mit Sonne ohne Gas und Holz.

Das Abschlussplenum stimmte über 22 Resolutionen ab (einstimmig angenommen: i.d.R. mit 0-2 Enthaltungen). Die 2. Weltfrauenkonferenz beschließt (zusammengefasste Auswahl):

  • die UN Resolution 1325 muss konsequent umgesetzt werden, um Frauen in Kriegsgebieten vor Vergewaltigung und anderer Gewalt zu schützen; Verbot der Kriegsbordelle; die im März 2016 offiziell bekannt gewordenen 84 (?) Vergewaltigungen durch UN Soldaten müssen vor dem internationalem Strafgericht angeklagt werden;
  • wir verurteilen den türkischen Staatsterror und Angriffe der Daesh und anerkennen Rojava als selbständige Region;
  • wir fordern angesichts der Massaker in Pakistan von Kindern, Frauen und den Massen durch Drohnen ein Ende ihres Einsatzes und Ausgleichszahlung für Verletzungen, Zerstörungen und tragische Toten, und ein unabhängiges Tribunal, um die Verbrecher vor Gericht zu bringen seit Beginn des sog. „Kriegs gegen den Terror“;
  • für die Unterstützung der indigenen Menschen im südlichen Teil der Philippinen; Gerechtigkeit für alle Opfer und Tötung der Streitkräfte und Paramilitär, Rückkehr für die Evakuierten und Schutz der Lumagemeinden vor Landraub und Vertreibung;
  • gegen imperialistische Einmischung der USA und EU in Nepal und Bangladesh, in Indien, Pakistan und Südasien;
  • mehrfache Resolutionen für Indien fordern u.a. ein Stopp der gewaltsamen Vertreibung im Namen der Entwicklung und der Überfälle und Tötungen von Ureinwohnern, höchste Strafe der Verantwortlichen von sexuellem Missbrauch, Folger und Tötungen, für demokratische Rechte und Freiheiten, gegen die Kommerzialisierung der höheren Bildung;
  • wir fordern die Freilassung der in Prostitution verkauften Frauena. aus Nepal und eine angemessene Entschädigung für den Horror, den sie ausgesetzt waren.
  • wir fordern die Freilassung von den vielen weiblichen politischen Gefangenen im Iran, auf den Philippinen, in der Türkei, Nepal, Indien, Ägypten u.a., auch von Journalisten, sofortige Aufklärung über „verschwundene“ Personen;
  • wir fordern die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für Fragen der Umwelt/ Klima, so bedrohen steigende Temperaturen vor allem in Bergregionen Nepals das Leben; Stopp des Baus eines Kohlekraftwerks in der Nähe des größten Mangrovenwalds der Welt durch indische Konzerne in Bangladesh;
  • wir protestieren heftig bei der amerikanischen Botschaft, dass es kein Visa für eine Freundin aus Haiti gab: „Wir sind vollen Herzens mit euch, die Verweigerung ist eine Fessel für die Bewegungsfreiheit, für die kämpferische Frauenbewegung, doch sie ist auch Zeichen der Schwäche, wenn ihr meint, uns isolieren und trennen zu können. Ihr schafft es nicht zu verhindern, dass eine starke Frauenbewegung entsteht!“.

Stimmen der Delegierten und Ersatzdelegierten:

Seyran/ Delegierte aus Herne für den Bereich Umwelt: Ich finde sehr wichtig, dass wir als Delegation gut zusammen gearbeitet und uns gegenseitig unterstützt haben, auch mit allen unseren Unterschieden, auch wenn es manchmal stressig war. Unsere Sprecherin war verantwortungsbewusst. Alle unsere Erfahrungen in den Workshops wurden zusammen ausgewertet, die wir für unsere weitere Arbeit vor Ort noch weiter brauchen und auswerten. In diesem Sinne auch ein Dankeschön an die Helfer der Delegation. Die Weltfrauen sind mehr selbstbewusster geworden und gewachsen. Das macht uns stark. Es waren besonders viele afrikanische Länder beteiligt, dass ist sehr gut. Es war eine richtige Entscheidung, dass die WFK in Nepal stattgefunden hat. Wir haben selbst erlebt, unter welche Bedingungen die Menschen in Nepal leben. Die Luft, die kaum zu atmen war, die Straßen, die sehr schlecht sind besonders nach dem Erdbeben. Der Mut und der Einsatz der nepalesischen Frauen war überwältigend. Als ich so schreibe und nachdenke, bin ich froh, dass ich dabei war, auch wenn es mich etwas belastet hat, dass meine Tochter nicht dafür war, dass ich nach Nepal fliege. Mich haben besonders auch die jungen Frauen mit ihrem Selbstbewusstsein beeindruckt. Die Umweltfrage war mehr als bisher im Fokus und es wurde deutlich, dass Umweltbewegung und Frauenbewegung Hand in Hand arbeiten müssen, um Mutter Erde vor der Profitgier der Herrschenden zu retten. Für viele Frauen war dafür der Kampf der Frauen in Indonesien gegen den verheerenden Smog, der durch die Abholzung der Urwälder z.B. für Biodiesel entsteht, ein ermutigendes Beispiel. Das hat sich besonders in dem Workshop gezeigt.

Nina/ Delegierte aus Duisburg für den Bereich Arbeiterinnen und Erwerbslose:

Für mich war es eine Ehre an der Konferenz teilzunehmen. Es war sehr lehrreich. Einigkeit unter Frauen unterschiedlicher Geschichte und Organisationen ist nur auf der Grundlage der solidarischen Streitkultur möglich, mit dem Respekt den Frauen gegenüber ohne den Maßstab zu senken. Das galt für Delegation aber auch für die ganze Konferenz. Ein internationales Seminar zu machen, ist sehr gut! Auch das geht in die Richtig: Wir Frauen dürfen nicht den Maßstab an uns senken oder pragmatisch auf die tiefgreifenden Probleme reagieren, sondern sie weltanschaulich angehen. Ich freue mich auch über meine Gewerkschaft ver.di. 🙂

Leyla/ Ersatzdelegierte aus Bremen für den Bereich Arbeiterinnen und Erwerbslose:
Die Berichte über die Situation von Frauen aus der ganzen Welt waren anschaulich, schonungslos und mitunter schockierend. Trotzdem ging es mir von Tag zu Tag besser, denn diese Berichte kamen von Frauen, die selbst zum Teil trotz Folter, Krieg und Vergewaltigung weiter kämpfen für Frauenrechte und die Befreiung der Frau. Sie überzeugten mit ihrer Kraft und Solidarität, dass wir unaufhaltsam sind und dies das Jahrhundert der Befreiung der Frau sein wird. Von christlichen bis revolutionären Frauen hat sich die internationale Frauenbewegung zusammengeschlossen und auf gemeinsame Beschlüsse und Resolutionen geeinigt – weit mehr als nur drei unter einem Hut! Ich freue mich sehr darüber, die Stimme der Weltfrauen in Norddeutschland zu verbreiten (Reiseberichte, Gottesdienst, Interview vom Weser Kurier…) und viele neue Frauen zu organisieren.

160429 Auswertung der WFK durch dt. Delegation – end

Auswertung der Weltfrauenkonferenz durch die deutsche Delegation