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In vielen Ländern der Welt werden ca. 80 % der Lebensmittel von Frauen produziert, um so die Versorgung der Familien
sicherzustellen. Das „Landgrabbing“ von großen Unternehmen treibt viele Familien in die Armut.
Weltweit setzen sich Frauenorganisationen (ACWW – Weltlandfrauenverband, IFAP – der internationale Bauernverband u.a.) für die Verbesserung der Situation von Landfrauen ein. Der 15. Oktober soll das Bewusstsein schärfen, dass es viele Frauen gibt, die ihren Beitrag zur Welternährung leisten und vielfach bis zum Umfallen schuften, um ein Existenzminimum zu erreichen und das bloße Überleben der Familie zu ermöglichen.

Quelle und viele weitere Information: http://land-grabbing.de/land-grabbing/

Frauen als Betroffene

Landnahme wirkt sich insbesondere auf Frauen verhängnisvoll aus. Der größte Teil kleinbäuerlichen Wirtschaftens dient der Selbstversorgung von Familien. Diese Arbeit wird überwiegend von Frauen erledigt, sie produzieren in Entwicklungsländern 60 bis 80 Prozent der Lebensmittel für den lokalen Verbrauch. Auch für Kranken- und Altenpflege, Kindererziehung, Kochen und andere Haushaltsarbeit sind meist Frauen zuständig. Demgegenüber besitzen sie fast nie das von ihnen bearbeitete Land, sind wirtschaftlich und rechtlich kaum abgesichert und von den männlichen Familienangehörigen abhängig. Wenn die kleinbäuerliche Produktion durch Mechanisierung, Umstellung auf profitable Früchte oder Orientierung auf überregionale Märkte lukrativer wird, übernehmen die Männer die bisherige Frauenarbeit. Offiziell „ungenutzter“ Boden ist die von Frauen bewirtschaftete Lebensgrundlage. Im Fall der Landnahme stehen sie ohne rechtliche Ansprüche und ohne eigenen Besitz da. Obwohl Frauen das Rückgrat der kleinbäuerlichen Familien darstellen sind sie überdurchschnittlich oft unterernährt, sozial untergeordnet und die ersten, auf die sich die negativen Folgen des Land Grabbing auswirken.

Quelle und weitere Informationen: http://land-grabbing.de/triebkraefte/nahrungsmittel/fallbeispiel-land-grabbing-in-osteuropa/

Landnahme vor der eigenen Haustür

Auch in Osteuropa boomt das Geschäft mit Ackerland

Nicht nur in Afrika, Asien und Lateinamerika findet der Aufkauf von Ackerland statt. Auch in Mittel- und Osteuropa ist Land Grabbing ein einträgliches Geschäft. Im Gegensatz zu Westeuropa mit seiner nach dem Krieg durch Subventionen entwickelten Landwirtschaft, werden in Mittel- und Osteuropa viele landwirtschaftliche Flächen heute nicht genutzt. Die Bodenpreise sind im Vergleich sehr niedrig. InvestorInnen werden zudem mit überdurchschnittlicher Rechtssicherheit gelockt, da einige der Länder bereits zur Europäischen Union (EU) gehören und andere sich eine Mitgliedschaft zum Ziel gesetzt haben. Viele spekulieren darauf, dass sich die Bodenpreise innerhalb der EU in Zukunft angleichen werden. Tatsächlich sind die Preise für Land in den letzten Jahren stark gestiegen, doch sind sie immer noch um ein vielfaches günstiger als in Westeuropa. Selbst innerhalb Deutschlands unterscheiden sich die Preise stark. Während in Westeuropa durchschnittlich zwischen 20.000 und 25.000 Euro pro Hektar Land gezahlt werden, sind es in Ostdeutschland etwa 8.000 Euro. In Rumänien müssen hingegen nur 2.000 bis 3.000 Euro für einen Hektar aufgebracht werden.

Im Zuge der derzeitigen Jagd nach Ackerland zieht Osteuropa massiv InvestorInnen an. Das am stärksten betroffene Land ist die Ukraine, aber auch in Rumänien, Litauen, Bulgarien oder Ostdeutschland findet Land Grabbing statt. Zu den InvestorInnen zählen vor allem Fonds und Agrarfirmen aus Westeuropa und Golfstaaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar oder Kuwait.

 

15. Oktober: Internationaler Tag der Frau in ländlichen Gebieten – Weltlandfrauentag